Die digitale Transformation der Wirtschaft, Bildung und Arbeit, Sicherheit und Datenschutz, neue Technologien und Geräte sowie die konjunkturelle Lage der ITK-Branche – das waren wichtige Schwerpunkte des Digitaljahres 2016. Der Bitkom beauftragte wieder zahlreiche Studien, um den wichtigsten Trends der digitalen Welt auf die Spur zu kommen. Zum Ausklang des Jahres blickt der Digitalverband zurück und präsentiert eine Auswahl der wichtigsten Bitkom-Zahlen der vergangenen 12 Monate.
Januar – Jeder zweite Lehrer würde gerne häufiger digitale Medien einsetzen
Die digitale Bildung war ein zentrales Thema des Jahres. Zum Einsatz digitaler Medien und Geräte in der Schule befragte der Digitalverband im Januar Lehrer der Sekundarstufe I. Das Ergebnis: Jeder zweite Lehrer (48 Prozent) würde gerne häufiger digitale Medien einsetzen. Allerdings mangelt es laut 43 Prozent der Befragten an der technischen Ausstattung der Schulen. Zudem würden 83 Prozent gerne eine Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien im Unterreicht besuchen. Eine große Mehrheit der Lehrer (82 Prozent) fordert ein stärkeres Engagement des Bundes bei der Entwicklung und Umsetzung einer digitalen Strategie für die Schulen. Dieser Forderung ist Bildungsministerin Wanka inzwischen nachgekommen. Sie kündigte Investitionen in Höhe von 5 Milliarden Euro für eine bessere Ausstattung der Schulen im Rahmen des Digitalpaktes zwischen Bund und Ländern an.
Februar – 51 Millionen Deutsche nutzen ein Smartphone
Im Februar zeigte eine Verbraucherbefragung des Bitkom im Vorfeld des Mobile Worls Congress: Rund drei Viertel der Deutschen ab 14 Jahren (74 Prozent) verwenden ein Smartphone. Das sind 51 Millionen Menschen. 2014 waren es noch rund zwei Drittel (65 Prozent) und 2012 gerade einmal etwas mehr als ein Drittel (36 Prozent). Der Nutzeranteil hat sich damit innerhalb von vier Jahren mehr als verdoppelt.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Umsatz-mit-Smartphones-knackt-10-Milliarden-Marke.html.
März – Digitalisierung der Wirtschaft nimmt Fahrt auf
Vier von zehn Unternehmen (40 Prozent) haben infolge der Digitalisierung bereits neue Produkte oder Dienste auf den Markt gebracht und 57 Prozent bestehende Angebote angepasst. Dagegen musste jedes achte Unternehmen (12 Prozent) wegen des digitalen Wandels Waren oder Dienstleistungen vom Markt nehmen. Das berichtete der Bitkom zur Eröffnung der CeBIT in Hannover. Allerdings zeigt die Studie auch, dass viele Unternehmen unzureichend auf den digitalen Wandel vorbereitet sind. Gut ein Viertel (28 Prozent) hat noch immer keine Digitalstrategie.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitalisierung-der-Wirtschaft-nimmt-Fahrt-auf.html.
April – Industrie im Visier von Cyberkriminellen und Nachrichtendiensten
Der April stand im Bitkom ganz im Zeichen der IT-Sicherheit. Eine Befragung zeigte: Zwei von drei Industrieunternehmen (69 Prozent) sind in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren Opfer von Datendiebstahl, Wirtschaftsspionage oder Sabotage geworden. Der Schaden beläuft sich für die deutsche Industrie auf rund 22 Milliarden Euro pro Jahr. Die Täter sind in den meisten Fällen die eigenen Mitarbeiter: Fast zwei Drittel (65 Prozent) der betroffenen Unternehmen sagten, dass aktuelle oder ehemals Beschäftigte für die Taten verantwortlich waren.
Mai – Erstmals nutzt die Mehrheit der Unternehmen Cloud Computing
54 Prozent der Unternehmen nutzten im Jahr 2015 Cloud Computing. Im Jahr davor waren es erst 44 Prozent. Das fand eine Studie im Auftrag des Bitkom im Mai 2016 heraus. Der starke Anstieg der Nutzung ist laut Umfrage fast ausschließlich auf kleinere und mittlere Unternehmen zurückzuführen. So stieg die Cloud-Nutzung in Unternehmen mit 100 bis 1.999 Mitarbeitern um 7 Prozentpunkte auf 62 Prozent im Jahr 2015 und in Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern sogar um 11 Punkte auf 52 Prozent. Bei großen Unternehmen ab 2.000 Mitarbeitern legte die Nutzung auf vergleichsweise hohem Niveau nur um einen Punkt auf 69 Prozent zu.
