Archiv für 30. August 2021

Drei Viertel der Bevölkerung fordern Informatik als Schul-Pflichtfach

  • Unterricht sollte an allen weiterführenden Schulen ab Klasse 5 eingeführt werden
  • 80 Prozent fordern Recht auf digitale Bildung
  • Mehrheit wünscht sich in der nächsten Legislaturperiode mehr bildungspolitische Kompetenzen für den Bund

Programmieren lernen, Technologien verstehen, Apps entwickeln: Geht es nach der weit überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung, sollen diese Kompetenzen künftig von den Schulen für alle Schülerinnen und Schüler vermittelt werden. Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland (71 Prozent) fordern von der nächsten Bundesregierung, Informatik als Pflichtfach an allen weiterführenden Schulen ab Klasse 5 einzuführen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Personen in Deutschland ab 18 Jahren befragt wurden.

„Wenn Deutschland ein digitaler Spitzen-Standort werden will, brauchen die Beschäftigten von morgen dafür die notwendigen Fähigkeiten – und Informatik bildet dafür die Basis“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Aktuell seien in Deutschland über 86.000 Stellen für IT-Fachkräfte unbesetzt – Tendenz steigend. „Wer bereits in der Schule programmieren lernt, hat später beste Berufsaussichten. Es ist Aufgabe der Politik, unseren Kindern solche Chancen durch zukunftsgerichtete Lehrpläne zu eröffnen. Bislang orientieren sich die Curricula zu sehr an den Bedarfen von gestern und Nöten von heute, sie orientieren sich viel zu wenig an den Erfordernissen von morgen und übermorgen.“

67 Prozent der Befragten sind der Meinung, der Bund sollte mehr Kompetenzen im Bildungswesen erhalten, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben. Bisher liegt diese Aufgabe fast ausschließlich im Verantwortungsbereich der 16 Bundesländer und der Schulträger. Vielerorts geht die Digitalisierung der Schulen bislang nur schleppend voran. Zudem wünschen sich 80 Prozent der Menschen in Deutschland ein gesetzlich garantiertes Recht auf digitale Bildung – also einen Rechtsanspruch auf digitalen Unterricht für alle Schul- und Weiterbildungsformen. Dieser sollte nicht nur in einer Ausnahmesituation wie der Corona-Pandemie gelten, so Berg, sondern auch, wenn Lernende zum Beispiel aufgrund von Erkrankungen oder persönlichen Einschränkungen eine Bildungseinrichtung nicht aufsuchen können.

Dazu Bitkom-Präsident Berg: „Die starke Meinung in der Bevölkerung zeigt, wie sehr die Bildungspolitik die Menschen in den letzten Jahren enttäuscht hat. Sie war wenig ambitioniert, die Vorschläge altbacken und die Kommunikation während der Corona-Pandemie oft chaotisch. Der Auftrag der Wählerinnen und Wähler ist klar: Unsere Bildungspolitik muss in der kommenden Legislaturperiode entschlossener und visionärer werden. Hierfür werden wir wohl auch die in Sachen Bildung in die Jahre gekommene Verfassung ändern müssen.“

Wie die im Bundestag vertretenen Parteien zur digitalen Bildung und weiteren digitalpolitischen Kernthemen stehen, zeigt der „Bitkomat“. Das Online-Angebot hilft, ähnlich wie der bekannte „Wahl-O-Mat“, allen Bürgerinnen und Bürgern durch die Bewertung von 29 Thesen, die eigenen politischen Präferenzen mit den Positionen der im Bundestag vertretenen Parteien zu vergleichen. Der Bitkomat ist jetzt online unter www.bitkomat.de.

Digitale Kompetenzen: Mehrheit mangelt es an Verständnis für technische Zusammenhänge

 

Die deutsche Bevölkerung verfügt insgesamt über mittlere Kompetenzen im Umgang mit der Digitalisierung. Zwar sind Basiskompetenzen weit verbreitet, komplexere Aufgaben und Verständnis digitaler Funktionsweisen beherrschen jedoch häufig nur sehr digitalaffine Gruppen. Spaltungen zeigen sich insbesondere Anhand von Alter, Bildung und Art der Berufstätigkeit.

