Archiv für 30. Dezember 2020

Das ist neu im Digitaljahr 2021

  • Elektronische Patientenakte
  • Homeoffice-Pauschale
  • Neue Energie-Label auf Elektrogeräten

Im kommenden Jahr gibt es auch in der Digitalwelt neue Vorschriften und Rechte für Verbraucher. Der Digitalverband Bitkom hat die wichtigsten Neuerungen für 2021 zusammengetragen.

Start der Elektronischen Patientenakte

Ab 1. Januar 2021 startet die Einführungsphase der elektronischen Patientenakte (ePA). Alle gesetzlichen Krankenversicherungen müssen ihren Patienten dann auf Wunsch eine solche digitale Akte zur Verfügung stellen, die Nutzung ist aber freiwillig. Versicherte behalten zudem die Hoheit darüber, welche Informationen in der ePA gespeichert werden. Sie soll zukünftig einen schnellen Zugriff auf medizinischen Daten, Diagnosen oder auch den Impfpass ermöglichen. Im weiteren Jahresverlauf soll die elektronische Patientenakte auch in Arztpraxen verfügbar gemacht werden.

Erstmals Homeoffice-Pauschale

Für jeden Kalendertag der Jahre 2020 und 2021, an dem Steuerpflichtige ihre gesamte betriebliche oder berufliche Tätigkeit ausschließlich in der häuslichen Wohnung ausüben, können sie einen pauschalen Betrag von fünf Euro geltend machen – maximal jedoch 600 Euro pro Jahr. Dies gilt auch, wenn die üblichen Voraussetzungen für die steuerliche Berücksichtigung eines häuslichen Arbeitszimmers nicht erfüllt sind. So kann die Tätigkeit z. B. auch in der Küche oder im Wohnzimmer ausgeübt werden. Allerdings wird die Pauschale auf die Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro pro Jahr angerechnet. Das bedeutet, dass Arbeitnehmer keine zusätzliche Steuerersparnis haben, wenn ihre gesamten Werbungskosten den Betrag von 1.000 Euro pro Jahr nicht überschreiten.

Zwei-Faktor-Authentifizierung beim Online-Bezahlen mit Kreditkarte

Wer beim Online-Shoppen mit Kreditkarte zahlen möchte, muss ab dem 1. Januar 2021 eine zusätzliche Sicherheitsstufe nehmen. Die Prüfziffer auf der Rückseite der Karte reicht dann nicht mehr aus, um eine Kreditkartenzahlung vorzunehmen. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung müssen zwei der drei folgenden Faktoren erfüllt werden: Wissen (z.B. Passwort), Besitz (z.B. Karte), Inhärenz (z. B. Fingerabdruck). Ein häufig verwendetes, zusätzliches Sicherheitsverfahren ist etwa, eine Transaktionsnummer (TAN) an ein Mobiltelefon zu schicken (Wissen). Diese TAN muss dann bei Bezahlvorgängen im Internet eingegeben werden, um eine Zahlung zu genehmigen. Damit soll die Sicherheit beim Bezahlen im Internet gestärkt und Kartenmissbrauch vorgebeugt werden.

Änderungen bei Energie-Labeln

Für einige Elektrogeräte gelten ab dem 1. März 2021 neue Label für Energieeffizienz. Geräte wie Geschirrspüler, Waschmaschinen, kombinierte Waschtrockner, Kühl- und Gefriergeräte sowie Fernseher und Monitore werden dann nur noch in den Klassen A bis G eingestuft. Vormalige Bezeichnungen wie A+++ oder A++ entfallen. Gleichzeitig steigen damit auch die Anforderungen an die Sparsamkeit der Geräte, denn die einzelnen Klassen sind granularer abgetrennt.

Neustart für Gründer erleichtert

Am 17. Dezember 2020 hat der Bundestag ein Gesetz zur Änderung des Insolvenzrechts beschlossen, das verschiedene Änderungen für Unternehmen und Verbraucher enthält. Mit dem Gesetz wird die Restschuldbefreiung von 6 auf 3 Jahre verkürzt, sodass Verbraucher und nicht erfolgreiche Gründer schneller als bisher eine Chance auf einen Neuanfang erhalten. Außerdem schafft das neue Gesetz eine neue Möglichkeit, ein Unternehmen ohne Einleitung eines Insolvenzverfahrens zu sanieren. Die Änderungen treten zum 1. Januar 2021 in Kraft.