Juni – Digitalisierung schafft neue Jobs für Fachkräfte
Auch die Zukunft der Arbeit war eines der Top-Themen des Jahres. Im Juni veröffentlichte der Bitkom die Studie „Neue Arbeit – wir die Digitalisierung unsere Jobs verändert.“ Ergebnis: Jedes zweite Unternehmen (54 Prozent) rechnet damit, dass es in den kommenden zehn Jahren mehr Arbeitsplätze für gut ausgebildete Beschäftigte geben wird, gerade einmal 5 Prozent erwarten einen Rückgang. 9 von 10 Unternehmen (87 Prozent) gehen davon aus, dass die Digitalkompetenz der Beschäftigten genauso wichtig wird wie fachliche oder soziale Kompetenz.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Digitalisierung-schafft-neue-Jobs-fuer-Fachkraefte.html.
Juli – Europäischer ITK-Markt wächst etwas langsamer
Im Sommer veröffentlichte der Bitkom die Marktprognosen für die europäische Digitalwirtschaft auf Grundlage einer Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Demnach wuchs das Geschäft mit Produkten und Diensten der Informationstechnologie und Telekommunikation in Europa in diesem Jahr wieder etwas langsamer. Die ITK-Umsätze in den EU-Staaten werden 2016 voraussichtlich um 0,7 Prozent auf 686 Milliarden Euro zulegen. 2015 hatte das Plus noch 2,9 Prozent betragen
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Europaeischer-ITK-Markt-waechst-etwas-langsamer.html.
August – Virtual Reality treibt Entwicklung der Unterhaltungselektronik an
Gemeinsam mit dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlichte der Bitkom im August die Trendstudie „Consumer Technology 2016“. Die Untersuchung zeigt: Virtual Reality ist das „Next Big Thing“ in der Unterhaltungselektronik. Demnach wird in Deutschland im Jahr 2016 voraussichtlich 158 Millionen Euro Umsatz mit Virtual Reality gemacht. Davon entfallen 129 Millionen Euro auf Hardware wie VR-Brillen und 29 Millionen Euro auf spezielle VR-Inhalte. Für das Jahr 2020 weist die Studie eine Prognose für Virtual-Reality-Umsätze im deutschen Markt in Höhe von einer Milliarde Euro aus.
September – Telemedizin trifft auf großes Interesse
Die Digitalisierung hält Einzug in das Gesundheitswesen. Das ist das Ergebnis einer Befragung vom September. So erklärt jeder fünfte Bundesbürger (20 Prozent), dass er im Krankheitsfall auf jeden Fall seinen eigenen Gesundheitszustand telemedizinisch überwachen lassen würde, weitere 39 Prozent können sich vorstellen, diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen. Insgesamt 6 von 10 Deutschen (59 Prozent) sind damit offen gegenüber dem sogenannten Tele-Monitoring.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Telemedizin-trifft-auf-grosses-Interesse.html.
Oktober – Aus Online-Shopping wird Mobile-Shopping
Im Oktober fand eine Befragung unter Internetnutzern im Auftrag des Bitkom heraus, dass sich die Zahl der Smartphone-Shopper innerhalb von zwei Jahren fast verdoppelt hat (39 Prozent). Mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) nutzt zudem das Tablet zum Online-Shopping von Produkten, Dienstleistungen oder Digitalem wie Filmen. Einkäufe via Laptop (64 Prozent) oder Desktop-PC (50 Prozent) sind dagegen rückläufig.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Aus-Online-Shopping-wird-Mobile-Shopping.html.
November – Rasante Digitalisierung im Stall und auf dem Acker
„Deutschlands Bauernhöfe sind digitaler als Deutschlands Fabriken“, sagte Bitkom Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder zur Veröffentlichung der Studie „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ im November. So nutzt schon heute jeder zweite Landwirt und Lohnunternehmer (53 Prozent) sogenanntes Smart Farming, also die Anwendung digitaler Technologien in der Landwirtschaft, etwa GPS-gestützte Landmaschinen.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Rasante-Digitalisierung-im-Stall-und-auf-dem-Acker.html.
Dezember – Erreichbarkeit über die Feiertage: ein Dauerthema
Zwei Drittel der Berufstätigen (65 Prozent), die über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren Urlaub machen, sind während dieser Zeit dienstlich erreichbar, wie eine Befragung im Auftrag des Bitkom im Dezember herausfand. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl derjenigen, die auch während ihrer freien Tage für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden ansprechbar sind, erneut zurückgegangen. Im vergangenen Jahr waren 73 Prozent, 2014 sogar 76 Prozent zwischen den Jahren erreichbar.
Mehr dazu: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Erreichbarkeit-ueber-die-Feiertage-ein-Dauerthema.html .