Archiv für Jürgen Müller

Studie: Lehrer sind keine IT-Muffel

Der IT-Branchenverband Bitkom widerspricht einem gängigen Klischee, dass Lehrer moderner Technik nicht zugeneigt seien. Eine Studie habe ergeben, sie seien “Teil der digitalen Avantgarde”.

Die weiterführenden Schulen in Deutschland sind inzwischen vollständig an das Internet angeschlossen. Allerdings bietet nur fast jede zweite Schule der Sekundarstufe I (46 Prozent) einen Netzzugang in allen Klassenräumen, ergab eine Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom. Die Ausstattung in den unterschiedlichen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gemeinschaftsschule, Gymnasium) unterscheidet sich kaum.

Im Gegensatz zu einem gängigen Klischee seien Lehrer keine IT-Muffel, sondern “Teil der digitalen Avantgarde”. Ihre private Ausstattung mit Geräten wie Notebooks und Tablet Computer sowie ihr Interesse an moderner Technik seien überdurchschnittlich.

Jedes zweite Klassenzimmer ist online

 

Da die Geräte in den Schulen häufig nicht dem Stand der Technik entsprechen, bringen der Studie zufolge 57 Prozent der Lehrer ihr privates Notebook mit.

Jedes zweite Klassenzimmer ist online

 

Studie: http://www.bitkom.org/de/presse/8477_79291.aspx

 

Netze des Krieges

Ausstellung im Museum für Kommunikation Berlin

09.05.2014 bis 17.08.2014

Mit dem Ersten Weltkrieg begann vor einhundert Jahren ein neues Zeitalter der Kriegskommunikation. So machten Telefone und Funkgeräte erstmals die Steuerung von Massenheeren fern der Schützengräben möglich. Wo mderne Kommunikationsmittel versagten, griffen die Militärs auf traditionelle Mittel wie Brieftauben oder Lichtzeichen zurück. In der Heimat vermittelten Fotografien, Filme und Feldpostbriefe einen Eindruck vom Alltag an der Front. Vom Feldklappenschrank bis zur Maschinengewehr-Kamera zeigt die Ausstellung die Kommunikationsobjekte, die das Gesicht der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ maßgeblich mitgeprägt haben.

 

http://www.museumsportal-berlin.de/ausstellungen/netze-des-krieges-kommunikation-1418/

1. Mai 1964: 50 Jahre BASIC

In den Anfangszeiten der Informatik konnte nur eine kleine Elite die Computer programmieren. Zwei Wissenschaftler am Dartmouth-College wollten dies vor 50 Jahren ändern. Die beiden Informatiker John G. Kemeny und Thomas E. Kurtz beschäftigten sich bereits seit 1956 mit Programmiersprachen. Kemeny hatte sich sogar schon 1943 im Rahmen der Entwicklung der ersten Atombombe mit der Arbeitsweise von Computern auseinandergesetzt und war später Assistent von Albert Einstein.

Über seine Kontakte zum benachbarten Massachusetts Institute of Technology (MIT) hatte Kemenys Kollege Kurtz mitbekommen, dass Computer nicht mehr nur Befehle aus einer Quelle in einem Stapel abarbeiten konnten. Jetzt war es möglich, dass mehrere Benutzer gleichzeitig an einem Rechner arbeiten konnten (“Time-Sharing”). Kemeny und Kurtz erkannten schnell das Potenzial, das Time-Sharing eröffnete. Sie wollten nun mit BASIC eine Programmiersprache schaffen, mit der man dann auch möglichst einfach mit dem Computer kommunizieren konnte.

Programmieren für die Massen: Beginner’s All-purpose Symbolic Instruction Code

Der Name BASIC (“Beginner’s All-purpose Symbolic Instruction Code”) erklärt die Absicht der beiden Wissenschaftler. Sie wollten eine “symbolische Allzweck-Programmiersprache für Anfänger” zur Verfügung stellen, die “basic”, also grundlegend ist.