Rückkehr zu regulären Mehrwertsteuersätzen

Ab 1. Januar 2021 gelten wieder die regulären Mehrwertsteuersätze von 19 Prozent und 7 Prozent für ermäßigt besteuerte Umsätze. Die Mehrwertsteuersätze waren zum 1. Juli 2020 auf 16 bzw. 5 Prozent gesenkt worden, um den Einbruch der Wirtschaft nach dem ersten Corona-Lockdown zu mildern.

Das Smartphone ist bei 82 Prozent an Heiligabend dabei

  • Fast jeder Zweite verhängt aber zumindest während des Essens ein Handyverbot
  • Für viele unter 30-Jährige gehört Streaming an Weihnachten dazu

Fotos und Videos machen, Kurznachrichten an Freunde verschicken, ein Video-Anruf bei den Großeltern: Das Smartphone ist bei 82 Prozent der Menschen in Deutschland an Heiligabend selbstverständlich mit dabei. Bei lediglich 17 Prozent besteht am kompletten Weihnachtsabend ein Handyverbot. 46 Prozent verlangen jedoch, dass zumindest während des Essens das Smartphone nicht in die Hand genommen wird. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.002 Menschen ab 16 Jahren. Demnach wollen viele Menschen insbesondere aufgrund der Beschränkungen während der Corona-Pandemie für andere erreichbar sein: Bei jedem Vierten (23 Prozent) sind in diesem Jahr ausnahmsweise digitale Geräte wie Smartphone, Tablet & Co. an den Feiertagen erlaubt, um mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben. „Wo persönliche Besuche in diesem Jahr entfallen müssen, können schnell geteilte Fotos oder Videoanrufe zumindest ein Stück weit Abhilfe schaffen“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Referent für Consumer Technology beim Bitkom. „Wenn Familien klare Regeln treffen, wann die Handys auch mal aus der Hand gelegt werden, steht einer besinnlichen Weihnacht nichts im Wege.“

Fast jeder Zweite (47 Prozent) macht gerade an Heiligabend vermehrt Fotos und Videos mit dem Smartphone. Jeder Vierte (24 Prozent) probiert Technik-Geschenke wie Spielkonsolen oder Tablets noch am Heiligabend mit seiner Familie aus. Jeder Dritte (36 Prozent) schaut am Heiligabend klassisches lineares Fernsehen. Schon jeder Zehnte (10 Prozent) setzt am Weihnachtsabend allerdings auf das Streamen von Filmen oder Serien bei Netflix, Amazon Prime und Co. Bei den 16- bis 29-Jährigen tut dies fast jeder Fünfte (17 Prozent).

Bitkom zum Start der Corona-Impfungen

  • Corona-Warn-App braucht Update für die Meldung von Nebenwirkungen

Erste Schutzimpfungen gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 werden voraussichtlich ab 27. Dezember erfolgen.

„In Deutschland steht der Start der Corona-Schutzimpfungen unmittelbar bevor. Jetzt kommt es auf zwei Dinge an: Schnelligkeit und Effizienz, und bei beidem können digitale Lösungen helfen. Je mehr Menschen in möglichst kurzer Zeit geimpft werden, desto rascher können wir das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben wieder hochfahren. Wichtig ist, dass von Beginn an digitale Lösungen eingesetzt werden – insbesondere, wenn es um die Erfassung und Information der Impfberechtigten geht, aber auch bei der Dokumentation von Nebenwirkungen. Das heißt erstens: Es müssen dringend verbindliche digitale Meldeprozesse eingeführt und etabliert werden. Eine Zettelwirtschaft, wie sie in zu vielen Gesundheitsämtern bei der Nachverfolgung der Corona-Infektionsketten herrschte, darf sich nicht wiederholen. Zweitens braucht die Corona-Warn-App ein Update, damit sie nicht nur zur Meldung von Infektionen, sondern auch zur Meldung von Nebenwirkungen genutzt werden kann.

