Archiv für Aktuelles

Berlins neue Landesregierung will digitale Akzente setzen

 

■   Koalitionsvertrag nimmt Digitalisierung ins Visier
■   Kernthemen Bildung 4.0 und Digitalwirtschaft
Im Koalitionsvertrag der neuen Berliner Landesregierung nehmen Digitalisierungsthemen mehr Raum ein als in früheren Regierungsprogrammen. So lautet die Einschätzung des Digitalverbands Bitkom anlässlich der Regierungsbildung von SPD, Linke und Grünen und der Wiederwahl von Michael Müller zum Regierenden Bürgermeister am heutigen Donnerstag. „Der Koalitionsvertrag für die kommenden fünf Jahre ist in digitaler Hinsicht ambitioniert. Mit dem Regierungsprogramm verbindet sich die Hoffnung, dass das wirtschaftlich und kulturell boomende Berlin jetzt auch digital richtig durchstartet“, sagt Maxim Nohroudi, Bitkom-Landessprecher für Berlin. Der Stadtstaat müsse sein Potenzial ausschöpfen und im europäischen Maßstab in dieser Frage eine führende Rolle einnehmen. Nun liege es in der Verantwortung der Regierungspolitiker, den Ankündigungen auch Taten folgen zu lassen. Ein wichtiges Signal sei die Schaffung eines Staatssekretärs für Digitalisierung innerhalb des Wirtschaftsresorts, auch wenn sich der konkrete Aufgaben- und Kompetenzbereich im politischen Tagesgeschäft erst noch herauskristallisieren müsse. Nohroudi sieht im Koalitionsvertrag eine klare Handlungsempfehlung an den Regierenden Bürgermeister.

Der Koalitionsvertrag betont die „große Chance“ der Digitalisierung für Berlin. In den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Start-ups, E-Government, Netzinfrastruktur, Smart City, Datenschutz und Datensicherheit setzt das Regierungsprogramm digitale Akzente. Zu den zentralen Handlungsfeldern zählt aus Bitkom-Sicht die digitale Bildung. So wird begrüßt, dass Schulen mit schnellen und leistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt werden und das Schulfach Informatik gestärkt wird. Bitkom setzt sich darüber hinaus dafür ein, Informatik ab der 5. Klassenstufe verpflichtend zu machen. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Ausbau der Netzinfrastruktur. Die Landesregierung hat angekündigt, den Glasfaserausbau voranzutreiben und die Einführung des 5G-Mobilfunkstandards vorzubereiten. Nach Ansicht des Bitkom muss als Ziel festgeschrieben werden, bis 2025 flächendeckend Gigabit-Geschwindigkeit zu garantieren, damit die regionale Digitalwirtschaft in Zukunft wettbewerbsfähig ist. Die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Vorhaben können nur der Ausgangspunkt sein für die weitere Entwicklung, etwa im international hart umkämpften Wettbewerb als Standort für innovative Geschäftsideen und die Unternehmer von morgen. „Berlin ist der deutsche Start-up-Standort schlechthin und hat auch international eine große Anziehungskraft“, sagt Nohroudi. „Diese Spitzenposition ist aber keine Selbstverständlichkeit. Die Landesregierung muss alles dafür tun, die Bedingungen für Start-ups weiter zu verbessern.

Jeder Vierte hat schon einmal online Lebensmittel gekauft

 

■   Hohe Zufriedenheit bei Online-Lebensmittel-Einkauf
■   Immer mehr Verbraucher kaufen auch schnell Verderbliches im Netz
■   Vor allem Unabhängigkeit von Öffnungszeiten wird geschätzt
Immer mehr Menschen erledigen ihren Supermarkteinkauf online und lassen sich Wein, Gemüse, Milch oder Fleisch bis an die Haustür liefern. Lebensmittel oder Getränke haben mittlerweile mehr als ein Viertel der Online-Shopper (28 Prozent) schon im Internet bestellt – fünf Prozent mehr als im Jahr 2014. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.158 Internetnutzern ab 14 Jahren ergeben. Der Anteil von schnell verderblichen Frischwaren wie Joghurt, Fleisch oder Gemüse steigerte sich im Vergleich zum Vorjahr sogar um sechs Prozentpunkte auf 37 Prozent. „Viele Verbraucher sparen sich die Schlange an der Kasse und das Tütenschleppen. Lebensmittel, die lange Zeit als letzte Bastion des stationären Einzelhandelns galten, lassen sich dank ausgefeilter Logistik heute auch problemlos online bestellen und nach Hause liefern“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Das ist etwa für nicht mehr ganz so mobile oder körperlich gehandicapte Menschen, für Berufstätige, die wenig Zeit haben, oder für Menschen, die spezielle Lebensmittel suchen, ein willkommener Service.“

Diejenigen, die schon einmal online Lebensmittel geshoppt haben, stellen dem Online-Lebensmittel-Einkauf ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. 93 Prozent sind zufrieden, 47 Prozent sogar sehr. Von den 72 Prozent, die bislang noch keine Lebensmittel oder Getränke online gekauft haben, kann sich rund die Hälfte (46 Prozent) vorstellen, das künftig zu tun. „Der Online-Handel mit Lebensmitteln wird weiter an Fahrt aufnehmen. Ähnlich verlief die Entwicklung auch bei anderen Warengruppen. Bei Lebensmitteln dürften vor allem schwere oder unhandliche Produkte die bei einigen Konsumenten noch vorhandene Zurückhaltung beenden und für ein positives Ersterlebnis im Online-Shop sorgen“, so Rohleder.

56 Prozent der Kunden, die bereits online Lebensmittel gekauft haben, gaben an, dabei die Unabhängigkeit von Ladenöffnungszeiten zu schätzen. Beinahe ebenso viele (55 Prozent) bestellen Lebensmittel online, weil sie die Ware so nach Hause geliefert bekommen. Das ist vor allem bei den ab 65-Jährigen mit 82 Prozent der Online-Kaufgrund schlechthin. Auch die Zeitersparnis (53 Prozent), die Bequemlichkeit beim Online-Einkauf (45 Prozent) ohne lästige Parkplatzsuche sowie das größere Angebot im Internet (42 Prozent) sind wichtige Gründe für den Online-Kauf von Lebensmitteln. „Lieferdienste sind für die Lebensmittelhändler ein innovativer Service, mit dem sie sich positiv aus der Masse hervorheben können. Das gilt nicht nur für die große Kette, sondern auch für den Hofladen des regionalen Erzeugers“, sagt Rohleder.

