Archiv für 25. Mai 2014

Wie Computer & Co. in den Unterricht kommen

  • „erlebe IT“ bietet kostenlose Unterrichtspakete rund um das Internet

Die Nachwuchs-Initiative „erlebe it“ des BITKOM hat neue kostenlose Unterrichtsmaterialien für Lehrer rund um IT, Telekommunikation und das Internet veröffentlicht. Die zwei Unterrichtspakete decken dabei ein breites Spektrum von der Erfindung des Computers bis zu den aktuellen Trends der Informationsgesellschaft wie Online-Spiele und Soziale Netzwerke ab. Praxisnah werden zudem konkrete Ausbildungs- und Berufschancen in der IT- und Telekommunikationsbranche aufgezeigt. „Die technische Seite der IT wird weitgehend im Fach Informatik vermittelt. Viele interessante gesellschaftliche, kulturelle oder politische Aspekte können dort aber nicht behandelt werden. Die Unterrichtsmaterialien von ,erlebe it‘ richten sich deshalb ausdrücklich an Lehrer aller Fächer der Sekundarstufe I und II“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. Das Unterrichtsmaterial ist didaktisch aufbereitet und auf die Lehrpläne verschiedener Fächer ausgerichtet, so dass die Inhalte einfach im Unterricht vermittelt werden können.

Das Paket „Die Digitale Revolution“ beschreibt in vier Themenblöcken die Grundlagen der Informationsgesellschaft von der Geschichte des Computers bis hin zu aktuellen rechtlichen Aspekten in Sozialen Netzwerken. Neben einem Einblick in die IT-Nutzung in der heutigen Arbeitswelt gibt es ganz konkrete Beispiele, etwa die Erstellung eines Business-Plans für ein Start-up.

Das Unterrichtspaket „Die Zukunft selbst gestalten“ informiert in vier Lerneinheiten über Trends auf dem Arbeitsmarkt und vermittelt Grundlagenwissen zur persönlichen Berufsfindung anhand von praktischen Beispielen. So werden Ausbildungsgänge und Berufe vorgestellt, die unterschiedliche Wege in den Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) aufzeigen. „ITK ist eine Wachstumsbranche mit derzeit rund 917.000 Beschäftigten. Aktuell fehlen in den Unternehmen rund 39.000 Fachkräfte. Für gut ausgebildete junge Menschen sind das hervorragende Berufsaussichten“, so Kempf.

Die beiden vollständigen Unterrichtspakete können nach Registrierung im Community-Portal für Lehrkräfte unter www.erlebe-it.de kostenfrei heruntergeladen oder gedruckt bestellt werden.

Die BITKOM-Initiative „erlebe it“ informiert seit über fünf Jahren an Schulen unter anderem über Berufe in der ITK-Branche. An den Veranstaltungen nahmen bundesweit mehr als 16.000 Schüler an über 700 Schulen teil. Ergänzt wird das Angebot von „erlebe it“ für Schulen durch Workshops zur Steigerung der Medienkompetenz bei den Schülern. Darüber hinaus gibt es mit „‚Gamesprogrammierung mit Python“ und „Robotersteuerung mit NXC“ zwei Einführungskurse in das Programmieren für Schüler.

 

Digitale Verwilderung an Schulen

Jeder Klassenraum verfügt über eigene Rechner, WLan gibt es in der gesamten Schule, ein Technikbeauftragter hilft, falls es Probleme gibt. Schüler erarbeiten eigenständig multimediale Produkte, die das Gelernte aufbereiten. Klingt wie ein Traum medienbegeisterter Pädagogen angesichts der technologischen Realität.

Ist es gut oder ist es böse? 

Das Internet ist gut oder böse. Die sozialen Medien machen einsam oder verbinden. Tablets im Schulunterricht führen zu einem hohen Lernerfolg oder sind reine Zeitverschwendung. Es ist die berühmte zweiseitige Medaille, die die Diskussion über Digitale Bildung dominiert, sagt zumindest »Max Woodtli« in seinem Vortrag »Bildung verfangen im Netz? Was hilft, wenn nichts hilft?«. Er ist Mediendidaktiker, Dozent für Berufs- und Medienpädagogik an der pädagogischen Hochschule Thurgau sowie Kommunikationstrainer an verschiedenen Schulen. Er ist Theoretiker und Praktiker – kein “Entweder-Oder-Mensch”, sondern ein “Und-Mensch”.