In der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung des Gesundheitswesens zusätzlichen Schub erhalten. Ihn müssen wir nutzen und jetzt ein digitales, hocheffizientes Impfmanagement einführen. Dazu zählt neben der digitalen Organisation und Dokumentation auch die Online-Terminvergabe, die im Vereinigten Königreich bei der Corona-Impfung bereits gut funktioniert. Auch in Deutschland gibt es sehr gute digitale Lösungen, um online Arzttermine zu vereinbaren – sie sollten auch für die Terminvereinbarung in Impfzentren eingesetzt werden. Bund, Länder, die Gesundheitsämter und Kassenärztlichen Vereinigungen müssen sich umgehend gemeinsam für digitale Lösungen entscheiden, mit denen so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich geimpft werden können.“

Zwei Drittel setzen an Heiligabend auf Video-Anrufe

  • 68 Prozent wollen Familie und Freunde per Skype, Zoom und Co. kontaktieren
  • Jeder Fünfte postet Weihnachtsgrüße in sozialen Netzwerken
  • Drei Viertel bedauern, nicht alle Verwandten in diesem Jahr persönlich sehen zu können

Um trotz der Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie Kontakt zu Familie und Freunden zu halten, setzen viele Menschen in der Weihnachtszeit auf Video-Telefonie: Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) wollen an Heiligabend und in den Tagen davor ihre Weihnachtsgrüße per Zoom, Skype oder Facetime überbringen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 82 Prozent und 78 Prozent bei den 30- bis 49-Jährigen. Auch 71 Prozent der 50- bis 64-Jährigen richten Weihnachtsgrüße in diesem Jahr per Videocall aus – und immerhin 43 Prozent der Generation 65 plus. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung unter 1.002 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Der harte Lockdown während der Weihnachtstage ist für Familien und Freunde mitunter schmerzhaft, wenn Kinder nicht ihre Eltern und Enkelkinder nicht ihre Großeltern besuchen können“, sagt Dr. Sebastian Klöß, Bitkom-Experte für Consumer Technology. „Per Video-Call kann man sich zwar nicht umarmen, aber sehr viel mehr Nähe herstellen als etwa bei einem einfachen Anruf. In den vergangenen Monaten haben sich viele Menschen, darunter auch Senioren, mit den einzelnen Anwendungen vertraut gemacht. Jetzt ist Fantasie gefragt, um aus einer Videoschalte ein echtes digitales Weihnachtserlebnis zu machen“

Senioren wollen vor allem mit Kindern und Enkeln in Kontakt bleiben

Diejenigen, die an Heiligabend und in der Adventszeit Video-Anrufe tätigen, wollen auf diesem Wege vor allem mit Freunden und Bekannten sprechen (60 Prozent). 88 Prozent der Senioren über 65 Jahren, die Videotelefonie an den Weihnachtstagen nutzen, rufen so ihre Kinder an – und 75 Prozent ihre Enkelkinder. Jüngere zwischen 16- und 29 Jahren nutzen Videoanrufe für den Kontakt mit Großeltern (82 Prozent), Eltern (69 Prozent) oder mit Freunden und Bekannten (63 Prozent). Jeder Vierte aus dieser Altersgruppe (26 Prozent) hält über die Feiertage auch mit seinem Partner bzw. seiner Partnerin per Videotelefonie den Kontakt.

Fast jeder vierte postet Weihnachtsvideos in sozialen Netzwerken

Video-Anrufe sind damit in diesem Jahr wichtiger als Textnachrichten per Whatsapp oder SMS, die insgesamt 57 Prozent an Weihnachten verschicken wollen. 27 Prozent schreiben auch Weihnachts-E-Mails, 25 Prozent posten Texte oder Bilder in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Instagram. Fast ebenso viele (22 Prozent) veröffentlichen auch Videos in sozialen Netzwerken. Auf klassische Weihnachtspost in Form von Briefen oder Postkarten wollen 57 Prozent nicht verzichten. An der Spitze steht jedoch das klassische Telefongespräch: 96 Prozent werden in der Vorweihnachtszeit und an Heiligabend Freunde und Familie anrufen, um ihre Grüße zu übermitteln.

Die meisten freuen sich trotz Corona auf Weihnachten

Insgesamt finden es 76 Prozent schade, dass sie Verwandte aufgrund der Corona-Pandemie über die Weihnachtstage in diesem Jahr nicht persönlich sehen können. Dennoch freuen sich ebenso viele (76 Prozent) trotz der aktuellen Lage auf die Weihnachtszeit. Für ebenfalls drei Viertel (74 Prozent) steht fest, dass sie Weihnachten in diesem Jahr anders verbringen werden als in den Vorjahren. Jeder Dritte (35 Prozent) will diesmal zum Fest gezielt technische Geräte wie Smartphones, Tablets oder Webcams verschenken, um künftig mithilfe digitaler Lösungen besser für andere erreichbar zu sein.