Einige Vorbehalte gegenüber dem Online-Lebensmittelkauf halten sich aber: Sechs von zehn Befragten (60 Prozent), die bislang noch keine Lebensmittel online gekauft haben, wollen die Lebensmittel vor dem Kauf lieber sehen, riechen und anfassen. Auch Zweifel bezüglich der Lieferung hemmen die potenziellen Online-Kunden: Knapp die Hälfte (47 Prozent) möchte die Produkte sofort haben und nicht auf eine Lieferung warten. 38 Prozent möchten keine Lieferkosten bezahlen. „In den kommenden Jahren werden die Zugangsschwellen etwa durch ausgefeiltere Apps oder eine noch schnellere Lieferung weiter sinken. Schon heute gibt es in vielen Städten die Möglichkeit der Same-Day- und Same-Hour-Lieferung, die ehemals lange Wartezeiten abschafft. Weitere Innovationen in der Logistik kommen in Kürze“, prognostiziert Rohleder.

Weitere Ergebnisse aus der Verbraucherbefragung zum Thema E-Commerce sind unter folgendem Link verfügbar: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Aus-Online-Shopping-wird-Mobile-Shopping.html.

Hier einige Tipps zum Lebensmittelkauf im Internet:

  1. Liefer- und Zusatzkosten: Bei den meisten Händlern muss man Versandgebühren für die Lebensmittel-Lieferung bis an die Haustür einkalkulieren. Teilweise ist die Lieferung ab einem bestimmten Warenwert aber kostenlos. Zusätzlich zu den Versandgebühren fallen bei der Zustellung von schweren Getränkekisten, Frischem oder Eisgekühltem häufig Extrakosten an.
  2. Wunschtermin: Die Zustellfenster der Händler können unterschiedlich groß sein. Wer es exakt möchte, sollte schon bei der Auswahl des Online-Shops auf die Zustellbedingungen achten. Auch die Vorlaufzeiten sind unterschiedlich: Einige Händler liefern binnen 24 Stunden, andere brauchen mehrere Tage Vorlauf. Zum Zeitpunkt der Lieferung sollte jemand zu Hause sein, um die Lebensmittel in Empfang zu nehmen.
  3. Mindestbestellwert und Liefergebiet: Achtung, einige Online-Händler liefern erst ab einem bestimmten Warenwert – und nicht an jeden Ort.
  4. Seriosität: Was generell für das Online-Shopping gilt, gilt auch für den Online-Einkauf von Lebensmitteln: Vor dem Kauf sollte überprüft werden, ob der Händler seriös ist. Dabei hilft ein Blick in die Geschäftsbedingungen (AGB) und auf das Impressum. Hier sollte die Anschrift des Unternehmens und eine Kontaktmöglichkeit stehen. Formulierungen auf der Händlerseite müssen außerdem verständlich und präzise formuliert sein.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.158 Internetnutzer ab 14 Jahren befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Welche der folgenden Waren haben Sie schon einmal online gekauft?“, „Welche der folgenden Lebensmittel oder Getränke haben Sie schon einmal online gekauft?“, „Wie zufrieden sind Sie mit den folgenden Aspekten beim Online-Einkauf von Lebensmitteln oder Getränken im Internet: Liefergeschwindigkeit, Preis-Leistungs-Verhältnis, Qualität und Frische der Ware, Auswahl an Lebensmitteln bzw. Getränken?“, „Können Sie sich vorstellen, künftig Lebensmittel oder Getränke online im Internet zu kaufen?“, „Aus welchen der folgenden Gründe kaufen Sie Lebensmittel oder Getränke online?” und „Sie haben angegeben, dass Sie bisher keine Lebensmittel oder Getränke online gekauft haben. Was sind die Gründe dafür?“.

Integration junger Flüchtlinge und heterogene Schülerschaft: Schulen fordern mehr Unterstützung

 

Eine zunehmend heterogene Schülerschaft wird Schulen auf lange Sicht fordern, wie eine Umfrage der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung unter Lehrern und Schulleitern der Sekundarstufe I zeigt. Viele der Befragten sehen insbesondere Verbesserungsbedarf bei der Integration junger Flüchtlinge an Schulen. Zwar gibt es häufig eine übergeordnete Schulstrategie, um junge Flüchtlinge gut zu integrieren – dennoch fühlt sich jeder vierte Befragte von dieser Aufgabe überfordert. Der Wunsch nach mehr Unterstützung durch externe Akteure ist groß.

Für die Umfrage wurden online-basiert Lehrer und Schulleiter befragt, die mit ihren Schulen an Deutschlands größtem Schulwettbewerb „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen“ teilgenommen haben. Als „Starke Schule“ werden alle zwei Jahre allgemeinbildende Schulen der Sekundarstufe I – beispielsweise Gesamtschulen, Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen – ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die schulische Entwicklung ihrer Schüler einsetzen. An der Umfrage haben insgesamt 102 Lehrer teilgenommen.

Heterogene Schülerschaft: übergeordnete Schulstrategie häufig vorhanden – dennoch fühlt sich jeder vierte Lehrer überfordert

Der Umgang mit einer heterogenen Schülerschaft gehört aktuell zu den großen Herausforderungen an Schulen. Die Umfrage bestätigt dies: 90 Prozent der befragten Lehrer nehmen demnach eine zunehmende Heterogenität in ihrer Schülerschaft wahr.

Die Schulen nehmen sich aus Sicht der befragten Lehrer grundsätzlich der damit verbundenen Herausforderungen an. Knapp drei von vier Lehrern (74 Prozent) geben an, dass es eine übergeordnete Schulstrategie mit verschiedenen Maßnahmen gibt, um die Heterogenität in der Schulgemeinschaft zu gestalten. Demgegenüber berichten knapp 20 Prozent der Befragten, dass jeder Lehrer eine eigene Strategie verfolge, um mit der heterogenen Schülerschaft umzugehen. Trotz des offensichtlich verbreiteten Vorhandenseins einer übergeordneten Schulstrategie gibt es bei der Umsetzung Verbesserungsbedarf: Jeder vierte Lehrer (26 Prozent) erklärt, sich mit den Herausforderungen überfordert zu fühlen, an Schulen in sozialen Brennpunkten steigt dieser Wert sogar auf 35 Prozent.