Woodtli meint, wir müssen im Zusammenspiel von schulischer Bildung und dem Internet unser Denken in Gut oder Böse, Schwarz oder Weiß aufbrechen. Dies führe zu einer Belehrungskultur und weniger zu einer Lernkultur. Ein Beispiel, bei dem dies gelungen sei, ist die »P2P-University«. Die P2P-Uni ist eine virtuelle Universität, in der Lernende zu Lehrenden werden und umgekehrt. Das Internet in die Lehre zu integrieren sei aber auch in eher klassischen Strukturen wie der Schule möglich. “Das Ganze beginnt in unseren Köpfen”, so Woodtli, wir könnten nicht auf die Schulen oder gar Kultusministerien warten.

Willkommen in der wahren Wildnis: Schule 

Woodtlis Position trifft bei den beiden nachfolgenden Veranstaltungen zum Thema Bildung und Netz auf große Zustimmung. In der Diskussion »Wildnis in der Wildnis: Digitaler Aufbruch an unseren Schule«) berichtet die Lehrerin in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie Hilli Knixibix über den Gegenwind ihrer Kollegen, als sie versuchte das Internet und neue Medien stärker in den Unterricht zu integrieren. Die Kollegen wollten nicht mitmachen. Also startete sie auf eigene Faust ein Blog, mit dem sie nach Feierabend zunächst ihre täglichen Erlebnisse im Unterricht verarbeitete. Später forderte sie dann ihre Schüler auf, sich zu beteiligen. Und siehe da: Eine Schülerin wurde zur Autorin, fühlte sich endlich wahrgenommen und angehört, wurde aktiv und engagiert. Das ist wirkliche Aktivierung, finden die Mitdiskutanten auf dem Podium, die von ähnlichen Erlebnissen berichten.

Die Netzgegner “wachsen raus” 

Auch während der Veranstaltung »Lehrst du noch oder lernst du schon. Schule ist (k)eine Frage der Technik« wird deutlich, dass das Netz viel zur Aktivierung der Schülerinnen und Schüler beitragen kann. Lehrer und Schüler der Oskar-von-Miller-Schule in Kassel berichten über neu gestaltete Lernprozesse, in denen Lehrer zu Helfern und Schüler zu Lehrern werden, in denen die Lernenden sich ihr Wissen selbst erarbeiten und multimediale Produkte dazu erstellen. Dafür sind vor allem zwei Dinge notwendig: eine funktionierende Infrastruktur und die Bereitschaft des Lehrkollegiums, mitzuziehen. Zumindest für den zweiten hat der Schulleiter der Oskar-von-Miller-Schule eine pragmatische Lösung gefunden: 30 Prozent der Lehrer waren sofort dabei, 30 Prozent hatten eine gespaltene Meinung und die restlichen haben die Umstrukturierungen verteufelt. Also wurden die neuen Lernprozesse zunächst mit den Willigen umgesetzt. Die Unschlüssigen werden nun immer wieder mit der Forderung seitens ihrer Schüler konfrontiert, die auch so lernen möchten wie ihre Mitschüler bei den willigen Lehrern. Und die Verweigerer? Die hat der Schulleiter einfach außer Acht gelassen, denn für sie sei das Netz einfach böse. “Die wachsen raus”, meint er und erntet dafür Applaus vom Publikum.

 

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Dieser Beitrag ist am 7. Mai 2014 auf netzdebatte.bpb.de erschienen und steht unter folgender Lizenz: CC BY-SA 3.0, by Jaana Müller  für netzdebatte.bpb.de.

