Archiv für 19. Januar 2021

Digitaler Unterricht: „Lehrkräfte bleiben zu oft auf sich gestellt“  

Wie erlebten Lehrkräfte, SchülerInnen und Eltern digitalen Schulunterricht während Corona? Die Initiative D21 untersucht in ihrer repräsentativen Studie D21-Digital-Index 2020 / 2021 Erfahrungen und Einstellungen zu digitalem Unterricht und zeigt: Es gibt wenig Vorerfahrung, viele Hürden, aber große Offenheit für mehr Digitalisierung.

Zwei Drittel der SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte erlebten beim digitalen Unterricht während Corona konkrete Hürden. Das häufigste Problem war die uneinheitliche Vorgehensweise, wie und wo Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt wurde (42 Prozent). Die Hälfte gab an, dass nur die Übermittlung des Materials digital erfolgte, die Lehrmittel und Bearbeitung ansonsten aber analog blieben.

Das am zweithäufigsten genannte Problem beim digitalen Unterricht war die Selbstorganisation, die SchülerInnen zwar seltener nannten, aber dafür häufiger als größte Belastung empfanden als Eltern oder Lehrkräfte. Eine seltenere Hürde bestand dagegen in der Infrastruktur: 16 Prozent der Betroffenen gaben an, nicht über genügend Geräte zu verfügen, 14 Prozent beklagten eine zu schlechte Internetverbindung. Hier berichten vor allem die Lehrkräfte von Problemen.

Dazu Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21: „Corona verdeutlicht, dass effektiver digitaler Unterreicht weit mehr erfordert als die Ausstattung mit Computern und Internet. Ob Lehrkräfte, SchülerInnen oder Eltern – alle Seiten berichten von Hürden. Schulen brauchen mehr strategische Unterstützung: Bei den Veränderungen im Bereich der Organisation, der Entwicklung von Digitalkonzepten, sowie Investitionen in professionelle IT-Betreuung und Personalentwicklung. Hierfür würde sich eine Taskforce aus Bund und Länder zusammen mit PraktikerInnen anbieten, um einen Fahrplan für die Umsetzung zu erarbeiten.“

Lehrkräfte müssen digital fitter werden – das wünschen sie sich auch selbst

Digitaler Unterricht kann den Präsenzunterricht in Schulen nicht ersetzen, sagen mehr als 80 Prozent der SchülerInnen, Lehrkräfte und Eltern. Trotzdem haben sowohl SchülerInnen als auch Lehrkräfte Lust auf mehr Digitalisierung und wünschen sich mehr Bewegung und Flexibilität im Bildungswesen:  Knapp drei Viertel fordern mehr Mut im Schulwesen, so dass Schulen öfter neue Lernformen oder digitale Arbeitsweisen ausprobieren und sie auch wieder verwerfen sollten, wenn diese nicht funktionieren.

Die Mehrheit aller Befragten (78 Prozent) befürwortet, dass Lehrkräfte künftig verpflichtende Fortbildungen erhalten, wie sie digitale Lernformate nutzen können. Dem stimmen auch die Lehrkräfte selbst in besonders hohem Maße zu.

„Lehrkräfte bleiben bei der Umsetzung des digitalen Unterrichts zu oft auf sich gestellt, während auf ihnen die größte Verantwortung lastet“, stellt Prof. Barbara Schwarze aus dem Präsidium der Initiative D21 fest. Sie fordert: „Wir müssen Lehrkräften viel stärker den Rücken freihalten, damit sie sich auf Inhalte und pädagogische Methoden konzentrieren können. Für die deutlich vermehrten organisatorischen Aufgaben müssen Schulträger und Politik neue Lösungen finden. Dazu gehört ein konkreter Werkzeugkasten an digitalen Tools und Plattformen, die alle notwendigen Anforderungen erfüllen und aus denen die Lehrkräfte sich bedienen können. In diesem Rahmen braucht es auch eine Offenheit für ‘Trial-and-Error’. Parallel dazu benötigen die Lehrkräfte gezielte Weiterbildungen zum Ausbau ihrer digitalen Kompetenzen.“