Die deutsche Bevölkerung geht sehr unterschiedlich kompetent mit den Anforderungen der Digitalisierung im Alltag und Berufsleben um. Dabei zeigen sich vor allem zwei Spaltungen. Erstens: Der Großteil der BürgerInnen hat hohe Anwendungskompetenzen und nutzt digitale Anwendungen und Geräte souverän, aber nur wenige verstehen die dahinterliegenden Mechanismen und Zusammenhänge. Zweitens zeigen sich starke Unterschiede entlang Alter, Bildung und Art der Berufstätigkeit (Bürojob oder andere Tätigkeit). Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digital Skills Gap“ der Initiative D21. Der D21-Digital-Index wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Nur Minderheit kann sich bei Problemen helfen und selbst Wissen aneignen

Die Studie identifiziert den größten Handlungsbedarf im Bereich der Problemlösekompetenz. Die Fähigkeit, sich die digitale Welt durch Verständnis und selbstständiges Dazulernen zu erschließen ist unterschiedlich verteilt und hängt oft mit der Bildung zusammen. Über 60 Prozent der Menschen mit hoher Bildung können sich selbst Wissen aneignen, 54 Prozent trauen sich auch zu, anderen bei Problemen zu helfen. Im Vergleich: Mittlere Bildung: 36 bzw. 33 Prozent, niedrige Bildung: 24 bzw. 19 Prozent. Digital weniger Kompetente sehen zudem seltener die Notwendigkeit, ihre digitalen Kompetenzen auszubauen.

Digitale Angebote für die Bedürfnisse des Alltags zu kennen und zu nutzen ist neben der Bildung eine Frage des Alters: Die Generationen bis 59 trauen sich das mehrheitlich zu, vor allem die ganz Jungen haben hier hohe Werte (14-19 Jahre: 69 Prozent). Bei den über 70-Jährigen gibt nur noch ein Viertel an, entsprechende Angebote zu kennen und zu nutzen. Das kann in der Folge dazu führen, dass gerade diejenigen, die in bestimmten Lebenssituationen besonders von digitalen Angeboten profitieren könnten, weil sie z.B. in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, diese seltener kennen und nutzen.

Dazu Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21: „Die wichtigsten Kompetenzen, um sich selbstbestimmt in der digitalisierten Welt zu bewegen, sind die eigenständige Aneignung von Wissen und der Transfer von vorhandenem Wissen auf neue Anforderungen. Dafür braucht die Breite der Gesellschaft ein stärkeres Verständnis für die Zusammenhänge der Digitalisierung. Lebenslanges Lernen muss zur Routine und Gewohnheit werden. Dies können Politik und Wirtschaft aktiv befördern, indem sie konkrete Ziele formulieren, darauf ausgerichtete Bildungsangebote deutlich ausbauen – ob schulisch, berufsbegleitend oder für Gruppen wie SeniorInnen – und die Fortschritte kontinuierlich messen.“

Informieren ‚ja‘ – Quelle hinterfragen ‚nein‘: Kompetenzen gehen in vielen Gruppen selten über Basiswissen hinaus

87 Prozent der InternetnutzerInnen in Deutschland können nach eigenen Angaben Recherchen im Internet durchführen und damit gezielt nach Informationen suchen, diese Kompetenz ist auch in den höheren Altersgruppen noch breit vorhanden (70+ Jahre: 74 Prozent). Gefragt nach der Nutzung verschiedener Quellen bei der Recherche zeigen sich sichtbare Rückgänge, insgesamt beherrschen dies noch 74 Prozent, bei weniger digitalaffinen Gruppen jedoch teilweise deutlich weniger (70+ Jahre: 43 Prozent). Bei der Bewertung von Quellen, um seriöse von unseriösen Nachrichten unterscheiden zu können, fühlen sich insgesamt 61 Prozent sicher (70+ Jahre: 47 Prozent), noch stärker zeigt sich hier aber ein Effekt nach Bildung (hohe Bildung: 75 Prozent, niedrige Bildung: 39 Prozent).