Seit Snowden: Mehr sichere Internetverbindungen in Europa

Gestiegenes Interesse

Bis auf ein paar halbgare Diskussionen im Bundestag und wenig vielversprechende Kampfansagen so mancher Politikernase ist seit den Snowden-Enthüllungen und der damit einhergehenden medialen Aufmerksamkeit nicht sonderlich viel passiert. Doch zumindest auf Nutzerseite hat sich etwas getan, wenn man sich eine neue Studie aus Kanada anschaut.

Sandvine, Netzwerkanbieter aus Kanada, hat untersucht, wie viel Datenverkehr inzwischen über SSL-verschlüsselte Verbindungen läuft. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Anzahl hat sich im vergangenen Jahr weltweit mehr als verdoppelt, in Europa sogar vervierfacht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das liegt vielleicht nicht nur am vorsichtigeren Nutzer, da auch viele Dienste – wie etwa Yahoo – nachgebessert haben und nun mehr Daten verschlüsselt versenden. Insgesamt aber lässt sich das sicher auch auf das gestiegene Interesse an der Thematik zurückführen.

In Europa vervierfacht

In Europa fallen ca. 17 Prozent des Datenverkehrs auf YouTube zurück, das aber leider noch keine voreingestellte https-Verbindung anbietet (darauf aber manuell oder mit Plugins wie “HTTPS Everywhere” trotzdem zugegriffen werden kann). Auf Platz 2 landen unverschlüsselte http-Aufrufe mit gut 16 Prozent, gefolgt von Bittorrent-Daten mit 14,7 Prozent. An vierter Stelle kommt dann erst der Datenverkehr über sichere SSL-Verbindungen mit 6,1 Prozent. Klingt nicht viel, im Vorjahr aber waren es nur 1,5 Prozent.

Auch der mobile Datenverkehr hat sich verändert. Hier haben sich die Zahlen in Europa ebenfalls verbessert: Während im Vorjahr erst 3,4 Prozent der Verbindungen verschlüsselt waren, laufen inzwischen immerhin knapp 6,2 Prozent über eine sichere Verbindung. In Nordamerika fallen die Zuwächse übrigens schwächer aus.

Informatik-Ausbildung: Erstmals seit fünf Jahren mehr als 40.000 IT-Azubis

  • Zahl der Ausbildungsverträge steigt gegen den Trend um 2,75 Prozent
  • Zwei Drittel der Jugendlichen wählen Ausbildung zum Fachinformatiker

Erstmals seit 2008 hat die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in den IT-Berufen die Marke von 40.000 übersprungen. Rund 41.000 registrierte Ausbildungsverträge im Jahr 2013 entsprechen einem Plus von 2,75 Prozent gegenüber 2012. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in allen Berufen im Bereich der Industrie- und Handelskammern um 1,8 Prozent zurückgegangen. „Die IT ist eine Wachstumsbranche mit hervorragenden Chancen für gut ausgebildete Fachkräfte. Wir freuen uns, dass immer mehr junge Menschen die Potentiale der IT- und Netzwirtschaft erkennen und sich für eine IT-Ausbildung entscheiden “, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „ITK-Unternehmen und entsprechende Abteilungen in anderen Branchen bilden intensiv aus und kümmern sich um den dringend benötigten Nachwuchs.“ 21.673 Azubis haben ihre IT-Ausbildung im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen.

Beliebtester Ausbildungsberuf in der Informatik bleibt der Fachinformatiker. 27.430 Auszubildende lassen sich aktuell zum Fachinformatiker in der Fachrichtung Anwendungsentwicklung oder Systemintegration ausbilden. Der Anteil an allen Auszubildenden beträgt damit 68 Prozent, ein Plus von 3 Prozentpunkten verglichen mit dem Vorjahr. Unter den 2013 neu abgeschlossenen rund 15.000 Ausbildungsverträgen in den IT-Berufen beträgt der Anteil der Fachinformatiker sogar rund 69 Prozent. Die Gruppe der kaufmännischen IT-Berufe rangiert auf Platz zwei der beliebtesten Ausbildungsberufe im IT-Bereich mit 7.495 Ausbildungsverträgen. 5.381Jugendliche haben sich für eine Ausbildung zum Systeminformatiker oder IT-Systemelektroniker entschieden.