Mehrheit erwartet Schub für digitale Bildung nach Corona

70 Prozent der Befragten erwarten, dass es nach der Corona-Pandemie mehr digitale Anwendungen im Bildungsbereich geben wird. Die meisten von ihnen gehen davon aus, dass künftig mehr digitale Medien und Materialien im Unterricht eingesetzt (72 Prozent) und Schulen besser mit digitaler Infrastruktur ausgestattet werden (70 Prozent). Die große Mehrheit der Befragten, die von diesen Veränderungen ausgehen, steht dem digitalen Wandel im Bildungsbereich positiv gegenüber (82 Prozent). Mehr als die Hälfte aller Befragten (60 Prozent) befürchtet jedoch, dass die Corona-Pandemie Ungerechtigkeiten im Bildungswesen verschärft.

Homeschooling-Probleme: Bitkom fordert zügigen Aufbau einer nationalen Bildungsplattform

  • Präsident Berg: „Digitalisierung der Schulen darf nicht am föderalen Klein-Klein scheitern“

Bei der Digitalisierung der Schulen sollten sich die Bundesländer zusammenschließen und gemeinsam mit Unterstützung des Bundes die beim Bildungsgipfel beschlossene nationale Bildungsplattform nun zügig aufbauen. Das fordert der Digitalverband Bitkom vor dem Hintergrund der anhaltenden Probleme mit digitalem Fernunterricht an deutschen Schulen. „Fast ein Jahr nach Beginn der Pandemie sind unsere Schulen noch immer nicht in der Lage, flächendeckend digitalen Fernunterricht anzubieten. Ein Hauptproblem sind die Plattformen der Bundesländer, die den großen Nutzerzahlen vielfach nicht gewachsen sind und unter der Belastung zusammenbrechen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Es sei nicht zielführend, dass viele Bundesländer an einer eigenen Lösung bastelten. „Wir müssen die Ressourcen und das Know-how der Länder bündeln, um ein bundeseinheitliches Angebot zu entwickeln, das die bisherige Länderplattformen und die Lösungen privater Anbieter integriert.“ Bitkom ruft die Bundesländer und alle Schulträger dazu auf, beim Aufbau einer nationalen Bildungsplattform intensiv zu kooperieren. Berg: „Gute Lösungen, die sich bereits bewährt haben, müssen nicht verworfen werden, sondern können in die Entwicklung einer nationalen Bildungsplattform eingebracht werden. Die Digitalisierung der Schulen darf nicht am föderalen Klein-Klein scheitern, sondern erfordert einen gemeinsamen Kraftakt von Kommunen, Ländern und Bund.“

Eine nationale Bildungsplattform schafft ein deutschlandweit nutzbares digitales Lernsystem, das individuelles Lernen orts- und zeitunabhängig in allen Altersstufen ermöglicht. Durch ein einheitliches System können länderübergreifende Lernkooperationen erleichtert werden. Lernwege und Leistungsnachweise bleiben auch bei Schulwechseln nachvollziehbar. Zudem sorgt eine nationale Plattform für Transparenz über Bildungsangebote von länderübergreifend agierenden Anbietern. Die nationale Plattform sollte aus Bitkom-Sicht so gestaltet werden, dass auch länder- und schulspezifische Lehrinhalte und Konzepte ihren Platz finden. Zur Finanzierung der digitalen Bildungsinhalte und Lernsysteme müssten zusätzliche Haushaltsmittel eingeplant werden. Zu klären sei, ob digitale Lernmaterialien über die Länder beziehungsweise Kommunen eingekauft werden oder ob den Schulen ein eigenes Budget zur Verfügung steht.