„Es ist erfreulich, dass Schulen auf die Herausforderungen einer zunehmend heterogenen Schülerschaft mit strategisch fundierten Maßnahmen reagieren. Jedoch benötigen sie stärkere Unterstützung insbesondere von außen, um diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu meistern“, sagt John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Einige Schulkollegien sind sogar an ihrer Belastungsgrenze angekommen.“

Integration von jungen Flüchtlingen an Schulen: Sprachförderung und Unterstützung durch Sozialpädagogen werden überwiegend angeboten

Bei der Frage, welche Maßnahmen an Schulen bereits angeboten werden oder geplant sind, um junge Flüchtlinge an Schulen zu integrieren, steht das Thema Spracherwerb klar im Fokus. 92 Prozent der befragten Lehrer und Schulleiter geben an, dass Sprachfördermaßnahmen wie die Begleitung im Unterricht oder zusätzliche Deutsch-Stunden an ihren Schulen für junge Flüchtlinge angeboten würden. 87 Prozent der Befragten nennen die Unterstützung durch Sozialpädagogen oder Sozialarbeiter, entweder im Schulalltag, im Unterricht oder beratend, als Maßnahmen. 70 Prozent erklärten, dass an ihren Schulen Willkommens- oder Integrationsklassen vorhanden seien. Bei 22 Prozent der Befragten seien diese an ihren Schulen in Planung. Mentoren-Programme – in erster Linie Mentoring durch Mitschüler – sind an 63 Prozent der Schulen vorhanden und bei 24 Prozent in Planung.

Mehrheit der Schulen wünscht sich mehr Unterstützung durch externe Akteure – vor allem Kultusministerien sind stärker gefordert

Obwohl externe Akteure bereits viel leisten, sind sie nach Ansicht der befragten Lehrer und Schulleiter bei der Integration junger Flüchtlinge an Schulen noch stärker gefordert als bisher: 68 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich mehr Unterstützung von außen wünschen. Die Befragten wünschen sich in relativ gleichem Ausmaß mehr Einsatz vom zuständigen Schulamt (59 Prozent), dem zuständigen Kultusministerium (57 Prozent) sowie der Kommune (56 Prozent). Doch auch andere Akteure wie die regionale Wirtschaft (24 Prozent) sowie lokale Bildungseinrichtungen (22 Prozent) und Stiftungen beziehungsweise private Akteure (22 Prozent) sind aus Sicht der Lehrer und Schulleiter gefordert.

Vergleicht man den Wunsch nach mehr Unterstützung mit der tatsächlich erhaltenen Unterstützung durch externe Akteure wird deutlich, wo der Bedarf besonders groß ist. Demnach gibt es mit Blick auf das jeweils zuständige Kultusministerium aktuell einen erhöhten Unterstützungsbedarf, ebenso bei den Kommunen. Auch die regionale Wirtschaft könnte sich demnach noch stärker bei der Integration junger Flüchtlinge an Schulen engagieren.

Tabelle: Erhaltene Unterstützung vs. Wunsch nach Unterstützung durch externe Akteure bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher (Befragte: Schulen der Sekundarstufe I)

 

  Unterstützung erhalten Wunsch nach Unterstützung Bedarfslücke
(Differenz Wunsch vs. erhaltene Unterstützung)
Zuständiges Kultusministerium 12,2 % 57,1 % 44,9
Zuständiges Schulamt 45,6 % 58,7 % 13,1
Kommune / Landkreis 24,4 % 55,6 % 31,2
Lokale Bildungseinrichtungen 11,1 % 22,2 % 11,1
Regionale Wirtschaft 6,7 % 23,8 % 17,1
Stiftungen /private Akteure 25,6 % 22,2 % -3,4

 

Bessere Verteilung von jungen Flüchtlingen an Schulen gewünscht

Auf die offen formulierte Frage, welche Maßnahmen sich Lehrer und Schulleiter von den externen Akteuren hinsichtlich der Integration junger Flüchtlinge wünschten, wird mit Blick auf das zuständige Kultusministerium vor allem der Ausbau von Lehrerstunden genannt. Auch die Reduzierung von Verwaltungsaufgaben wird häufiger angeführt. Kritisch gesehen wird zudem, dass es keine klare Regelung für die weitere Beschulung der Schüler nach Besuch der Vorbereitungsklassen gebe – die einzige Schulform, die junge Flüchtlinge beschulen müsse, sei die Hauptschule, so dass andere Schulformen sich dieser Verantwortung leichter entziehen könnten.

Auch mit Blick auf die Schulämter überwiegt der Wunsch nach mehr personellen Ressourcen. Idealerweise sollte zusätzliches Personal im Umgang mit jungen Flüchtlingen geschult sein. Auch Dolmetscher würden zum Teil noch vermehrt benötigt. Zudem wird der Wunsch geäußert, dass Jugendliche nicht nur in die Ballungsräume zugewiesen würden, „sondern in die Breite“. Dort könne in der Regel bessere Integration stattfinden, weil es weniger Kinder mit Migrationshintergrund gebe und Vereine und andere Institutionen den Schulen dabei wertvolle Unterstützung böten.

Auch an die Kommunen wird der Wunsch gerichtet, die Verteilung von jungen Flüchtlingen auf Schulen zielgerichteter mitzusteuern. Kreise und Kommunen sollten sich bei der Verteilung der Flüchtlingskinder daran orientieren, welche Schulen möglichst gut sozial aufgestellt seien, damit Integration gelingen könne.

Mit Blick auf die regionale Wirtschaft wird beispielsweise der Wunsch formuliert, dass diese das Angebot von Praktikums- und Ausbildungsplätzen speziell für junge Flüchtlinge ausweiten und sich auch bei der Finanzierung von Deutschkursen engagieren sollte.

„Die Umfrage offenbart einerseits, dass sich Lehrer von externen Akteuren neben zusätzlichen personellen Ressourcen vor allem eine verbesserte Verteilung von jungen Flüchtlingen auf Schulen beziehungsweise Schulformen wünschen. Andererseits zeigt sich auch, dass eine klarere Abgrenzung von Zuständigkeiten zwischen Kultusministerium, Schulamt und auch Kommunen nötig ist. Vielen Lehrern ist offenbar nicht klar, in welche Zuständigkeit die Verteilung junger Flüchtlinge im Einzelnen fällt“, erklärt John-Philip Hammersen.