Frauen sind bei den IT-Auszubildenden weiter unterrepräsentiert. Ihr Anteil liegt bei rund 8,5 Prozent. Das ist ein minimaler Anstieg gegenüber 2012. „Es ist erfreulich, dass der Rückgang des Frauenanteil im vergangenen Jahr gestoppt werden konnte. Wir müssen künftig aber deutlich mehr junge Frauen für die IT-Berufe gewinnen.“, so Kempf.

Wie populär wird ein Bild im Internet werden?

Im MIT wurde ein Tool entwickelt, welches Bilder analysiert und anhand eines eigenen Algorithmus ermittelt, wie populär ein Bild in sozialen Netzwerken werden könnte bzw. welches Bild zu mehr Aufrufen führen wird. Das Ergebnis wird in Form eines Popularity Scores ausgegeben. Je höher der Score um so mehr Aufrufe wird das Bild bekommen.

Miniröcke und Revolver vs. Notebooks und Bratpfannen

2,3 Mio. Flickr Bilder wurden vom MIT analysiert und es gibt bestimmte Motive, die entweder einen positiven Effekt auf die Aufrufe von Bildern haben, oder einen negativen. Miniröcke und Revolver funktionieren beispielsweise besonders gut. Notebooks und Bratpfannen hingegen sind für eine große Verbreitung nicht geeignet. Bei der Auswertung wurden aber nicht nur Motive berücksichtigt, sondern auch “soziale Faktoren” in die Berechnung mit einbezogen. Wie viele Tags hat ein Foto? Wie viele Follower hat ein Nutzer? Wie sieht die Beschreibung des Fotos aus?

Viele Follower sind für die Verbreitung eines Fotos hilfreich, auch die Beschreibung hat einen großen Effekt auf die Popularität eines Fotos. Je ausführlicher und treffender die Beschreibung ist, um so höher sind auch die Aufrufe des Bildes.

Wer tiefer in den Algorithmus und in die Berechnung einsteigen möchte, der findet eine ausführliche Abhandlung im Web:

http://people.csail.mit.edu/khosla/papers/www2014_khosla.pdf

Jeder Dritte liest keine Datenschutzerklärungen

  • Hinweise zum Datenschutz häufig lang und unverständlich
  • Wichtige Angaben zur Verarbeitung und Weitergabe persönlicher Daten
  • Nur 27 Prozent der Internetnutzer lesen die Erklärungen oft oder immer

Fast ein Drittel (31 Prozent) der Internetnutzer in Deutschland verzichtet komplett darauf, die Datenschutzerklärungen von Online-Diensten zu lesen. Dabei verzichten 21 Prozent bewusst auf die Durchsicht von Datenschutzerklärungen. Weitere 10 Prozent gehen zwar ins Internet, sind aber der Meinung, keine datenschutzrelevanten Dienste zu nutzen. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM unter 811 Internetnutzern ergeben. Danach lesen 42 Prozent der Befragten die Erklärungen immerhin „selten“. Weitere 16 Prozent lesen die Hinweise zum Datenschutz „oft“ und 11 Prozent sogar „immer“. „Datenschutzerklärungen sind keine leichte Kost. Trotzdem sollten sich alle Internetnutzer damit auseinandersetzen. Bei jeder Nutzung des Internets fallen Daten an“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Die Erklärungen zum Datenschutz enthalten unter anderem Hinweise zur Nutzung und Weitergabe personenbezogener Daten, dem Einsatz von Cookies und zur Datensicherheit.“ Anhand der Erklärungen sollten Nutzer entscheiden, ob sie einem Online-Dienst persönliche Daten anvertrauen wollen oder nicht.