Deutschland im Lockdown: Die eLearning-Trends für das neue Jahr

Wie sich die „neue Realität“ auf den eLearning-Markt auswirkt und wie Unternehmen künftig Weiterbildungen nachhaltig organisieren, erläutert im Folgenden Anton Bollen, Experte für eLearning-Konzepte und Video-Schulungen bei TechSmith:

„Egal ob Videokonferenzen, Onlineshopping oder Distance Learning: Seit Beginn der Corona-Pandemie ist die Akzeptanz für digitale Lösungen in nahezu allen Lebensbereichen enorm gestiegen. In Zeiten von Homeoffice ermöglichen unkomplizierte Tools die teamübergreifende Zusammenarbeit und damit die Betriebskontinuität sowie das Erschließen neuer Geschäftsfelder. Auch im Schul- und Bildungswesen hat sich die Wissensvermittlung während der Pandemie fast ausschließlich in den virtuellen Raum verlagert. Ich sehe dabei fünf eLearning-Trends für dieses Jahr:

1. Langfristige Planung und gestiegene Ansprüche

Zu Beginn der Coronakrise wurden zahlreiche Arbeitsprozesse, allen voran die Kommunikation und Zusammenarbeit, mehr oder weniger zwangsdigitalisiert. Die anfangs noch reaktiv motivierte Anpassung von Unternehmen und Institutionen an die gegebenen Umstände ist inzwischen einem vergleichsweise souveränen Umgang mit entsprechenden Technologien gewichen: Viele Investitionen haben sich bewährt und Unternehmen sind nun eher bereit, in vielversprechende Tools zu investieren – das gilt auch und gerade für das Thema eLearning. Dabei sind die Ansprüche gestiegen, Mitarbeiter sind immer mehr dran gewöhnt, digitale Angebote zu nutzen, und die Maßnahmen werden mit Weitsicht geplant.

2. Individuell und persönlich: Selbstgesteuertes Lernen

Individualisiertes Lernen ist ein Trend der uns bereits seit einigen Jahren begleitet. Die Pandemie beschleunigt das Entstehen von immer umfangreicheren, speziell auf die Anwender zugeschnittenen Learning Experience Platforms (LXP), die die klassischen Learning Management Systeme (LMS) mehr und mehr ablösen. Im Fokus steht die umfassende, individuell auf den Nutzer zugeschnittene Lernerfahrung, die dem Lernenden ein hohes Maß an Freiheit und Eigenverantwortung über den Lernprozess zugesteht. Zur Orientierung und für Rückfragen stehen dabei in der Regel digitale Lernbegleiter zur Verfügung.

3. Ende der Einbahnstraße: Performance Support wird interaktiver

Der Trend in Richtung Performance Support – also die bedarfsbezogene, unkomplizierte Bereitstellung von Arbeitshilfen, Anleitungen und Tools für Mitarbeiter während des Arbeitsprozesses – ist durch die anhaltende Remote-Arbeit deutlich gestiegen: Im Homeoffice sind schnelle Absprachen und Fragen an die Kollegen nur begrenzt möglich, gefragt ist ein hohes Maß an Eigenständigkeit. Gleichzeitig entsteht durch die Isolation ein zunehmendes Bedürfnis nach Austausch und Interaktion. Viel stärker als vorher geht es um Zusammenarbeit und das gemeinsame Erreichen von Zielen trotz Distanz. Für Performance Support bedeutet das, dass Mitarbeiter nicht nur Informationen abrufen und „konsumieren“, sondern ihr eigenes Fachwissen in remote-tauglicher Weise mit Kollegen teilen – beispielsweise durch eigene Kurzvideos, Aufzeichnungen und Anleitungen, die mit entsprechenden Tools schnell erstellt und über eine standardisierte Plattform geteilt werden können.