Geschenkekauf im Web beliebt wie nie

■   Sieben von zehn Internetnutzern wollen Weihnachtsgeschenke online kaufen
■   Mehr als jeder Vierte plant, Geschenke ausschließlich im Internet zu bestellen
■   Gründe für Online-Shopping sind Komfort und einfacher Preisvergleich
Der Zweite Advent steht vor der Tür – höchste Zeit also, sich um die Weihnachtsgeschenke zu kümmern. 69 Prozent der Internetnutzer ab 14 Jahren wollen in diesem Jahr ihre Geschenke im Internet kaufen. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. 2015 waren es 62 Prozent, 2013 erst 49 Prozent. In diesem Jahr gibt mehr als jeder vierte Internetnutzer (28 Prozent) an, seine Weihnachtsgeschenke sogar ausschließlich im Web bestellen zu wollen. 41 Prozent der Befragten wollen einige, aber nicht alle Weihnachtsgeschenke online kaufen. Jeder Fünfte (20 Prozent) will in diesem Jahr seine Geschenke ausschließlich im Geschäft kaufen. „Viele Online-Shops haben den wachsenden Wunsch nach personalisierten Geschenken erkannt und bieten kreative Lösungen an“, sagt Julia Miosga, Bitkom-Expertin für Handel & Logistik. „Sehr beliebt sind Online-Marktplätze wie DaWanda.de oder etsy.com, wo von Babykleidung hin zu Tonskulpturen nur handgefertigte Unikate angeboten werden. Auch Technologien wie 3D-Druck eröffnen ganz neue Möglichkeiten. Bei entsprechenden Anbietern können sich Kunden sehr individuelle und ausgefallene Geschenke anfertigen lassen, zum Beispiel selbst entworfenen Schmuck.“

Für die Online-Shopper ist das Internet vor allem aus zwei Gründen das Mittel der Wahl. Jeder Zweite (48 Prozent) bevorzugt den Geschenkekauf im Web, weil er dort besser Preise vergleichen kann. 46 Prozent sagen, dass sie sich gerade zur Weihnachtszeit das Gedränge in den Läden ersparen wollen. „Dank mobilem Internet ist Online-Shopping heute überall und unabhängig von Ladenöffnungszeiten möglich“, so Miosga. „Zudem wächst das Angebot an benutzer- und bedienfreundlichen mobilen Websites oder Shopping-Apps, die auf die jeweiligen Endgeräte wie Smartphone oder Tablet angepasst sind. Das macht den Geschenkekauf auch von unterwegs bequem und unkompliziert.“

Für 6 Prozent der Internetnutzer stellt sich die Frage, wo sie lieber shoppen gehen, überhaupt nicht, denn sie kaufen in diesem Jahr keine Weihnachtsgeschenke.

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Handy-Verbote in Schulen sind von gestern

 

■   Drei Viertel der Eltern geben ihren Kindern Mobiltelefone mit in die Schule
■   Im Unterricht sind Handys an jeder zweiten Schule verboten
■   Bitkom fordert Konzepte für mobiles Lernen und qualifizierte Lehrer
Handy und Smartphone sind im Schulalltag so selbstverständlich wie Hefter, Bücher und Pausenbrot: Die große Mehrheit der Kinder und Jugendlichen greift in der Schulzeit regelmäßig zum Mobiltelefon. Fast drei Viertel der Eltern schulpflichtiger Kinder (72 Prozent) geben an, dass ihr Nachwuchs in der Schulzeit ein Handy oder Smartphone nutzt. Der Anteil ist in den weiterführenden Schulen wie Haupt- und Realschule sowie Gymnasium am größten (Sekundarstufe I: 83 Prozent; Sekundarstufe II: 91 Prozent). Aber auch 40 Prozent der Grundschuleltern berichten, dass ihre Kinder Mobiltelefone in der Schule nutzen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter Eltern schulpflichtiger Kinder im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Der Einsatz der Geräte ist in den meisten Fällen allerdings reglementiert. 18 Prozent der Eltern geben an, dass an der Schule ihres Kindes ein generelles Handyverbot herrscht – auch in den Pausen. 52 Prozent sagen, dass Mobiltelefone zumindest während des Unterrichts verboten sind. Lediglich 27 Prozent der Eltern berichten, dass es keine Verbote gibt. „Handys und Smartphones in der Schule grundsätzlich zu verbieten ist der falsche Weg. Es muss darum gehen, digitale Technologien sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, auch um den Schülern Digitalkompetenz zu vermitteln“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Eine Schule, die sich den neuen Technologien verschließt, droht digital abgehängt zu werden.“ Voraussetzung für einen kompetenten Umgang seien entsprechend qualifizierte Pädagogen. „Lehrer müssen die neuen Technologien beherrschen und dafür in der Aus- und Weiterbildung intensiv vorbereitet werden“, sagt Rohleder.

Viele Eltern der von einem Handy-Verbot betroffenen Schüler sind damit auch nicht glücklich. Gut die Hälfte (51 Prozent) hält das für falsch und wünscht sich, dass Mobiltelefone erlaubt sind. „Die Nutzung des eigenen Gerätes im Unterricht sollte aber allenfalls eine Übergangslösung sein“, sagt Rohleder. Daher spricht sich Bitkom dafür aus, dass Schüler durch die Schulen mit Digitalgeräten ausgestattet werden. Als Positivbeispiel gelten zwei Schulen in Saarbrücken, die anlässlich des 10. Nationalen IT-Gipfels im November als gemeinsames Projekt der saarländischen Landesregierung und der Digitalwirtschaft, begleitet durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, als „Smart Schools“ eröffnet wurden. Mit der Unterstützung von zahlreichen IT-Unternehmen wie Bettermarks, Fujitsu, Google, Microsoft, SAP und Telekom wurden die Schulen modellhaft mit digitalen Geräten und spezieller Lernsoftware für den Unterricht von morgen ausgestattet. Gleichzeitig wird ein didaktisches Konzept entwickelt, um die Technologie bestmöglich in den Lehrplan zu integrieren und die Lehrer entsprechend weiterzubilden.

Weitere Informationen zum „Smart School“-Konzept sind hier verfügbar.