Allerdings sind Datenschutzerklärungen aufgrund der gesetzlichen Vorgaben sowie der immer komplexer werdenden Prozesse bei der Datenverarbeitung in der Regel lang, unübersichtlich und schwer verständlich. Anbieter von Online-Diensten, aber auch die Betreiber von Webseiten sind immer dann zur Veröffentlichung von Angaben zum Datenschutz verpflichtet, wenn sie personenbezogen Daten erheben. Das kann bereits der Fall sein, wenn sie die E-Mail-Adresse eines Nutzers für den Versand eines Newsletters speichern oder Cookies für die Auswertung des Besucherverhaltens setzen. Kempf: „Datenschutzerklärungen sollten trotz der rechtlichen Vorgaben so kurz und einfach wie möglich sein.“

Laut einer weiteren BITKOM-Umfrage fordern 90 Prozent der Internetnutzer verständliche Datenschutzerklärungen von den Betreibern von Online-Diensten als Beitrag zu einem besseren Datenschutz. Darüber hinaus wollen 95 Prozent nicht, dass ihre Daten an Dritte weitergegeben werden und 84 Prozent wünschen sich strenge Voreinstellungen beim Datenschutz, auch wenn diese zu Lasten der Bequemlichkeit gehen.

Der BITKOM empfiehlt den Nutzern von Online-Diensten, mit einem Plausibilitätscheck zu prüfen, ob der Datenschutz gewährleistet ist. Dabei sollten sie auf drei Punkte besonders achten: Welche Angaben werden zur Art der gespeicherten Daten gemacht, welche Hinweise gibt es zum Verarbeitungszweck und welche Angaben zur Weitergabe von Daten an Dritte. Eine wichtige Frage ist dabei, ob die beschriebene Datenverarbeitung für den jeweiligen Online-Dienst erforderlich erscheint oder sie weit darüber hinausgeht. Hintergrund ist die datenschutzrechtliche Vorgabe, dass personenbezogene Daten nur zu dem Zweck verarbeitet werden dürfen, für den sie auch von den Nutzern erhoben wurden. Wenn Nutzer hier Zweifel haben oder die Erklärung unverständlich ist, können sie sich an den Datenschutzbeauftragten des Unternehmens wenden.

Studie: Lehrer sind keine IT-Muffel

Der IT-Branchenverband Bitkom widerspricht einem gängigen Klischee, dass Lehrer moderner Technik nicht zugeneigt seien. Eine Studie habe ergeben, sie seien “Teil der digitalen Avantgarde”.

Die weiterführenden Schulen in Deutschland sind inzwischen vollständig an das Internet angeschlossen. Allerdings bietet nur fast jede zweite Schule der Sekundarstufe I (46 Prozent) einen Netzzugang in allen Klassenräumen, ergab eine Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom. Die Ausstattung in den unterschiedlichen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium) unterscheidet sich kaum.

Im Gegensatz zu einem gängigen Klischee seien Lehrer keine IT-Muffel, sondern “Teil der digitalen Avantgarde”. Ihre private Ausstattung mit Geräten wie Notebooks und Tablet Computer sowie ihr Interesse an moderner Technik seien überdurchschnittlich.

Jedes zweite Klassenzimmer ist online

 

Da die Geräte in den Schulen häufig nicht dem Stand der Technik entsprechen, bringen der Studie zufolge 57 Prozent der Lehrer ihr privates Notebook mit.

Jedes zweite Klassenzimmer ist online

 

Studie: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_79291.aspx

 

Netze des Krieges

Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin

09.05.2014 bis 17.08.2014

Mit dem Ersten Weltkrieg begann vor einhundert Jahren ein neues Zeitalter der Kriegskommunikation. So machten Telefone und Funkgeräte erstmals die Steuerung von Massenheeren fern der Schützengräben möglich. Wo mderne Kommunikationsmittel versagten, griffen die Militärs auf traditionelle Mittel wie Brieftauben oder Lichtzeichen zurück. In der Heimat vermittelten Fotografien, Filme und Feldpostbriefe einen Eindruck vom Alltag an der Front. Vom Feldklappenschrank bis zur Maschinengewehr-Kamera zeigt die Ausstellung die Kommunikationsobjekte, die das Gesicht der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ maßgeblich mitgeprägt haben.