4. Mehr Flexibilität: Mobile First!

Bis vor nicht allzu langer Zeit wurden eLearning-Inhalte in erster Linie für die Verwendung an Desktop-PCs konzipiert und konnten nach Bedarf für mobile Endgeräte angepasst werden. Dieses Muster hat sich zwischenzeitlich stark verschoben: eLearning-Inhalte werden direkt für die Anwendung auf Mobilgeräten entwickelt und optimiert, Desktop-PCs spielen eine zunehmend untergeordnete Rolle. In einer aktuellen britischen Studie gab mehr als die Hälfte der Befragten an, auch nach dem Lockdown dauerhaft im Homeoffice arbeiten zu wollen. Daraus lässt sich ableiten, dass flexible Arbeitsformen unsere Arbeitswelt sehr nachdrücklich prägen werden, sodass ein hochwertiges mobiles Erlebnis auch und vor allem beim Lernen in Zukunft entscheidend ist.

5. „Teach the Teacher“ als Grundlage für erfolgreiche Onlinekurse

Gerade im schulischen Bereich haben die Defizite der vergangenen Monate gezeigt, dass nicht jeder Bildungsbeauftragte automatisch über die technischen Kenntnisse und das notwendige Gespür für die besonderen Herausforderungen beim Distanzunterricht verfügt. Selbst die beste technische Infrastruktur ist noch kein Garant für guten Distanzunterricht, wenn es letztlich an der Digitalkompetenz der Lehrenden mangelt. Der Bedarf an speziellen Programmen und Kursen, die sich an Angestellte im Bildungswesen richten und sie in der Nutzung digitaler Medien für den Unterricht schulen, wird in den nächsten Monaten entsprechend stark zunehmen.”

Bitkom-Branche wieder auf Wachstumskurs

  • Prognose: ITK-Umsätze steigen 2021 um 2,7 Prozent auf 174,4 Milliarden Euro
  • Stimmungsaufschwung: Geschäftsklima erreicht höchsten Stand seit Februar 2020

Nach dem Corona-Schock und vorübergehend rückläufigen Umsätzen stehen die Zeichen in der Bitkom-Branche 2021 wieder auf Wachstum. Der deutsche Markt für IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik soll in diesem Jahr um 2,7 Prozent auf 174,4 Milliarden Euro wachsen. Bis zum Jahresende werden die Unternehmen in Deutschland voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs schaffen. Aktuell sind 1,2 Millionen Menschen in der Branche beschäftigt. Schon in den Schlussmonaten des vergangenen Jahres hat sich das Geschäftsklima überwiegend positiv entwickelt. Mit 19,7 Punkten kletterte der Bitkom-ifo-Digitalindex im Dezember auf den höchsten Stand seit Februar 2020. Das gab der Digitalverband Bitkom zum Jahresauftakt in Berlin bekannt. „Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in vielen Bereichen beschleunigt. Wirtschaft, Staat und Verbraucher investieren in digitale Technologien, auch zwischenzeitlich aufgeschobene Investitionen werden jetzt nachgeholt“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Bitkom-Branche ist bislang gut durch die Krise gekommen. Für 2021 stehen die Zeichen wieder auf Wachstum.“ Unter dem Eindruck der Corona-Krise waren die Umsätze 2020 leicht gesunken. Der ITK-Markt ging um 0,6 Prozent auf 169,8 Milliarden Euro zurück, was vor allem am schwächeren Geschäft mit IT-Dienstleistungen und Software lag.