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Startschuss für Smart School in Deutschland

■   Die Gemeinschaftsschule Bellevue (Saarbrücken) und das Gymnasium Wendalinum (St. Wendel) setzen auf Bildung in der digitalen Welt
■   Schwerpunkte liegen auf pädagogischen Konzepten, Lehrerfortbildung und IT-Infrastruktur
■   Gemeinsame Projekte der saarländischen Landesregierung und der Digitalwirtschaft, begleitet durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, sollen Vorbildcharakter für andere Schulen haben
Deutschlands Schulen werden digital. Eine Vorreiterrolle dabei übernehmen zwei saarländische Schulen. Die Schulen haben sich heute anlässlich des 10. Nationalen IT-Gipfels der Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka und Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen im Ministerium für Bildung und Forschung, Bildungsminister Ulrich Commerçon sowie Achim Berg, Vizepräsident des Bitkom, als deutschlandweit erste Smart Schools vorgestellt.

Im Rahmen der Tagung „Digitale Bildung für alle!“ an der Universität des Saarlandes fiel der Startschuss für das Gymnasium Wendalinum. Dabei zeigten Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler der Klasse 6, inwieweit der Einsatz digitaler Medien im Rahmen des ganzheitlichen Konzeptes „Smart School Wendalinum“ das Lehren und Lernen fördern kann. Mit der Ausstattung aller Lehrkräfte mit Tablets, der Einführung eines digitalen Klassenbuchs, einem Klassenraum-Management-System, einem Schulserver, einer Bildungscloud sowie der Entwicklung von Unterrichtskonzepten mit digitalen Medien stellt die Schule die digitale Bildung in den Mittelpunkt ihrer nachhaltigen Schulentwicklung.

Am Nachmittag war es dann an der Gemeinschaftsschule Bellevue soweit. Die Schule wird modellhaft mit digitalen Geräten und spezieller Lernsoftware für den Unterricht ausgestattet. Gleichzeitig werden bereits praktizierte IT-basierte didaktische Konzepte weiterentwickelt, um digitale Bildung bestmöglich in den Lehrplan zu integrieren. Zudem werden die Lehrer für den Unterricht in der Smart School weitergebildet. Damit wird der Weg der medienbezogenen Schulentwicklung fortgesetzt, den die Bellevue seit einigen Jahren eingeschlagen hat.

„Ziel der Smart School ist es, den Ausbau der Schule zu einer umfassend digitalisierten Einrichtung modellhaft zu zeigen. In der Schule soll Bildung für die und in der digitalen Welt stattfinden. Darüber hinaus soll auch die Schulverwaltung und die Kommunikation zwischen den Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern hier digital erfolgen“, sagte Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer. Dabei sollen die beiden unterschiedlichen Herangehensweisen dieser beiden Smart Schools für andere Schulen bundesweit Möglichkeiten aufzeigen, wie medienbezogene Schulentwicklung gelingen kann. Das Land ergänzt dies durch gezielte Maßnahmen der Lehreraus- und Fortbildung.

„Am Beispiel der Smart Schools zeigt sich, wie digitales Lernen funktionieren kann. Hier wird ein Stück Zukunft greifbar. Schülerinnen und Schüler lernen, digitale Technik zu verstehen und sie clever zu benutzen – das beste Rüstzeug, um in einer zunehmend digitalen Welt souverän den eigenen Lebensweg zu gestalten“, sagte Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka. Mit dem im Oktober vorgestellten „DigitalPakt#D“ will das BMBF gemeinsam mit den Ländern in den kommenden fünf Jahren dazu beitragen, leistungsfähige digitale Infrastrukturen für Schulen und zugleich entsprechende pädagogische Konzepte und eine passende Lehreraus- und Weiterbildung zu schaffen.

Nach einer Bitkom-Umfrage fordern bundesweit 83 Prozent der Eltern mehr Computertechnik und digitale Lernmittel an den Schulen. „Die Eltern haben keine Angst vor digitalen Technologien in der Schule. Sie haben vielmehr Sorge, dass die Schule zum analogen Refugium wird, das die Schüler nicht auf die wirkliche Welt vorbereitet“, sagte Bitkom-Vizepräsident Berg. „Mit der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Initiative Smart School will die Digitalwirtschaft zeigen, dass das, was sich nicht zuletzt Eltern wünschen, in der Praxis schon heute umsetzbar ist.“

„Mich beeindruckt, mit welchem Engagement sich die Lehrerinnen und Lehrer der Bellevue schon seit langem auf den Weg gemacht haben, um den Herausforderungen der epochalen gesellschaftlichen Veränderungen durch die zunehmende Mediatisierung und Digitalisierung zu begegnen“, sagte Bildungsminister Commerçon. „Durch das umfassende pädagogische Konzept der Schule wird deutlich, dass nicht die Technik im Zentrum steht, sondern die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler.“

Die Gemeinschaftsschule Bellevue sowie das Gymnasium Wendalinum werden als Projekte der medienbezogenen Schulentwicklung gemeinsam mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), dem Ministerium für Bildung und Kultur, dem Regionalverband Saarbrücken sowie dem Landkreis St. Wendel und Unternehmen des Bitkom umgesetzt und fortlaufend weiterentwickelt. Unterstützt werden die Smart Schools von zahlreichen IT-Unternehmen wie Bettermarks, Fujitsu, Google, HP, Imsimity, Microsoft, Minhoff, SAP und Telekom.

Weiterführende Informationen zu:

Smart School Gemeinschaftsschule Bellevue (Saarbrücken)

Die Gemeinschaftsschule Bellevue wurde als Smart School ausgewählt, weil sie bereits seit vielen Jahren neue Wege beim Lernen geht. Dabei spielt das Lernen mit digitalen Medien eine zentrale Rolle. In den Klassen des 21. Jahrhunderts haben die Schülerinnen und Schüler bereits ein eigenes Tablet und es wird mit interaktiven Whiteboards gearbeitet. Im Unterricht kann dank digitaler Medien individuell und selbständig gelernt werden, dabei kommt auch die Lernplattform „Lernwelt Saar“ zum Einsatz. Mit ihr erstellen Lehrer digitale Lerninhalte, die sie zum einen ihren Kollegen zur Verfügung stellen, zum anderen können sie den Schülern auf der Plattform Aufgaben stellen. Der Vorteil: Die Jugendlichen erhalten bei der Arbeit direkt Feedback, Lehrer können die Ergebnisse einsehen und auf dieser Grundlage neue Aufgaben zuweisen.