 

http://www.museumsportal-berlin.de/ausstellungen/netze-des-krieges-kommunikation-1418/

Menschen im Mittelpunkt der digitalen Gesellschaft

Menschen im Mittelpunkt der digitalen Gesellschaft: Das Kompetenzzentrum ÖFIT und die Initiative D21 luden zur Diskussion »Menschen in der digitalen Gesellschaft« ein.

Das Kompetenzzentrum Öffentliche IT (ÖFIT) und die Initiative D21 luden am 6. Mai zu einer Diskussion in das Fraunhofer-Forum nach Berlin ein. Das Thema »Menschen in der digitalen Gesellschaft«, die Frage nach gemeinsamen Werten und gesetzlichen Rahmenbedingungen steht im Mittelpunkt der Diskussion. An der Veranstaltung nahmen rund 100 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik, Medien, dem öffentlichen Sektor und dem Verbändeumfeld teil.

Moderne Informationstechnik liefert Impulse, die zu gesellschaftlichen Veränderungen führen. Dabei übernimmt die IT eine wichtige begleitende Querschnittsfunktion für diesen Wandel: Sie ermöglicht Menschen unterschiedlichster sozialer Herkunft sich virtuell auszutauschen, ihre Lebensbereiche online miteinander zu teilen und somit Mitgestalter dieses virtuellen Raums zu sein. Vor diesem Hintergrund eröffnet sich die Frage nach den gemeinsamen Werten im öffentlichen virtuellen Raum, den dort geltenden gesetzlichen Rahmenbedingungen für die moderne Gesellschaft und speziell für jede einzelne Bürgerin und jeden einzelnen Bürger. Worin unterscheidet sich analoger und virtueller Raum? Wie können alle Menschen der Gesellschaft partizipieren?

Gemeinsame Werte und Rahmenbedingungen der digitalen Gesellschaft
In der Begrüßungsrede freute sich Jens Fromm, Leiter des Kompetenzzentrums ÖFIT, über das große Interesse an dem Thema »Menschen in der digitalen Gesellschaft« und betonte: »Gemeinsame Werte und Rahmenbedingungen sind wichtig für die Ausgestaltung der digitalen Gesellschaft.« Lena-Sophie Müller, Geschäftsführerin der Initiative D21, ergänzte: »Als eines der sieben zentralen Handlungsfelder der Digitalen Agenda wird das Thema »Digitale Gesellschaft« erstmals breit auf politischer Ebene wahrgenommen und diskutiert. Wichtig ist nun ein Diskurs, der die Menschen ins Zentrum rückt und ihre unterschiedlichen Ausgangschancen berücksichtigt.« Thomas Jarzombek, Sprecher für die »Digitale Agenda«, hob in seinem Impuls-Vortrag vor allem IT-Sicherheit, Datenschutz und Netzneutralität als wertgebende Themen hervor. Aber auch für Verbraucherrechte müsse es verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen geben. Der Zugang zu Wissen und Bildung in der digitalen Welt und digitale Kompetenzen seien außerdem eine wichtige Voraussetzung für digitale Teilhabe und politische Beteiligung.
An der Diskussionsrunde nahmen Dr. Philipp Müller, Initiative D21, Michaela Zinke von der Verbraucherzentrale Bundesverband, Jens Best, Wikimedia Deutschland e.V. sowie Dr. Mike Weber vom Kompetenzzentrum Öffentliche IT teil.

Digitaler Zugang, Kompetenzen, Vertrauen und Sicherheit sind entscheidende Themen
Im abschließenden Ergebnis waren sich die Diskussionsteilnehmer einig, dass neben dem schlicht notwendigen Zugang über die notwendige Bandbreite auch die entsprechenden digitalen Kompetenzen eine zentrale Rolle spielen werden. Digitale Bildung sei daher essentiell als Vorbereitung für das Leben und das Agieren im Beruf. Sicherheit und Datenschutz beeinflussen die Offenheit der Menschen, sich vertrauensvoll über neuen Technologien in die digitale Gesellschaft einzubringen und sind daher entscheidende Themen für die Entwicklung der modernen digitalen Gesellschaft und den ihr zugrundliegenden Werten. Es bedarf einer öffentlichen IT-Architektur, die nicht nur Einzelaspekte betrachtet, sondern einen fachübergreifenden Blick fördert.

