- Zwei Drittel der Bundesbürger ärgern sich, wenn sie zur Bargeld-Zahlung gezwungen werden
- Bitkom fordert Wahlfreiheit der Kunden beim Bezahlen
Die Verbundenheit der Deutschen zum Bargeld schwindet. Zwei Drittel der Bundesbürger (66 Prozent) ärgern sich häufig, weil sie nicht überall bargeldlos mit Karte oder Smartphone bezahlen können. Vor einem Jahr lag der Anteil mit 53 Prozent noch deutlich darunter. Und 6 von 10 Bundesbürgern (62 Prozent) sind der Meinung, dass alle Geschäfte gesetzlich dazu verpflichtet sein sollten, mindestens eine elektronische Bezahlmöglichkeit anzubieten. Der Wunsch nach einem Eingreifen des Gesetzgebers ist damit innerhalb eines Jahres deutlich gewachsen, damals hatte erst jeder Zweite (50 Prozent) der Forderung zugestimmt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage unter 1.005 Bundesbürgern ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Bargeld hat seine Berechtigung und wird auch noch lange Zeit seine Berechtigung haben. Aber immer mehr Bundesbürger erkennen, wie bequem und sicher das elektronische Bezahlen mit Karte und seit kurzem auch mit dem Smartphone sein kann“, sagt Julian Grigo, Bereichsleiter Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. „Es passt nicht in die digitale Zeit, dass Kunden zur Bargeld-Zahlung gezwungen werden. Bitkom setzt sich deshalb für eine Wahlfreiheit beim Bezahlen ein, die an jedem Point of Sale mindestens eine elektronische Bezahlart verpflichtend vorsieht.“
Auch die Generation 65+ wünscht sich bargeldlose Bezahl-Möglichkeiten
Vor
allem Jüngere zwischen 16 und 29 Jahre würden gerne noch öfter
elektronisch bezahlen. So sagen in dieser Altersgruppe sogar 71 Prozent,
dass sie sich häufig über den Zwang zu Bargeld ärgern und fast genauso
viele (70 Prozent) fordern eine gesetzliche Wahlfreiheit mit mindestens
einer elektronischen Bezahlart in jedem Geschäft oder Restaurant. Aber
selbst bei den Älteren ab 65 Jahren ärgert sich inzwischen eine breite
Mehrheit von 62 Prozent über Händler und Gastronomen, die Karte oder
Smartphone ablehnen, und 58 Prozent wünschen sich eine verpflichtende
bargeldlose Bezahlmöglichkeit. „Wir sollten uns davor hüten, einen
ideologischen Kampf Für und Wider das Bargeld zu führen. Wahlfreiheit
bedeutet nicht die Abschaffung des Bargelds, sondern ein Mehr an
Freiheit für alle Kunden“, so Grigo. „Von einer flächendeckenden
Möglichkeit, elektronisch zu bezahlen, würden Kunden, Händler und der
Staat profitieren. Elektronisches Bezahlen spart Zeit und Kosten und
führt zu mehr Steuerehrlichkeit.“
Bitkom hat „Thesen zur Wahlfreiheit beim Bezahlen“ veröffentlicht, die kostenlos zum Download bereitstehen.