IT-Hardware ist größter Umsatztreiber in der Informationstechnik

Das Segment der Informationstechnik wird 2021 nach vorübergehenden Einbußen wieder stärker an Gewicht gewinnen und seine Bedeutung als größtes Branchensegment ausbauen. Die Umsätze steigen nach Bitkom-Berechnungen 2021 um 4,2 Prozent auf 98,6 Milliarden Euro. Am stärksten wächst die IT-Hardware – also insbesondere Computer, Server und Peripheriegeräte – mit einem kräftigen Plus von 8,6 Prozent auf 31,6 Milliarden Euro. Zurück auf Wachstumskurs ist auch der Markt für Software. Er wächst mit plus 4,1 Prozent auf 27,0 Milliarden Euro stärker als der Branchendurchschnitt. Das Geschäft mit IT-Services, wozu unter anderem die IT-Beratung gehört, dreht mit 1,1 Prozent wieder ins Plus und steigt auf 40,0 Milliarden Euro. „Während IT-Hardware ganz oben auf der Einkaufsliste steht, verstetigt sich mit dem kräftig wachsenden Cloud-Geschäft ein weiterer Trend in der Informationstechnik. Es heißt zunehmend: mieten statt kaufen. Infrastructure-as-a-Service, also das Geschäft mit gemieteten Servern, Netzwerk- und Speicherkapazitäten, verzeichnete zuletzt jährliche Wachstumsraten von bis zu 40 Prozent und ist mittlerweile ein Milliardenmarkt“, sagt Berg.

Telekommunikation wächst moderat

Die Telekommunikation verzeichnet voraussichtlich ein moderates Wachstum. 2021 soll der Markt nach zwei Jahren der Konsolidierung um 1,0 Prozent auf 67,4 Milliarden Euro zulegen. Mit Telekommunikationsdiensten werden nach Bitkom-Berechnungen 48,7 Milliarden Euro umgesetzt, das entspricht einem leichten Plus von 0,3 Prozent. Das Geschäft mit Endgeräten wächst auf 11,6 Milliarden Euro (+2,8 Prozent). Die Investitionen in die Telekommunikations-Infrastruktur steigen deutlich um 3,2 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. „Die Netzbetreiber investieren massiv in die Zukunft von Festnetz und Mobilfunk. Der Ausbau von Glasfaser und des neuen 5G-Mobilfunkstandards sind ein wichtiger Beitrag, um den kontinuierlich steigenden Anforderungen an Geschwindigkeit und Verfügbarkeit der Netze gerecht zu werden. Die Refinanzierung bleibt angesichts nur geringer Umsatzzuwächse aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks eine große Herausforderung für die Telekommunikationsunternehmen“, sagt Berg.

Unterhaltungselektronik schreibt erneut rote Zahlen

Die Unterhaltungselektronik befindet sich weiter auf Talfahrt. Laut Bitkom-Prognose fallen die Umsätze 2021 im vierten Jahr in Folge, wenn auch weniger stark als zuletzt. Dieser kleinste ITK-Teilmarkt schrumpft voraussichtlich um 2,0 Prozent auf 8,3 Milliarden Euro. Berg: „Consumer Electronics sind trotz des Corona-bedingten Booms einzelner Bereiche weiterhin stark unter Druck. Die Corona-Sonderkonjunktur für Spielekonsolen, Wearables und Headsets kann den Abwärtstrend nicht aufhalten. Die gute Nachricht ist: Die Rückgänge verlangsamen sich.“