Veranstaltungsbegleitend ist das Kompendium »Menschen in der digitalen Gesellschaft« erschienen, das hier heruntergeladen werden kann: http://www.initiatived21.de/wp-content/uploads/2014/05/Menschen-in-der-digitalen-Gesellschaft.pdf

Eine Digitale Agenda für die Schule

  • Ein Drittel der Lehrer hält Ausstattung nur für mittelmäßig
  • Jeder zweite würde gerne häufiger elektronische Medien nutzen
  • 79 Prozent fordern mehr Weiterbildung

Elektronische Medien sind in deutschen Schulen weit verbreitet und werden im Unterricht nach Möglichkeit auch eingesetzt. Die Lehrer stehen neuen Medien im Unterricht außerordentlich positiv gegenüber. Gleichzeitig beklagen sie eine mittelmäßige Qualität der Ausstattung und fordern mehr Weiterbildung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 502 Lehrern der Sekundarstufe I im Auftrag des Hightech-Verbands BITKOM, die heute in Berlin vorgestellt wurde. „Seit unserer letzten Studie vor drei Jahren hat sich viel bewegt. In unseren Schulen verabschieden wir uns allmählich von der Kreidezeit, aber von der Digitalen Schule und vernetztem Lernen sind wir noch weit entfernt“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dieter Kempf. „Wir brauchen eine Digitale Agenda für unsere Schulen. Wir müssen die Ausstattung verbessern, die Weiterbildung vorantreiben und den Unterricht auf die Anforderungen der digitalen Welt ausrichten.“

Zur Grundausstattung fast aller Schulen gehören heute PC und Notebook (99 bzw. 89 Prozent), Beamer (98 Prozent) oder auch digitale Foto- und Videokameras (91 Prozent). 83 Prozent der Lehrer geben an, dass es an ihrer Schule spezielle Lernprogramme gibt, 80 Prozent können ein Schulnetzwerk nutzen, etwa für den Zugriff auf Unterrichtsmaterialien. Und 6 von 10 Lehrern berichten, dass es interaktive Whiteboards oder Smartboards, also digitale Tafeln, an ihrer Schule gibt. Wenig verbreitet sind hingegen Tablet Computer (18 Prozent) oder E-Book-Reader (4 Prozent). Das Internet können alle Lehrer im Unterricht nutzen. Zwei Drittel (65 Prozent) in speziellen Räumen, rund jeder zweite (46 Prozent) sogar in allen Schulräumen. „Web-Recherchen und netzbasierte Lernangebote haben so erstmals die Chance, ein selbstverständlicher Teil des Unterrichts zu werden“, so Kempf. Mehr als ein Drittel der Lehrer (36 Prozent) hält die vorhandene Ausstattung allerdings nur für mittelmäßig. Viele Lehrer bringen deshalb ihr privates Notebook (57 Prozent), den eigenen Tablet Computer (23 Prozent) oder ihre Digitalkamera (19 Prozent) mit in die Schule.

Die schulischen und privaten Geräte werden im Unterricht häufig eingesetzt. 84 Prozent der Lehrer geben an, regelmäßig einen Beamer zu nutzen, mehr als ein Drittel sogar an allen Unterrichtstagen. Zwei Drittel der Lehrer (64 Prozent) setzen regelmäßig einen PC ein. Mehr als jeder zweite Lehrer (52 Prozent) nutzt zudem Smartboards regelmäßig. „Dort, wo interaktive Tafeln und andere hochwertige Geräte angeschafft wurden, werden sie auch genutzt“, resümiert Kempf. „Das sollte Ansporn sein, digitale Tafeln flächendeckend zu installieren.“

Rund die Hälfte der Lehrer (47 Prozent) würde gerne häufiger elektronische Medien nutzen. Fast jeder Zweite (45 Prozent), der auf den Einsatz im Unterricht ab und an verzichtet, sagt, dies liege an fehlenden Geräten. Jeder Fünfte (21 Prozent) sorgt sich, dass die Technik versagt und 14 Prozent geben an, dass die eigenen Technikkenntnisse nicht ausreichen. Zugleich haben aber 40 Prozent der Lehrkräfte in den vergangenen drei Jahren keine entsprechende Fortbildung besucht.