Übrigens: Fast jeder Fünfte (18 Prozent) ist froh, in diesem Jahr mal nicht zur Familie fahren zu müssen.

Bitkom zur Debatte über Schulschließungen

  • Innovative, flexible und digitale Formate statt Unterrichtsausfall
  • Präsident Berg fordert Ende der Prinzipienreiterei auf dem Rücken von Schülern, Eltern und Lehrern

Aus Anlass der Kultusministerkonferenz und der Debatte über Infektionsschutz an Schulen und digitalen Unterricht erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:

„Die Rufe nach verlängerten Ferien, Schulschließungen und einem zusätzlichen Schuljahr sind ein bildungspolitischer Offenbarungseid. Unfreiwillige Freizeit hatten unsere Schüler in diesem Corona-Jahr schon zur Genüge. Jetzt rächt sich, dass viele Bundesländer und Schulen kategorisch am Präsenzunterricht festgehalten und digitale Alternativen nicht energisch vorangetrieben haben. Die Corona-Pandemie ergriff Deutschland vor einem dreiviertel Jahr und so war genügend Zeit, Schulen, Schüler und Lehrer auf die aktuelle Situation vorzubereiten und zu innovativen, flexiblen und digitalen Bildungsformaten zu wechseln. Der Digitalpakt Schule wird seit fast fünf Jahren diskutiert, seit Mai 2019 stehen mehr als 5,5 Milliarden Euro für die Digitalisierung der Schulen zur Verfügung, nur ein Bruchteil davon wurde abgerufen. Die von einigen Landesdatenschutzbeauftragten ausgelöste Verunsicherung engagierter Lehrer und Schulleiter hat die vorhandenen Digitalisierungsbemühungen zusätzlich gebremst. Die Prinzipienreiterei auf dem Rücken von Schülern, Lehrern und Eltern muss ein Ende haben.

Einerseits Restaurants zu schließen, andererseits aber Schüler und Lehrer Tag für Tag in die Klassenzimmer zu zwingen, ist absolut unlogisch. Statt die Schüler jetzt nach Hause zu schicken, sollte, wo es technisch möglich ist, auf digitalen Fernunterricht umgestellt werden. Und auch über virtuelle Klassenzimmer hinaus gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, jenseits des Schulgebäudes Lernstoff über digitale Technologien zu vermitteln, mit Lern-Apps wie AntonApp, StudySmarter, scoyo oder Duolingo und Video-Tutorials wie Sofatutor, bettermarks oder simpleclub. Digitale Bildungsangebote müssen sich nicht hinter klassischem Unterricht verstecken, schon gar nicht in Pandemie-Zeiten. Ein ‚Das können wir nicht‘ darf nach all den Monaten als Ausrede nicht mehr durchgehen. Eine zusätzliche Herausforderung besteht darin, die massive Verunsicherung bei Lehrern, Eltern und Schülern in Fragen des Datenschutzes aufzulösen, jetzt ist Pragmatismus gefragt statt rückwärtsgewandtem Dogmatismus. Die Bundesländer müssen klare, bundeseinheitliche Vorgaben machen, welche digitalen Lerntechnologien jetzt eingesetzt werden können und sie müssen umgehend Lizenzen für Lernsoftware bereitstellen, um digitalen Unterricht überall möglich zu machen. Schulen, die kurzfristig keinen digitalen Unterricht ermöglichen können, sollten projektbasiertes, eigenständiges Lernen von zu Hause anbieten und damit Kompetenzen wie Selbstständigkeit und Problemlösungsfähigkeit vermitteln, die gerade in der digitalen Welt von großer Bedeutung sind.“

Skillsoft Report zeigt die am stärksten nachgefragten Lerninhalte und Trends für das Jahr 2020 auf

Eine Auswertung der abgerufenen Kurse und Inhalte von 1,1 Millionen Lernenden zeigt, welche Fähigkeiten besonders gefragt sind und die zentrale Rolle des Lernens beim Skillsoft, ein führender Anbieter für digitales Lernen, Talent-Management und -Development, hat ausgewertet, welche Kurse und Inhalte von den mehr als 1,1 Millionen Nutzern des Skillsoft-Lernangebots abgerufen wurden. Der “Lean into Learning: 2020 Annual Learning Report” zeigt auf, welche Themen 2020 besonders gefragt waren, wie sich die Nachfrage nach Ausbruch  der COVID-19-Pandemie veränderte und welche Rolle das Lernen beim Aufbau einer zukunftsfähigen, belastbaren Belegschaft spielt.