Mehr Jobs, weniger Weltmarktanteile

Das zuvor kräftige Beschäftigungswachstum flacht im Zuge der Corona-Krise leicht ab. 2021 werden voraussichtlich 20.000 zusätzliche Jobs geschaffen, nachdem die Zahl der Arbeitsplätze im vergangenen Jahr geringfügig um 8.000 auf 1,2 Millionen zurückgegangen war. 2019 waren noch 58.000 neue Jobs entstanden. „Die Bitkom-Branche hat trotz Corona allein in den vergangenen fünf Jahren 150.000 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Die Digitalisierung führt nicht nur zu mehr Effizienz und Produktivität quer durch alle Branchen, sie steigert auch die Nachfrage nach Arbeitskräften“, sagt Berg. „Die Beschäftigungsbilanz könnte weitaus besser ausfallen, wenn nicht viele Stellen aufgrund fehlender Fachkräfte unbesetzt bleiben müssten. Selbst im Krisenjahr 2020 blieben 86.000 Jobs vakant. Jede unbesetzte Stelle steht für ein Weniger an Wachstum, Wertschöpfung und Innovation – das bremst uns bei der Digitalisierung und behindert uns im globalen Wettbewerb. Gute und digital kompetente Leute sind der wichtigste Faktor, wenn es darum geht, Deutschland digital nach vorne zu bringen und digitale Souveränität zurückzugewinnen.“ Im globalen Maßstab spielt der deutsche ITK-Markt eine untergeordnete Rolle. Der Marktanteil liegt 2021 voraussichtlich bei 3,9 Prozent. Die Tendenz ist rückläufig, weil die Investitionen und Ausgaben in anderen Ländern schneller wachsen, besonders im asiatischen Raum. Wachstumsspitzenreiter sind Indien (+13,5 Prozent) und China (+7,1 Prozent).

Digitalpolitische Agenda für Superwahljahr 2021

Um die Digitalisierung in Deutschland voranzutreiben, fordert Bitkom im Superwahljahr 2021 mit Urnengängen im Bund und sechs Bundesländern eine neue digitalpolitische Agenda mit den Schwerpunkten digitale Teilhabe, digitale Souveränität, digitale Nachhaltigkeit und digitale Resilienz. Berg: „Die vergangenen Krisenmonate haben gezeigt, dass die Digitalisierung kein verzichtbares Extra ist, sondern ein Muss. Wenn wir unsere Digitalpolitik daran ausrichten, alle Menschen erfolgreich in die Digitalisierung einzubeziehen, Deutschland und Europa zu einem selbstbewussten digitalen Player aufzubauen, Klimaschutz und Digitalisierung gemeinsam zu denken und unseren Staat krisenfest zu machen, ist das zugleich die beste Wirtschafts- und Klimapolitik.“

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Sicheres Smartphone: Die beliebtesten Maßnahmen bei Nutzern

  • Mehr als jeder Zweite macht Daten-Backups
  • 16 Prozent decken ihre Kamera ab
  • Bitkom gibt Tipps zur Smartphone-Sicherheit

Diebstahl, Schadprogramme oder Spyware: Smartphones sind ein beliebtes Ziel für Kriminelle. Deshalb ergreifen die allermeisten Nutzer zumindest grundlegende Schutzmaßnahmen gegen unerwünschte Zugriffe. Mit 96 Prozent haben fast alle Smartphone-Nutzer eine Bildschirmsperre eingestellt, neun von zehn (90 Prozent) haben einen SIM-Karten-Schutz aktiv. Dabei sperrt sich das Handy, sobald die SIM-Karte entfernt wird. Schon deutlich weniger (61 Prozent) nutzen eine Lokalisierungsfunktion zum Aufspüren des Smartphones, wenn das Gerät verloren geht oder gestohlen wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von mehr als 1.000 Smartphone-Nutzern in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Auf einen Basis-Schutz sollte kein Smartphone-Nutzer verzichten“, sagt Sebastian Artz, IT-Sicherheitsexperte im Bitkom. „Um gegen Software-Sicherheitslücken gewappnet zu sein, reicht zumeist schon das regelmäßige Aktualisieren des Smartphone-Betriebssystems und der installierten Apps.“ Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) erstellt auch regelmäßig Backups seiner Smartphone-Daten – entweder in der Cloud (31 Prozent) oder auf externen Datenspeichern (27 Prozent). Virenschutzprogramme haben 43 Prozent installiert. Jeder Sechste (16 Prozent) deckt seine Smartphone-Kamera ab und 13 Prozent nutzen einen Passwort-Safe zur sicheren und zentralen Verwaltung von Passwörtern auf dem Smartphone.