Das neue Konzept der Gemeinschaftsschule Bellevue basiert auf drei Säulen:

  • Moderne, digitale Infrastruktur: Dazu gehören unter anderem schneller Breitband-Zugang mit 100 Mbit, WLAN im gesamten Schulgebäude, interaktive Whiteboards, mobile Endgeräte und Desktop-PCs, Cloudservices sowie Makerspaces.
  • Pädagogische Inhalte und Konzepte: Dafür sind ein schulindividuelles Medienkonzept erstellt und neue Formate für den Unterricht entwickelt worden. Daneben werden interaktive Lernsoftware und Virtual-Reality-Lerninhalte bereitgestellt.
  • Lehrerfortbildung: Neben Fortbildungen in der Schule sollen landesweit neue Formen der Weiterbildung für Lehrkräfte entstehen, wie zum Beispiel schulische Barcamps oder Peer-Lernen unter Lehrkräften. Ergänzend kommt die Entwicklung eines „Smart Teacher“-Konzepts am Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland (LPM) und die Kooperation bei ausgewählten Fortbildungen an Schulen durch die Bitkom-Initiative „erlebe IT“ hinzu.

Smart School Gymnasium Wendalinum (St. Wendel)

  • Die Schule geht das Thema ganzheitlich an:
    • Schaffung von Infrastruktur (Glasfaseranschluss, W-LAN) durch den Landkreis St. Wendel
    • Ausstattung aller Lehrer mit Tablets des Unternehmens Fujitsu (Mitgliedsunternehmen des Bitkom)
    • Angedacht: schrittweise Ausstattung der Klassenzimmer mit Smartboards
    • Fokus der Schule: Zukunft auf den pädagogisch-didaktischen Konzepten
  • Wendalinum sucht den Einstieg zur digitalen Schule primär über die Lehrkräfte, die ihren eigenen Laptop mit Tabletfunktion erhalten, um ihren digital gestützten Unterricht optimal vorbereiten und durchführen zu können.
  • SchülerInnen sollen je nach Unterrichtsthema entweder in Zukunft ihre eigenen Geräte verwenden oder ab nächstem Schuljahr moderne Laptops kostengünstig mieten können – bring your rented device.
  • Auch die Schulverwaltung wird digitaler durchgeführt (Schüler-, Klassen- und Notenbücher digital).Gegenwärtig: Nutzung für einzelne Klassen; künftig in der gesamten Schule
  • Unterrichtsgestaltung nach neuesten didaktische Erkenntnissen in allen Fächern und möglichst vielen Klassen: Flipped Classroom, Gruppenarbeit, Medieneinsatz in allen Fächern, begleitende Lehrerfortbildung, Peer-to-Peer-Kommunikationsförderung
  • Besondere konzeptionelle Ansätze des Wendalinum:
    • Ländlicher Raum (d.h. erforderliche Überbrückung von Distanzen)
    • Integration in den Unterrichtsalltag für alle Klassen
    • Nicht nur ein Projekt, sondern ein grundlegender Ansatz
    • Nachhaltige Abstimmung mit dem Landkreis, der Kommune und dem Land – keine Eintagsfliege
  • Neben Fortbildungen in der Schule sollen landesweit neue Formen der Weiterbildung für Lehrkräfte entstehen, wie zum Beispiel schulische Barcamps oder Peer-Lernen unter Lehrkräften. Ergänzend kommt die Entwicklung eines „Smart Teacher“-Konzepts am Landesinstitut für Pädagogik und Medien Saarland (LPM) und die Kooperation bei ausgewählten Fortbildungen an Schulen durch die Bitkom-Initiative „erlebe IT“ hinzu.

Klassisches TV ist auf dem Rückzug

■   Video-Streaming ersetzt zunehmend klassisches TV
■   Jeder vierte Streamer könnte in Zukunft auf lineares Fernsehen verzichten
■   Am Montag ist Welttag des Fernsehens
Am Frühstückstisch mit dem Tablet, nachmittags im Bus auf dem Smartphone und abends gemütlich auf dem Sofa mit Blick auf den Smart-TV – Fernsehen ist heute unabhängig von Zeit und Ort. Wer richtet sich da noch nach TV-Sendezeiten? Gegenwärtig kann sich jeder vierte Nutzer von Video-Streaming (25 Prozent) vorstellen, in Zukunft komplett auf das lineare TV-Programm zu verzichten, sieben Prozentpunkte mehr als 2014. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Gut ein Drittel der Streamer (35 Prozent) hat das lineare Fernsehen bereits ganz gegen Video-Streaming auf Smart-TV, Smartphone oder Tablet ausgetauscht (2014: 33 Prozent). „Das klassische Fernsehen verliert seine große Bedeutung. Die Zukunft gehört Streaming-Diensten und Mediatheken“, sagt Timm Lutter, Bitkom Experte für Consumer Electronics und Digital Media. „Die Fernsehzuschauer emanzipieren sich von passiven Verbrauchern zu aktiven Nutzern, die ihr TV-Programm selber bestimmen.“ So planen schon heute immer weniger Zuschauer ihren Tagesablauf rund um den Sendetermin ihrer Lieblingssendung. Drei von vier Video-Streamer (72 Prozent, 2014: 59 Prozent) sagen, dass sie sich nicht mehr unter Zeitdruck setzten, um zu bestimmten TV-Sendungen rechtzeitig den Fernseher einzuschalten.

Jeder zweite Video-Streaming-Nutzer (51 Prozent) gibt an, weniger klassisch fernzusehen, seit er Videos auch im Internet streamt (2014: 44 Prozent). Besonders unter jüngeren Streamern zwischen 14 und 29 Jahren hat sich der TV-Konsum zugunsten der Video Angebote im Internet entwickelt: Hier stimmten der Aussage 63 Prozent zu. Unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 53 Prozent, in der Altersgruppe ab 50 Jahren 38 Prozent. „Die Sehgewohnheiten der jungen Generation verändern den Markt für bewegte Bilder komplett. Um zukunftsfähig zu bleiben müssen Unternehmen in der Unterhaltungs- und Medienbranche daher in maßgeschneiderte Angebote investieren“, so Lutter.

Beim Video-Streaming werden die Inhalte per Internet übertragen und gleichzeitig wiedergegeben. Im Gegensatz zum Download wird die Videodatei hierfür nicht dauerhaft gespeichert, sondern nur zwischengespeichert. Bei deutschen Internetnutzern sind dabei besonders die Webseiten und Mediatheken der TV-Sender beliebt, bei denen bereits im Fernsehen gezeigte Sendungen abrufbar sind.