Hohe Anwendungskompetenzen herrschen auch in der Kommunikation: 93 Prozent können über das Smartphone Nachrichten per Messenger/SMS empfangen oder senden, ebenso viele können Fotos machen und versenden. Videokonferenzen hingegen können mit 41 Prozent deutlich weniger einrichten, hierbei stechen vor allem Menschen mit Bürotätigkeiten positiv heraus, die derlei Dienste auch im beruflichen Alltag und zur Zusammenarbeit nutzen. Der Kompetenzbereich „Gestalten und Erzeugen“ digitaler Inhalte zeigt auf, dass die Fähigkeit zum Posten in sozialen Medien vor allem unter Jüngeren verbreitet ist, der reflektierte Umgang jedoch weit weniger, so hat beispielsweise nur eine Minderheit ein Verständnis für urheberrechtlich geschützte Inhalte. Eine Programmiersprache beherrscht gerade einmal 14 Prozent bzw. ein Fünftel der Menschen mit Bürojobs und – in diesem Fall unabhängig vom Alter – vor allem die höher Gebildeten.

„Digitale Kompetenzen sind deutlich ungleich verteilt: Während sich die jüngeren und gut Gebildeten sehr viel häufiger kompetent in der digitalen Welt bewegen, brauchen vor allem Ältere und Menschen mit niedriger Bildung Unterstützung und drohen andernfalls abgehängt zu werden. Sie brauchen Angebote, die möglichst lebensnah, kostenfrei und vor Ort eine niederschwellige Starthilfe in die digitale Welt bieten. Gesellschaftliche Teilhabe heißt heute längst auch digitale Teilhabe“, so Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21.

Die Website wird 30 Jahre alt

  • Am 6. August 1991 wurde die erste Website der Welt veröffentlicht
  • 89 Prozent der Deutschen nutzen mittlerweile das Internet
  • Bitkom präsentiert 30 Fakten zum World Wide Web
Vor 30 Jahren, am 6. August 1991, wurde in der Schweiz die erste Website der Welt öffentlich gemacht. Am Europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf entwickelte der britische Physiker Tim Berners-Lee das World Wide Web. Sein Ziel war es damals, einen automatisierten Informationsaustausch zwischen Wissenschaftlern an Universitäten und Instituten in aller Welt herzustellen – heute sind über 4 Milliarden Menschen global miteinander vernetzt. Die Zahl der Websites ist in den vergangenen 30 Jahren regelrecht explodiert. Heute gibt es mehr als 1,8 Milliarden Websites – im langfristigen Schnitt werden jedes Jahr etwa 60 Millionen Seiten zusätzlich online gestellt. Wichtigstes Erkennungsmerkmal einer Website ist ihre Adresse, die mit einer sogenannten Top-Level-Domain endet. Die weltweit meistgenutzte Domain ist „.com“ mit mehr als 149 Millionen Adressen. Danach folgen mit großem Abstand die über 21 Millionen chinesischen .cn-Domains. Auf Platz drei liegen die deutschen Domains „.de“ mit mehr als 17 Millionen Websites.

In Deutschland nutzen 89 Prozent der Personen ab 16 Jahren das Internet, also rund 61 Millionen Menschen. Davon sind 22 Prozent im Alter zwischen 16 und 29 Jahren, 34 Prozent zwischen 30 und 49 Jahren, 36 Prozent zwischen 50 und 69 Jahren und nur 8 Prozent sind 70 Jahre und älter. „Der überwiegende Teil der Menschheit profitiert von dem weltweiten Pool an Daten, Informationen und Wissen, der sich über Webseiten erschließt. Dennoch ist unsere Gesellschaft weiterhin geteilt in Onliner und Offliner, auch in Deutschland. 8 Millionen Menschen in Deutschland haben bislang keinen Zugang zum Internet gefunden“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Teilhabe an der Digitalisierung muss eine Selbstverständlichkeit sein – für alle Menschen in Deutschland. Der Zugang zum Internet ist dabei nur der erste Schritt. Die Menschen müssen sich auch sicher und souverän in der digitalen Welt bewegen können. Dazu muss die digitale Teilhabe in der Breite der Gesellschaft engagierter gefördert werden.“

Das World Wide Web in 30 Zahlen

Der Bitkom gratuliert zu 30 Jahren World Wide Web und hat 30 Fakten über das Internet zusammengetragen:

1. Die erste Website der Welt ist noch heute aufrufbar: http://info.cern.ch/hypertext/WWW/TheProject.html

2. Web 2.0 beschreibt die veränderte Nutzung und Wahrnehmung des Internets hin zur aktiven Mitgestaltung durch die Nutzerinnen und Nutzer.