Am 1. Mai 1964 um vier Uhr morgens war es dann soweit. Mit einem Knopfdruck starteten Kemeny und Kurtz auf einem GE-225-Computer von General Electric das erste BASIC-Programm, das nur aus drei Zeilen bestand. In der ersten Zeile Stand “10 Let X = (7+8)/3”. Die zweite Zeile “20 PRINT X” wies den Computer an, das Ergebnis auszugeben. Die dritte Zeile “30 END” signalisierte dem Rechner, dass das Programm abgearbeitet ist.

“BASIC demokratisierte zusammen mit Time-Sharing den Umgang mit Computern”, bewertet Dartmouth-Profressor Cormen die Arbeit seiner akademischen Vorgänger. “Wegen Time-Sharing hatten die Leute nun einen Zugang zu einem Computer. Und dank Basic konnten sie eigene Programme schreiben.”

Zu den Highschool-Kids, die damals BASIC für ihre ersten Schritte in der Computer-Welt nutzten, gehörte der junge Bill Gates. In der achten Klasse der Lakeside School in Seattle verschaffte er sich den Zugang zu einem Terminal, mit dem die Schüler Rechenleistung bei General Electric nutzen durften.

Es dauerte aber bis in die späten 70er Jahre, bis der BASIC-Zug richtig Fahrt aufnahm. Die ersten Home-Computer von Herstellern wie Atari, Sinclair, Tandy oder Schneider wurden mit einem sogenannten Interpreter ausgeliefert, so dass die BASIC-Programme dort auch auf einer spärlich ausgestatteten Hardware laufen konnten. Für den Höhepunkt des BASIC-Booms sorgte ab 1982 der Commodore 64, der mit einem Gesamtabsatz von über 22 Millionen Stück bis heute den Titel des “meistverkauften Heimcomputers aller Zeiten” trägt. “BASIC war der Startschuss für eine Entwicklung, dass sich viele Menschen mit der Programmierung von Computern beschäftigten”, sagt Jochen Viehoff, Geschäftsführer des Heinz Nixdorf MuseumsForums (HNF) in Paderborn.

Einen Dämpfer erhielt die Verbreitung von BASIC durch den ersten Personal Computer von IBM. Microsoft durfte den PC zwar mit dem Betriebssystem DOS ausstatten, eine Umgebung für BASIC gehörte aber nicht zur Startausstattung. Von den vielen BASIC-Dialekten war später dann aber doch vor allem das Microsoft-Produkt Visual Basic relevant, weil man damit vergleichsweise einfach Anwendungen für Windows schreiben konnte. Bei der Programmierung für Makros für Programme wie Excel wird die BASIC-Technologie noch heute eingesetzt (Visual BASIC for Applications, kurz VBA).

Umstrittene Programmiersprache

In der Informatik blieb BASIC aber nicht unumstritten. “Konzeptionell und von der Effizienz konnte BASIC nicht mit anderen Programmiersprachen mithalten”, sagt Computer-Historiker Viehoff. Kritiker machten sich auch immer wieder über den unübersichtlichen “Spaghetticode” lustig, der mit BASIC produziert werde. Andere bemängelten, dass sich Visual Basic nie wirklich von der Plattform Windows lösen konnte. Dennoch gilt BASIC noch heute als eine der am weitesten verbreiteten Programmiersprachen, die besonders leicht zu erlernen ist – auch wenn sie in der Welt des Internets nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.

 

Online-Seminare im Mai

Wir informieren Sie regelmäßig über Webinare und Webcasts zur informatischen Bildung!

Ein Webinar oder Web-Seminar ist ein Seminar, das über das World Wide Web gehalten wird.  Webinare sind  interaktiv ausgelegt und ermöglichen die beidseitige Kommunikation zwischen Vortragendem und Teilnehmern.  Webcasts funktionieren ähnlich, deren Inhalte sind im Nachhinein meistens noch als Aufzeichnungen abrufbar.

 

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Nutzung von Social Media an Hochschulen
Datum: 09. Mai 2014 um 14:00Uhr

Beschreibung:
Das Thema Social Media im Kontext Schule und Hochschule wirft viele Fragen auf. Das Webinar thematisiert in diesem Zusammenhang rechtliche Stolperfallen sowie Aspekte des Datenschutzes, des Urheber-, Marken- und des allgemeinen Zivilrechts. Die Teilnahme ist kostenlos.