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Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden im Juli 1007 Personen ab 14 Jahre befragt, darunter 642 Nutzer von Video-Streaming-Diensten. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: „Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu Videostreaming zu?“ Die Antwortoptionen waren: „Ich setze mich nicht unter Zeitdruck, zu bestimmten Sendungen im Fernsehen rechtzeitig einzuschalten, da ich mir diese auch später als Stream im Internet anschauen kann“, „Seitdem ich Video-Streaming-Dienste nutze, schaue ich weniger normales Fernsehen per Kabel, Satellit oder Antenne“, „Ich nutze Video-Streaming als Ersatz für klassisches Kabel-, Satellit- und Antennen-Fernsehen“ sowie „Ich kann mir vorstellen, künftig nur noch Video-Streaming zu nutzen und komplett auf das klassische Fernsehen per Kabel, Satellit oder Antenne zu verzichten“.

Digitale Bildung als Voraussetzung für verantwortliches Handeln

Im Vorfeld des am 16. November startenden IT-Gipfels präsentiert das Netzwerk Digitale Bildung Thesen mit Empfehlungen für Entscheidungsträger und stellt weitere wichtige Diskussionspapiere aus der bundesweiten Debatte vor.

„Wer im Zeitalter der Digitalisierung gesellschaftlich verantwortlich entscheiden und handeln will, muss neue Technologien nicht nur nutzen, sondern sie auch verstehen.“ Mit dieser These eröffnet Dr. Sarah Henkelmann, Sprecherin des Netzwerk Digitale Bildung, ein Diskussionspapier, das zum Start des Nationalen IT-Gipfels in Saarbrücken veröffentlicht wird. Digitale Bildung ist der Schwerpunkt der diesjährigen Konferenz. Das Papier, das auf Diskussionen mit Lehrenden und Entscheidungsträgern aus den vergangenen Monaten basiert, belegt mit Daten und Fakten, warum Digitale Bildung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung in diesem Land von großer Bedeutung ist. Themen wie Fachkräftemangel, Chancengerechtigkeit, wirtschaftliches Wachstum im globalisierten Markt und nicht zuletzt Standortpolitik sind eng damit verknüpft, wie Kinder und Jugendliche auf die aktuellen Herausforderungen des Lernens und Arbeitens in einer digitalisierten Welt vorbereitet werden.

„Die Digitalisierung umfasst mittlerweile alle Lebensbereiche. Es sollte uns deshalb stark beunruhigen, dass gerade im Bildungsbereich die größten Defizite vorherrschen“, sagt Dr. Sarah Henkelmann. „Wenn es uns nicht gelingt, Schulen und Hochschulen in der Weise zu erneuern und auszustatten, dass sie Kinder und nachfolgende Arbeitskräfte für den digitalen Wandel angemessen ausrüsten, so sind alle weiteren Maßnahmen hinfällig.“

Digitale Bildung ist kein Selbstzweck

Das Netzwerk Digitale Bildung zeigt mit seinem Debattenbeitrag, dass der gesamte digitale Wandel nicht ohne Konzepte für die Zukunft des Lernens gestaltet werden kann, und belegt die einzelnen Thesen mit Fakten und Zahlen aus Studien. Das Papier liefert politischen Entscheidern in den Kommunen, auf Bundes- sowie auf Landesebene damit eine fundierte Basis für die aktuellen Debatten. Das PDF kann auf der Website des Netzwerks heruntergeladen und kommentiert werden.

Viele Positionen – ein Überblick

Das Netzwerk Digitale Bildung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Orientierung in der aktuellen Debatte um Digitale Bildung zu schaffen. Es stellt deshalb neben dem eigenen Beitrag eine aktuelle Zusammenstellung wichtiger Thesenpapiere vor, die seit Herbst 2015 veröffentlicht wurden. Bei der Sammlung handelt es sich um eine ständig wachsende Liste, die in den kommenden Tagen um neue zum IT-Gipfel erscheinende Beiträge erweitert wird. Kommentare und Ergänzungen sind willkommen. Der Überblick findet sich auf der Website des Netzwerks.

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Das „Netzwerk Digitale Bildung: Zukunft. Lernen!“ vermittelt Informationen, ermöglicht den Austausch und schafft Orientierung über die jeweils aktuellen und relevanten Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Bildung. Es greift zentrale Debatten auf und ordnet sie ein. Das Netzwerk richtet sich mit seinem Angebot an Praktiker, Theoretiker und Entscheider. Interessierte, die in Schulen, Hochschulen, Politik und Wirtschaft mit dem Thema Digitale Bildung beschäftigt sind, finden neben Informationen auch Checklisten, Hinweise und Best-Practice-Beispiele. Mit der Community für Experten stellt das Netzwerk Digitale Bildung relevante Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner aus verschiedenen Bereichen vor und präsentiert ihre Beiträge.

Das Netzwerk Digitale Bildung wird von verschiedenen Partnern aus der Wirtschaft gefördert. Unabhängige Kooperationspartner entwickeln die Inhalte für die Plattform. Das Netzwerk steht für weitere Förderer und Kooperationspartner offen.

Weitere Informationen: www.netzwerk-digitale-bildung.de

Studie »Schule Digital« befragt SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte zum aktuellen Stand der digitalen Bildung und was ihnen wichtig ist

Lagebild zur digitalen Bildung: SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte fordern mehrheitlich die umfassende Einbindung digitaler Medien in den Unterricht, eine entsprechende Umsetzung wird jedoch durch fehlende strukturelle Verankerung und damit einhergehende mangelnde IT-Infrastruktur und Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte verhindert – Studienvorstellung mit dem BMWi.

Die Initiative D21 e. V. hat gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Ergebnisse der Sonderstudie »Schule Digital« – Lehrwelt, Lernwelt, Lebenswelt: Digitale Bildung im Dreieck SchülerInnen-Eltern-Lehrkräfte vorgestellt. Die durch Kantar TNS (ehem. TNS Infratest) durchgeführte Sonderstudie zur zeitgleich erscheinenden Gesellschaftsstudie D21-Digital-Index 2016 befragte erstmals sowohl SchülerInnen, Eltern als auch Lehrkräfte nach dem Digitalisierungsgrad in Schulen (Lehrwelt), Zuhause (Lernwelt) und im Privaten (Lebenswelt). Dadurch wird der Status Quo digitaler Bildung an weiterführenden Schulen in Deutschland ermittelt und daraus notwendige Denkimpulse und Handlungsempfehlungen für ein Vorantreiben entwickelt. Um der Frage nachzugehen, wie die Institution Schule zur Förderung der bisher niedrigen Digitalkompetenzen der Deutschen beitragen kann, werden Schulen mit digitalem Schwerpunkt und Schulen ohne entsprechender Ausrichtung gegenübergestellt.

