■ Jeder Fünfte würde Kleinbeträge von Smartphone zu Smartphone übertragen
■ Jeder Dritte glaubt, dass Peer-to-Peer-Systeme manchmal Bargeld ersetzen können
■ Mehrheit kennt aber keine Anbieter – und sorgt sich um die
In der App den Empfänger auswählen, Betrag eintippen, auf „senden“ drücken, fertig. So einfach kann es sein, dem Kollegen das Geld für den Kaffee aus der Mittagspause zurückzuzahlen. Jeder fünfte Bundesbürger (20 Prozent) hält es für interessant, künftig eine solche sogenannte Peer-to-Peer-Bezahllösung zu nutzen oder setzt sie bereits ein. Dabei werden Kleinbeträge ohne Zeitverzögerung von einem Smartphone aufs andere transferiert. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 15 Prozent noch etwas niedriger. Jeder Vierte (25 Prozent) kann es sich aktuell eher nicht vorstellen, einen solchen Dienst zu nutzen. Jeder Zweite (51 Prozent) lehnt es kategorisch ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.006 Bundesbürgern im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Wer häufig eine Rechnung gemeinsam bezahlt und dann die Summe untereinander aufteilen will, der wird solche Peer-to-Peer-Bezahlapps schnell zu schätzen wissen. Auch wenn uns in Deutschland das Bargeld sicher noch etliche Jahre erhalten bleibt, das Smartphone wird immer mehr die Rolle der Geldbörse übernehmen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir erleben gerade, wie sich unsere Finanz- und Bankenlandschaft und damit auch das Bezahlverhalten der Bürger grundlegend verändern.“
So sagt rund jeder Zweite (45 Prozent), Peer-to-Peer-Zahlungen erleichtern den Austausch von Kleinbeträgen mit Kollegen, Freunden oder der Familie. Und jeder Dritte (37 Prozent) hält sie sogar für eine Alternative zum Bargeld. Allerdings geben 8 von 10 Bundesbürgern (80 Prozent) an, dass ihnen keine Anbieter von solchen Peer-to-Peer-Bezahlsystemen bekannt sind. Und 6 von 10 (64 Prozent) beklagen, dass ihnen das Vertrauen in die Sicherheit der Anwendung fehlt. „Das Smartphone bietet verglichen mit anderen Zahlmöglichkeiten und gerade auch verglichen mit Bargeld ein Höchstmaß an Sicherheit. So lässt sich der Zugang zur App und zum Bezahlvorgang durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck oder Face-ID sichern und Missbrauch wirksam vermeiden“, betont Berg.
Bislang muss für den Geldtransfer von Smartphone zu Smartphone noch eine spezielle App bzw. ein besonderer Dienst genutzt werden. Rund jeder achte Bundesbürger (13 Prozent) wünscht sich einen einfacheren Weg – und würde gerne in seinem normalen Messenger wie iMessage oder WhatsApp eine entsprechende Transaktion auslösen können. „Banken müssen sich an den Angeboten messen lassen, die inzwischen auch große Technologieunternehmen rund um Finanzen machen, und sollten sich nicht auf die Treue ihrer Kunden verlassen. Am Ende entscheidet der Nutzer – und der scheint rund um seine Finanzen flexibler zu sein, als häufig angenommen“, so Achim Berg.