3. Aus 3 Komponenten besteht das WWW in seiner Ursprungsform: HTML (Hypertext Markup Language), HTTP (Hypertext Transfer Protocol) und URL (Uniform Resource Locator).

4. Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, in deren Verlauf die klassische Produktion mit dem Internet zusammenwächst. Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Industrieunternehmen setzen bereits auf Industrie 4.0-Anwendungen.

5. 5G steht für die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie: ultrahohe Datenraten, Echtzeitreaktion sowie optimale und sichere Verfügbarkeit. 5G-Fähigkeit ist für fast zwei Drittel (63 Prozent) der Smartphone-Nutzenden wichtig beim Smartphone-Kauf.

6. 6 von 10 Verbraucherinnen und Verbrauchern kaufen Medikamente im Internet.

7. 7 von 10 Deutschen verkaufen Gebrauchtes im Netz.

8. 8 von 10 Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern erledigen Bankgeschäfte online.

9. 9 von 10 Internet-Nutzerinnen und -Nutzern finden, dass der Staat mehr Geld in spezielle Polizeieinheiten investieren sollte, die gezielt gegen Internetkriminalität vorgehen.

10. Platz 10 belegt Deutschland im europäischen Vergleich, was die Nutzung des Internets für Behördengänge angeht.

11. 11 Milliarden Euro Umsatz werden voraussichtlich in Deutschland 2021 mit dem Verkauf von Smartphones gemacht.

12. Nur 12 Prozent aller Unternehmen ab 20 Beschäftigten zweifeln am wirtschaftlichen Nutzen der Digitalisierung für ihr Unternehmen.

13. 13 Prozent der Deutschen haben schon einmal einen Weihnachtsbaum online gekauft.

14. 14 Prozent der Menschen in Deutschland haben schon einmal eine Videosprechstunde mit ihrem Arzt oder Ärztin genutzt.

15. 15 Prozent der Onliner wurden bereits Opfer von Betrug beim Shopping im Netz.

16. 16 Prozent der Unternehmen in Deutschland ermöglichen Bewerberinnen und Bewerbern im Zuge der Corona-Pandemie digitales Probearbeiten.

17. Nur 17 Prozent der IT-Fachkräfte sind weiblich.

18. 18 Prozent der im Koalitionsvertrag vereinbarten konkreten Vorhaben mit Digitalbezug blieben in der 19. Legislaturperiode auf der Strecke.

19. 19 Millionen Menschen in Deutschland haben während der Corona-Pandemie „Digital Detox“ versucht und abgebrochen.

20. 20 Prozent der Unternehmen in Deutschland ab 50 Beschäftigten sprechen sich gegen den digitalen Euro aus – 78 Prozent hingegen sind dafür.

21. 21 Prozent der Deutschen sehen in Kryptowährungen eine sichere Alternative zum etablierten Geldsystem.

22. 22 Prozent der Deutschen haben zu Beginn der Corona-Pandemie zum ersten Mal an Online-Sportkursen teilgenommen.

23. 23 Prozent der Menschen in Deutschland haben schon von Blockchain gehört, können den Begriff jedoch nicht erklären.

24. 24 Beschäftige haben deutsche Tech-Startups derzeit im Schnitt.

25. 25 Prozent derjenigen, die Selfies machen, nutzen vorgefertigte Filter zur Bildbearbeitung.

26. 26 berufliche E-Mails erhalten Erwerbstätige durchschnittlich jeden Tag.

27. 27 Prozent der Menschen in Deutschland haben bereits mindestens einmal ihr Mobiltelefon verloren.

28. 28 Millionen Deutsche machen ihre Steuererklärung im Internet.

29. 29 Prozent der Internet-Nutzerinnen und -Nutzer finden, dass ihre persönlichen Daten im Internet sicher sind.

30. 30 Prozent der Deutschen nutzen Online-Dating-Angebote zur Partnersuche.

30 Kerzen auf der Geburtstagstorte – Wir wünschen: Happy Birthday, Internet!

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