Grundsätzlich stehen 66 Prozent der Lehrer dem Einsatz elektronischer Medien im Unterricht positiv gegenüber, 29 Prozent eher positiv. Nur 5 Prozent sind negativ eingestellt. Vor drei Jahren lag die Ablehnung noch bei 23 Prozent, nur 13 Prozent äußerten sich damals eindeutig positiv. Für die eigene Unterrichtsvorbereitung nutzen 93 Prozent der Lehrer regelmäßig einen Computer, 53 Prozent sogar für jeden Unterrichtstag. Vor drei Jahren nutzten erst 12 Prozent den PC täglich.

Jeweils mehr als zwei Drittel aller Lehrer wünschen sich von ihrer Schule mehr Qualifizierungsangebote (79 Prozent) und bessere digitale Lernmaterialien (70 Prozent). Eine bessere Ausstattung mit elektronischen Medien steht ebenfalls auf der Wunschliste wie technischer Support vor Ort (je 69 Prozent). Auch die Schulpolitik muss nach Ansicht der Lehrer ihre Hausaufgaben machen. Mehr Medienkompetenz im Lehrplan wird ebenso gewünscht (89 Prozent) wie elektronische Medien als Ergänzung zu den Schulbüchern (85 Prozent), die bundeslandübergreifenden einheitlichen Standards genügen sollten (82 Prozent). Fast drei Viertel aller Lehrer (73 Prozent) unterstützen die Forderung nach einem Pflichtfach Informatik. 70 Prozent der Lehrer wünschen sich mehr Zuständigkeiten für den Bund in der Bildungspolitik.

Vor diesem Hintergrund fordert der BITKOM eine Digitale Agenda für die Schule. Sie solle u.a. den Aufbau eines intelligenten Schulnetzes für Deutschland vorsehen. Jeder Schüler solle ein mobiles Endgerät wie einen Tablet Computer oder ein Notebook zur Verfügung haben, in jedes Klassenzimmer gehöre ein Smartboard. „Aber wir müssen nicht nur in Hardware investieren, sondern auch in Köpfe“, so Kempf. Entscheidend seien systematische und verbindliche Weiterbildungsangebote für alle Lehrer. Eine verstärkte Kooperation von Wirtschaft und Schule könne Lehrer zusätzlich unterstützen. Kempf: „Initiativen wie erlebe IT haben sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt und sollten ausgebaut werden.“

Die Vermittlung von Medienkompetenz sollte laut den BITKOM-Vorschlägen fächerübergreifend ab der Grundschule im Lehrplan verankert werden. In der Sekundarstufe I solle Informatik als Pflichtfach eingeführt werden. „Es geht nicht um die Ausbildung von Programmieren. Wir müssen unsere Kinder mit den Kulturtechnologien vertraut machen, die unser Leben prägen“, so Kempf. Gleichzeit sollten E-Books und andere digitale Lernmitteln verstärkt genutzt werden. „Ein ,Digitaler Ranzen‘ würde nicht nur das Gewicht reduzieren, das schon unsere Kleinsten in die Schule schleppen müssen. Ein Digitaler Ranzen würde das Lernen auch aktueller, motivierender und individueller gestalten“, sagte Kempf.

Hinweis zur Methodik: Bitkom Research hat in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Aris im Auftrag des BITKOM bundesweit 502 Lehrer der Sekundarstufe I in Hauptschulen, Schulen mit mehreren Bildungsgängen, Realschulen, Gesamtschulen und Gymnasien befragt. Die Befragung ist repräsentativ.

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