Mit dem pandemiebedingten Trend zu Home Office und Remote-Arbeiten, stieg die Nachfrage nach digitalen Lerninhalten exponenziell an. Das hatte auch Einfluss auf die am stärksten nachgefragten Themen und Lerninhalte, die plötzlich sogar geschäftskritisch wurden. Um die Mitarbeiter für die virtuelle Zusammenarbeit zu qualifizieren, waren in vielen Firmen umfassende Schulungen erforderlich. Eine Studie von Skillsoft und der Brandon Hall Group zeigte, dass sich 75 Prozent der Firmen nicht ausreichend auf Remote Arbeiten vorbereitet fühlten. 45 Prozent der Befragten erkannten, dass sie ihre Investitionen in Technologie erhöhen müssten, um die Veränderungen zu bewältigen. Mehr als 50% der Befragten kämpften mit Herausforderungen im Remote Management der Mitarbeiter, bei der Führungskräfteentwicklung und bei der Unterstützung der Mitarbeiter im Umgang  mit Stress (s. Grafik).

Im Vordergrund stand für viele Organisationen dabei die Entwicklung sogenannter „Power Skills“. Dazu gehören Fähigkeiten für gesteigerte Agilität, Kommunikation, geistige Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit. Solche Power Skills sind branchen-, abteilungs- und disziplinübergreifend anwendbar und ermöglichen es Personen und Organisationen, auch in herausfordernden Zeiten erfolgreich zu sein. Besonders populär waren weiterhin Themen wie Sicherheit und Compliance – unter anderem im Zusammenhang mit der Einführung der COVID-19-Präventionsvorschriften.

Insgesamt gab es in folgenden Themenbereichen ein besonders starkes Wachstum bei der Nutzung von Kursen und Inhalten:

  • 552 Prozent Anstieg bei Kursen zur Förderung der Team-Kommunikation und -Zusammenarbeit
  • 652 Prozent Anstieg bei Inhalten zur agilen Softwareentwicklung
  • 367 Prozent Anstieg bei Inhalten zu den Themen Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklusion (Diversity, Equity und Inclusion – DEI)
  • 407 Prozent Anstieg beim Thema Vertrauensbildung durch effektive Kommunikation

Betrachtet man die Themengebiete wie Business Skills, Digital Resilience, Technology & Development und Compliance im Einzelnen, so zeigen sich folgende Schulungsthemen bzw. Kurse im Top Ranking:

Business Skills

  1. Become a great listener
  2. Communicating with confidence
  3. Trust building through effective communication
  4. The art and science of communication business skills
  5. Making an impact with non-verbal communication

Digital Resilience

  1. Contributing as a virtual team member
  2. Microsoft Teams: Communicating via the app
  3. Establishing effective virtual teams
  4. Developing a growth mind-set
  5. Forging ahead with perseverance and resilience

Technology & Development

  1. Cloud computing fundamentals: introduction
  2. Agile software development – Scrum
  3. The language of devops: devops tools & processes
  4. Jenkins for devops: Jenkins configuration for devops tech and dev
  5. Agile test-driven development

Compliance

  1. Safety short: Coronaviruses and Covid-19
  2. Leading the way: 2020 ethics and compliance training
  3. Respectful workplace 2020
  4. Workplace harassment prevention for employees
  5. Covid-19 team member training

Das Zusammentreffen extremer Umstände beschleunigte die digitale Transformation. Eine kürzlich von McKinsey Global durchgeführte Umfrage unter Führungskräften ergab, dass Unternehmen pandemiebedingt die Digitalisierung interner Abläufe um drei bis vier Jahre beschleunigt haben. Ihr Angebot an digitalen Produkten beschleunigte sich sogar um sieben Jahre.