URL:
http://webinare2014.q2p-sachsen.de/

 


Datenschutzrechtliche Aspekte für Bildungsträger und Schulen
Datum: 09. und 16. Mai 2014 um 16:00Uhr

Beschreibung:
Die Firma all4teachers informiert in diesem Webinar u.a. zu folgenden Themen:

  • Vorschriften zu der Verarbeitung von personenbezogenen Daten in Schulen und Bildungseinrichtungen
  • Risiken und Stolpersteine im Schulbetrieb erkennen und verhindern

URL:
http://all4teachers.de/webinar

 


 

E4.122-0334: compte-rendu d’expérimentation de la classe inversée dans le contexte d’un projet eTwinning
Marie-Hélène Fasquel
05. 05. 2014 – 19:00h – 20:30h
Zugangslink: https://webconf.vc.dfn.de/flipped/
Info: http://v.gd/flipped


E4.123-0434: Tablets in the EFL Classroom
Nik Peachey
08.05.2014 | 19:00h – 20:30h (Continental time)
Zugangslink: https://webconf.vc.dfn.de/tablets/
Info: http://v.gd/tabletsEFL

 


 

E4.124-0434: Enseñar la pronunciación de manera divertida
Daniel Hernández Ruiz / Tatiana Gunko
12.05.2014 | 19:00h – 20:30h
Zugangslink: https://webconf.vc.dfn.de/pronunciacion
Info: http://v.gd/pronunciacion


E4.123-0634: Quick ‘n dirty – a survival kit for the digital jungle
15. 05. 2014 | 19:00h – 20:30h
Dr. Thomas Strasser
Zugangslink: https://webconf.vc.dfn.de/survival/
Info: http://v.gd/survival


E4.124-0334: “A mi aire”: un pocast en español dirigido a estudiantes a partir del nivel A2/B1
Paloma García-Amorena
22. 05. 2014 | 19:00h – 20:30h
Zugangslink: https://webconf.vc.dfn.de/alicia/
Info: http://v.gd/alicia


 

 

Gerne weisen wir auch auf Ihre Veranstaltungen hin, informieren Sie uns bitte via E-Mail: mueller@log-in-verlag.de

 

Datenbank “Apps für Kinder”

Die Datenbank “Apps für Kinder” des Deutschen Jugendinstituts enthält kompakte und übersichtliche Rezensionen und Qualitätsbeurteilungen von Applikationen für Tablets und Smartphones. Sie gibt Eltern, pädagogischem Fachpersonal und anderen Interessierten Orientierung bezüglich der Vielzahl an App-Angeboten für Kinder und erleichtert die Suche nach alters- und kinderschutzgerechten Inhalten. Die Besprechung der Apps erfolgt anhand umfassender Bewertungskriterien u.a. Zielgruppenorientierung, Altersgerechtheit, Attraktivität und Konsistenz der Inhalte, Bedienerfreundlichkeit und technische Funktionsfähigkeit sowie Sensibilität für den Kinder- und Datenschutz.

Applikationen – sog. Apps – für Tablets und Smartphones werden heute in unüberschaubarer Anzahl und sehr unterschiedlicher Qualität für Kinder ab dem Kleinkindalter produziert.

Einerseits machen die Hoffnung und das Versprechen, durch interaktives Lernen und Spielen die Kompetenzentwicklung von Kindern in Bereichen wie Sprache, Mathematik und Naturwissenschaften fördern zu können, diese Art von digitalen Angeboten attraktiv. Andererseits werden die “Hitlisten” auf den Vertriebsplattformen häufig von Spiele-Apps angeführt, die bei näherer Betrachtung aufgrund von Verkaufspraktiken und/oder mangelndem Kinderschutz Risiken für Kinder in sich bergen und bei Erziehenden zu Verunsicherung führen.

Die Datenbank “Apps für Kinder” enthält derzeit rund 120 ausführliche Beschreibungen und medienpädagogische Bewertungen von Kinderapps. Der Bestand wird kontinuierlich erweitert. Die Qualität der Apps wird anhand von festgelegten Kriterien auf einer Skala von “sehr empfehlenswert” bis “nicht empfehlenswert” bewertet.