Jeder Zweite entsperrt den Bildschirm per Fingerabdrucksensor

Bei der Bildschirmsperre gibt es verschiedene Verfahren, aus denen Nutzer wählen können. Am beliebtesten ist immer noch ein Code oder PIN, der zum Entsperren eingegeben werden muss. Knapp zwei Drittel der Smartphone-Nutzer (64 Prozent) vertrauen darauf. Per Fingerabdrucksensor schützt jeder Zweite (51 Prozent) seinen Bildschirm. Ähnlich viele (50 Prozent) setzen auf ein Muster. 15 Prozent nutzen eine Gesichtserkennung, um den Smartphone-Bildschirm zu entsperren. Bislang kaum verbreitet sind Erkennungsverfahren per Stimme (4 Prozent) oder Iris-Scan (2 Prozent). „Wichtig ist, dass die Bildschirmsperre in jedem Fall aktiviert ist“, so Artz. „Eine PIN sollte mindestens sechsstellig und keine naheliegenden Kombinationen sein wie das eigene Geburtsdatum.“

Bitkom hat in zehn Tipps zusammengefasst, wie Verbraucher ihr Smartphone umfassend schützen können: https://www.bitkom.org/Themen/Datenschutz-Sicherheit/Sicherheit/Sicherheits-Tipps/10-Tipps-wie-Sie-Ihr-Smartphone-sicher-machen.html

Bitkom fordert Recht auf digitale Bildung

 

  • Präsident Berg zur Diskussion um Schulschließungen

Zur aktuellen Situation um Schulschließungen und den Herausforderungen beim digitalen Unterricht erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg:

„Wohl noch nie haben Deutschlands Bildungspolitiker eine ähnlich große Enttäuschung und Entfremdung ausgelöst – bei Schülern, Eltern und Lehrern, aber auch in Wirtschaft und Gesellschaft. Zu wenig ambitioniert und zu altbacken sind ihre Vorschläge, zu erratisch sind ihre Entscheidungen, zu chaotisch ist ihre Kommunikation. Jeder hatte Verständnis, dass zu Beginn der Corona-Krise auf Sicht gefahren werden musste. Jetzt, fast ein Jahr nach den ersten Einschränkungen, darf man Vision, Strategie und zukunftsgerichtetes, entschlossenes Handeln erwarten. Vor diesem Hintergrund fordert Bitkom einen Rechtsanspruch auf digitalen Unterricht für Schüler aller Schulformen – jetzt in der Corona-Krise, aber auch darüber hinaus, um zum Beispiel Schüler in den Unterricht einbeziehen zu können, die etwa aufgrund von Erkrankungen oder persönlicher Einschränkungen die Schulgebäude nicht immer aufsuchen können.

Weiterhin sind viele Schulen nicht in der Lage, ihren Schülern ein funktionsfähiges digitales Bildungsangebot zu machen. Statt Lernplattformen zum Laufen zu bringen, konzentrieren sich viele Bundesländern darauf, so schnell wie möglich zum Präsenzunterricht zurückzukehren. Dies ist angesichts des Infektionsgeschehens unverantwortlich und schreibt die pädagogischen Standards des vergangenen Jahrhunderts fort. Solange Schulen nicht breitflächig wieder geöffnet werden können, muss jeder Schüler digital unterrichtet werden können. Funktionsfähige Lernplattformen zur Verfügung zu stellen, das ist kein Hexenwerk. Die betroffenen Bundesländer müssen nun kurzfristig ausreichende Serverkapazitäten und IT-Support bereitstellen, damit die Plattformen auch von allen Schülern und Lehrern genutzt werden können. Schulen, Schüler und Lehrkräfte, die noch keine Zugänge zu den Plattformen haben, müssen diese kurzfristig und unbürokratisch von den zuständigen Stellen in den Ländern erhalten. Viele Schulen, Lehrer und Schüler haben bereits erfolgreich bewiesen, dass digitales Lernen möglich ist – ohne überlastete Server und mit digitalem Know-how.“

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