„Die Art wie wir arbeiten, hat sich unwiderruflich geändert“, erklärt Ron Hovsepian, Executive Chairman von Skillsoft. „Der Aufbau einer wirklich zukunftsfähigen und resilienten Belegschaft erfordert den Zugang zu Tools, die ein praxisnahes Lernen ermöglichen und so den Mitarbeitern die nötigen Werkzeuge und Fähigkeiten an die Hand geben. Unsere Vision ist eine Welt, in der das Lernen demokratisiert wird und in der Unternehmen eine engagierte, aktive und optimistische Belegschaft fördern können, die bereit ist, sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. “

Den vollständigen Report“Lean into Learning: 2020 Annual Learning” mit vielen weiteren Auswertungen und Einblicken gibt es hier: https://www.skillsoft.com/leanintolearning2020

Mehr als 10 Millionen arbeiten ausschließlich im Homeoffice

  • Berufstätige machen im Corona-bedingten Homeoffice überwiegend positive Erfahrungen und möchten auch nach der Pandemie flexibel arbeiten
  • Bitkom stellt repräsentative Studie zur Digitalisierung der Arbeitswelt vor

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie sind Millionen Berufstätige ins Homeoffice gewechselt – und bis heute nicht wieder in die Büros zurückgekehrt. Aktuell arbeitet jeder Vierte (25 Prozent) ausschließlich im Homeoffice. Das entspricht 10,5 Millionen Berufstätigen. Auf weitere 20 Prozent (8,3 Millionen) trifft das zumindest teilweise zu, also nicht an allen Arbeitstagen pro Woche. Insgesamt arbeitet damit aktuell fast jeder Zweite (45 Prozent) zumindest teilweise im Homeoffice. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.503 Erwerbstätigen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Auch nach Ende der Corona-Pandemie werden sehr viel mehr Menschen im Homeoffice arbeiten als zuvor. Nach Bitkom-Berechnungen wird mehr als jeder Dritte (35 Prozent) den Arbeitsort flexibel wählen. Das entspricht 14,7 Millionen Berufstätigen. 3,2 Millionen (8 Prozent) werden ausschließlich im Homeoffice arbeiten, weitere 11,5 Millionen (27 Prozent) teilweise. Vor der Pandemie war Homeoffice eher die Ausnahme. Lediglich 3 Prozent der Berufstätigen (1,4 Millionen) arbeiteten ausschließlich im Homeoffice, weitere 15 Prozent (6,3 Millionen) teilweise. Grundsätzlich sieht mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Berufstätigen ihre Tätigkeit zumindest teilweise als Homeoffice-geeignet an. Jeder Fünfte (21 Prozent) könnte nach eigener Einschätzung sogar vollständig im Homeoffice arbeiten. Dagegen sagen 43 Prozent, für ihre Tätigkeit käme Homeoffice grundsätzlich nicht in Frage. „Die Corona-Pandemie ist der Auslöser eines tiefgreifenden und nachhaltigen Wandels in der Arbeitswelt. Nach dem für die allermeisten erzwungenen Wechsel ins Homeoffice mit dem Lockdown im Frühjahr hat die große Mehrheit in den vergangenen Monaten überwiegend positive Erfahrungen gemacht“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass flexibles Arbeiten die Qualität der Arbeitsergebnisse nicht schmälert – im Gegenteil. Unabhängig von Zeit und Ort zu arbeiten, kann allen Seiten Vorteile bringen, aber das setzt einen tiefgreifenden Kulturwandel in der Arbeitswelt voraus. Der Wandel der Arbeitswelt muss nun politisch pro-aktiv flankiert und mit Anreizsystemen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer unterstützt werden.“

Für drei Viertel könnte Homeoffice in Deutschland noch viel stärker genutzt werden