Wunsch nach digitaler Bildung findet wenig Eintritt in die Schulen

Die Mehrheit der Befragten fordert digitale Medien als grundlegenden Bestandteil aller Schulfächer. Die meisten Lehrkräfte sind digitalen Medien gegenüber positiv eingestellt und neun von zehn Eltern messen digitalen Kompetenzen heutzutage für jeden Beruf große Bedeutung zu. „Je mehr digitale Technologie unseren Alltag bestimmt, desto dringender brauchen wir auch digitale Kompetenzen. Das ist eine zentrale bildungspolitische und kulturelle Aufgabe. Es geht um einen kompetenten, verantwortungsbewussten und aufgeklärten Umgang mit der Digitalisierung“, unterstützt Staatssekretär Matthias Machnig die Forderung und ergänzt: „Bildung bereitet junge Menschen auf ihr späteres Leben vor. Sie muss die aktive und selbstbestimmte Teilhabe an der digitalen Welt ermöglichen.“ Doch die digitale Realität der Lernwelt zu Hause und der Lebenswelt findet noch immer wenig Eingang in die Lehrwelt der Schule. Veraltete und nicht ausreichende IT-Infrastruktur sowie professionelle IT-Administration, mangelnde Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte und fehlende strukturelle Verankerung verhindern ein effizientes Umsetzen im Unterricht.

Technische Infrastruktur ist Basis für digitale Bildung, reicht allein aber nicht aus

Befragt wurden SchülerInnen, Eltern und Lehrkräfte nach der technischen Ausstattung in den Schulen, zuhause und ihren privat zur Verfügung stehenden Geräten. Es zeigt sich: Technisch klaffen die Welten weit auseinander. Während 94 Prozent der SchülerInnen ein Smartphone und 70 Prozent ein Notebook privat nutzen, bleibt der Overhead-Projektor neben dem Beamer (91 Prozent) das am häufigsten verfügbare Gerät für den Unterricht (83 Prozent). Die Ausstattung mit leistungsstarker IT-Infrastruktur bleibt somit eine wichtige Aufgabe, um die Basis für digitale Bildung zu legen, macht 2 allein aber noch keine digitale Bildung. Denn die Studie zeigt: Die vorhandene technische Ausstattung in den Schulen ist nicht ausreichend oder wird nur geringfügig genutzt und auch das Potenzial durch die Nutzung der Geräte aus Lern- und Lebenswelt vor allem der SchülerInnen (Bring Your Own Device) wird nicht ausgeschöpft. Außerdem müssen häufig Lehrkräfte – die Gruppe, die ihre eigenen mangelnden Digitalkompetenzen als eine der Hürden für die Umsetzung digitaler Bildung betrachtet – die Administration und Wartung der Technik in Schulen selbst übernehmen (73 Prozent). Nur in 37 Prozent der Schulen wird die IT-Administration von Fachkräften übernommen, wie es in Behörden und Unternehmen längst Standard und Sicherheitsmerkmal ist.

Digitale Bildung braucht mehr Verbindlichkeit

Neben der nicht hinreichenden IT-Infrastruktur (73 Prozent der Lehrkräfte bemängeln die Geräteausstattung, 56 Prozent die Internetgeschwindigkeit) werden von den Lehrkräften ihre eigenen mangelnden Digitalkompetenzen als Hürde für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht gesehen (62 Prozent). Durch die fehlende deutschlandweite strukturelle Verankerung digitaler Bildung in der Aus- und Weiterbildung ist die Vermittlung entsprechender Inhalte und Methoden im Studium sowie die Weiterbildung der Lehrkräfte weitgehend dem Zufall und dem persönlichen Engagement überlassen. Doch nur die Hälfte der Lehrkräfte bildet sich regelmäßig zu digitalen Themen fort (51 Prozent).

Die Studie legt bei allen drei Gruppen deutlich die Relevanz des Internets in der Lebenswelt dar. Digitale Medien sind ein fester Bestandteil des Alltags im gesamten Bildungsdreieck. „Dieser gesamtgesellschaftlichen Entscheidung zu einem durch digitale Medien durchdrungenem Leben muss mit strukturell verankerter und qualitätsgesicherter digitaler Bildung begegnet werden“, fordert Hannes Schwaderer, Präsident der Initiative D21.

Schulen auf dem digitalen Pfad fördern positive Wirkung bei Digitalkompetenzen

Als Schulen mit digitalem Schwerpunkt wurden solche identifiziert, die einen Schwerpunkt auf digitales Lernen, digitale Medien legen und/oder eine im IT-Bereich zertifizierte Schule sind. Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der Lehrkräfte an Schulen mit digitalem Schwerpunkt bilden sich regelmäßig zu verschiedenen digitalen Themenschwerpunkten fort (Schulen ohne digitalen Schwerpunkt: 48 Prozent). SchülerInnen erhalten doppelt so häufig Schulungsangebote rund um das Thema Internet als an Schulen ohne Schwerpunkt. Entsprechend höher sind ihre Kompetenzen: Sie beherrschen fast doppelt so häufig eine Programmiersprache und gehen versiert mit Sicherheitsmechanismen wie Passwörtern um. Das bereits „kleine“ Konzepte für den Einsatz digitaler Medien an einzelnen Schulen für das Thema sensibilisieren, zeigt sich deutlich.

Bitkom zur Wahl in den USA

Zur US-Präsidentschaftswahl sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:

„Die digitale Wirtschaft steht für Grundwerte wie die freie Meinungsäußerung und Toleranz gegenüber Andersdenkenden. Der Grundsatz des Respekts gerade gegenüber demokratischen Entscheidungen gilt auch mit Blick auf die aus deutscher Perspektive erstaunlichen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in den USA. Sie sind ein Signal, die digitale Teilhabe aller Bevölkerungsgruppen und die Inklusion weltweit zu stärken, und eine Spaltung der Gesellschaft zu verhindern.

Die digitale Wirtschaft wird weiterhin für Freiheit und internationale Vernetzung eintreten. Sie wird sich für eine Verbesserung des Bildungswesens und den freien Zugang zu Informationen stark machen. Die besten Mittel gegen diffuse Ängste und Populismus sind eine ausgezeichnete Bildung – und ein eigener klarer Kopf.“

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