Das Potenzial für flexibles Arbeiten ist aus Sicht der Berufstätigen bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Drei Viertel (74 Prozent) sind der Ansicht, dass Homeoffice in Deutschland viel stärker genutzt werden sollte. Die meisten sehen darin positive Effekte für die Klimapolitik: 85 Prozent meinen, Homeoffice kann den Verkehr reduzieren und das Klima entlasten. Geteilt sind die Berufstätigen dagegen bei der Frage, inwiefern es mit Blick auf das Infektionsgeschehen eine Homeoffice-Pflicht geben sollte. Gut die Hälfte (52 Prozent) fordert, dass ausschließlich im Homeoffice gearbeitet werden soll, solange die Corona-Krise nicht vorbei ist. Dem stehen allerdings auch 47 Prozent gegenüber, die das nicht so sehen. Berg: „Nach dem Corona-Schock hat sich die Arbeitswelt in vielen Bereichen auf diese zunächst herausfordernde Situation eingestellt und Homeoffice wird mehr und mehr zur neuen Normalität. Jetzt muss es darum gehen, die gesamtgesellschaftlichen Vorteile in den Vordergrund zu rücken, wie weniger Verkehr und Staus, weniger Unfälle und Verkehrstote und nicht zuletzt weniger umweltschädliche Emissionen. Homeoffice leistet einen ganz entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz. Je mehr Homeoffice desto besser für das Klima.“

Berufstätige sind im Homeoffice produktiver und zufriedener – und arbeiten länger

Wer im Homeoffice arbeitet, schätzt seine Arbeit im Vergleich zum Büro als produktiver ein und ist zufriedener mit den Ergebnissen. Dabei sagen die meisten auch, im Homeoffice länger zu arbeiten als im Büro. Jeder Vierte (23 Prozent) schätzt seine Produktivität deutlich höher ein, jeder Dritte (34 Prozent) etwas höher. Ein weiteres Drittel (31 Prozent) meint, dass die Produktivität im Vergleich zur Büroarbeit konstant ist. Die Arbeitszufriedenheit ist für jeden Fünften (19 Prozent) deutlich höher und für jeden Vierten (24 Prozent) etwas höher. Ein Drittel (31 Prozent) sieht keine Unterschiede zur Büroarbeit. Bei der Arbeitszeit sagt gut die Hälfte (55 Prozent), dass sich im Homeoffice nichts ändert. 13 Prozent schätzen sie deutlich höher ein, weitere 22 Prozent etwas höher. Berg: „Eine der größten Herausforderungen für die Arbeit im Homeoffice ist die Abgrenzung von Beruflichem und Privatem. Hierbei helfen klare Regeln und Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“

Weniger Stress und mehr Zeit sind die größten Vorteile von Homeoffice

Unter dem Strich überwiegen für die Mehrheit die Vorteile von Homeoffice. Acht von zehn (80 Prozent) empfinden weniger Stress, da der Arbeitsweg entfällt. Drei Viertel (76 Prozent) sehen den damit verbundenen Zeitgewinn positiv. Und sechs von zehn (59 Prozent) bemerken eine generell bessere Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben. Weitere meistgenannte Vorteile sind mehr zeitliche Flexibilität (43 Prozent), die Möglichkeit eines gesundheitsbewussteren Lebensstils etwa in Hinblick auf Sport und Ernährung (32 Prozent) und weniger Störungen durch Kollegen (28 Prozent). Der fehlende persönliche Austausch mit anderen Mitarbeitern ist wiederum der am meisten genannte Nachteil von Homeoffice. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) beklagt weniger Kontakt mit Kollegen. Für jeden Fünften (20 Prozent) ist es auch ein Problem, weniger Kontakt mit Vorgesetzten zu haben. Weitere meistgenannte Nachteile sind Schwierigkeiten, das Privatleben vom Job abzugrenzen (21 Prozent) und schlechtere Arbeitsbedingungen als im Büro (21 Prozent). Jeder Sechste (17 Prozent) hat das negative Gefühl, von wichtigen Informationen abgeschnitten zu sein. Während lediglich 4 Prozent mit der Arbeit im Homeoffice überhaupt keine positiven Erfahrungen gemacht haben, stehen dem 19 Prozent gegenüber, die nichts Negatives sagen können.

Alle wollen Homeoffice

Unter denjenigen, die nicht im Homeoffice arbeiten dürfen, obwohl ihr Job aus ihrer Sicht grundsätzlich dafür geeignet ist, ist die Begehrlichkeit groß. Ausnahmslos alle würden zumindest ab und zu Homeoffice machen wollen: Vier von Zehn (40 Prozent) würden bei Bedarf ins Homeoffice wechseln, beispielsweise wenn Handwerker kommen, jeder Vierte (24 Prozent) einen Tag pro Woche, jeder Sechste (17 Prozent) mehrere Tage pro Woche und jeder Zehnte (10 Prozent) möchte nur noch im Homeoffice arbeiten. Niemand beantwortete die Frage, ob man sich wünsche, im Homeoffice arbeiten zu dürfen, mit nein. „Arbeitgeber, die Homeoffice kategorisch ausschließen, werden für Mitarbeiter und Bewerber zunehmend unattraktiv. Auch nach der Pandemie wird es noch Präsenzarbeit geben, aber wann, wo und wie gearbeitet wird, wird deutlich flexibler gehandhabt werden als vor Corona“, sagt Berg.

Homeoffice-Verweigerer: Schlechtes Internet und Präsenzkultur sind Hauptgründe

Wer nicht im Homeoffice arbeitet, obwohl er dies dürfte, nennt dafür als Hauptgrund eine mangelhafte technische Infrastruktur. Jeder vierte Homeoffice-Verweigerer (26 Prozent) führt das auf eine zu langsame beziehungsweise zu fehleranfällige Internetverbindung zurück. Aber gut jeder Fünfte (22 Prozent) von ihnen sagt auch, dass Homeoffice nicht in Frage kommt, weil im Unternehmen allgemein eine starke Präsenzkultur vorherrscht. Jeder Siebte (15 Prozent) möchte Berufliches und Privates räumlich strikt trennen und macht deshalb kein Homeoffice. „An der Verfügbarkeit von schnellem Internet sollte es nicht liegen, dass Berufstätige das Büro dem Homeoffice vorziehen. 92 Prozent der Haushalte haben Zugang zu Festnetz-Internet mit 50 Mbit/s und mehr, 99 Prozent sind mit Breitband via LTE versorgt – das reicht für mehrere Videokonferenzen gleichzeitig“, sagt Berg. „In vielen Unternehmen scheint vielmehr weiterhin eine starke Präsenzkultur vorzuherrschen. Das ist nicht nur anachronistisch, sondern in der aktuellen Pandemiesituation auch unverantwortlich.“

Jeder Vierte erhält im Homeoffice keinerlei Unterstützung vom Chef

Die Unterstützung durch den Arbeitgeber ist aus Sicht der Berufstätigen verbesserungswürdig. Jeder Vierte im Homeoffice (23 Prozent) beklagt, keinerlei Unterstützung dabei erhalten zu haben und nicht einmal über ein Smartphone oder ein Notebook des Arbeitgebers zu verfügen. Für die meisten sieht es allerdings besser aus: Mit 61 Prozent wurde der Mehrheit ein Notebook gestellt, drei von zehn (29 Prozent) erhielten einen Monitor, jeder Fünfte (20 Prozent) ein Smartphone. Jeder Dritte im Homeoffice (32 Prozent) berichtet, dass der Arbeitgeber eine Plattform zum Mitarbeiteraustausch eingerichtet hat. Jeder Vierte (27 Prozent) wird bei der Selbstorganisation unterstützt, etwa durch Leitfäden. 13 Prozent haben eine spezielle Weiterbildung machen können.

Mehrheit für steuerliche Förderung von Homeoffice

Um Homeoffice in Deutschland weiter zu verbreiten, befürwortet die Mehrheit der Berufstätigen, dass dafür steuerliche Anreize gesetzt werden sollten. Sechs von zehn (59 Prozent) sagen, der Staat sollte Homeoffice steuerlich stärker fördern. Jeder Zweite (50 Prozent) ist der Ansicht, dass auch diejenigen Steuervorteile genießen sollten, die nur teilweise im Homeoffice arbeiten und kein spezielles Arbeitszimmer zu Hause haben. Und mehr als jeder Dritte (37 Prozent) ist der Ansicht, dass die Entfernungspauschale für Autofahrer oder Fußgänger ebenso bei Homeoffice-Arbeit geltend gemacht werden sollte. „Wer im Homeoffice arbeitet, wird steuerlich gegenüber Pendlern benachteiligt. Nur die wenigsten können ein Arbeitszimmer absetzen. Der Staat sollte fiskalische Instrumente bestmöglich einsetzen, um gesellschaftlich erwünschtes Verhalten anzuregen, also Verkehr zu reduzieren, verkehrsbedingte Emissionen zurückzufahren und – in Zeiten der Pandemie – soziale Kontakte zu vermeiden.“

Grafik

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