Der Schwerpunkt der Datenbankinhalte liegt auf deutschsprachigen Applikationen für die Zielgruppe Klein-, Kindergarten- und Vorschulkinder. Berücksichtigt werden aber auch Apps für Schulanfänger/-innen und Grundschulkinder, wenn diese für den außerunterrichtlichen Gebrauch gedacht sind. Im Sinne der Eltern- und Fachkräfteinformation sind in der Datenbank nicht nur “pädagogisch wertvolle” Apps zu finden, sondern auch solche, die unter Kindern verbreitet, aber mit Risiken behaftet sind.

In der Datenbank kann anhand vorgegebener Kategorien (Zielgruppe, Genre etc.) nach Apps recherchiert werden. Über die Kombination der Kategorien ist das Suchergebnis weiter spezifizierbar. Daneben ermöglicht eine Volltextsuche die freie Suche nach Titeln, Anbietern oder Inhalten. Da sich die Funktionsfähigkeit von Applikationen mit identischem Titel je nach Typ des mobilen Endgerätes unterscheiden kann, bezieht sich eine Besprechung ausschließlich auf das jeweils angegebene Betriebssystem. Über das Suchformular kann festgestellt werden, ob die App auch für das verfügbare Gerät erhältlich ist.

Die Datenbank “Apps für Kinder” ist Teil des Projektes “Digitale Medien in der Lebenswelt von Klein- und Vorschulkindern”, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Der Ausbau der Datenbank erfolgt in Zusammenarbeit mit Medienpädagoginnen und -pädagogen sowie den Kooperationspartnern “Blickwechsel e.V. – Verein für Medien- und Kulturpädagogik”, “klick-tipps.net”, einem Service von jugendschutz.net, und der “Stiftung Lesen”.

www.datenbank-apps-fuer-kinder.de

Jugendmedienschutz: Altersfreigaben auch für soziale Medien

Blogger und soziale Netzwerke sollen nach Vorstellung der Rundfunkkommission ihre Angebote künftig auch mit Altersfreigaben kennzeichnen, sonst drohen Sanktionen. Der Kommissions-Entwurf für den neuen Staatsvertrag liegt jetzt vor.

Die Rundfunkkommission der Länder hat einen Entwurf für einen neuen Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) vorgelegt. Er soll den technischen Jugendmedienschutz stärken, indem unter anderem auch Inhalte in sozialen Medien wie Blogs von einer Alterskennzeichnung erfasst werden. Noch offene Details sollen unter Beteiligung der Öffentlichkeit mit einer Online-Konsultation geklärt werden. Bis zum 19. Mai können Bürger sich noch einbringen, dann sollen die Beiträge bis Anfang Juni ausgewertet werden. Am 12. Juni sollen dann zur Sitzung der Rundfunkkommission Eckpunkte für eine JMStV-Novelle vorgelegt werden. Bis Dezember soll der Vertrag dann eingetütet werden.

Im Entwurf fordern die Länder eine freiwillige Alterskennzeichnung (“ab 12 Jahren” oder “ab 18 Jahren”) für Telemedien mit “unveränderbaren Angeboten”. Außerdem können sie ihre Angebote bei einer anerkannten Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle vorlegen. Der neue Anlauf zielt auch auf nutzergenerierte Inhalte und betrifft somit vor allem soziale Medien wie Blogs und Facebook. 2010 war bereits ein Anlauf, den Jugendmedienstaatsvertrag zu novellieren, gescheitert.

Mit dem neuen Entwurf sollen Angebote privilegiert werden, die sich in einer “für ein Jugendschutzprogramme auslesbaren Art und Weise” kennzeichnen. Diese Kennzeichnung kann der Anbieter selbst vornehmen oder ein Klassifizierungssystem einer anerkannten Einrichtung der Freiwilligen Selbstkontrolle verwenden. In diesen Fällen ist er vor einer Verfolgung fehlerhafter Kennzeichnungen als Ordnungswidrigkeit geschützt.

“Technischer Jugendschutz ein Irrglaube”

Dem niedersächsischen Landesmedienchef und stellvertretenden Vorsitzenden der KJM, Andreas Fischer, geht der Entwurf nicht weit genug. “So müsste die KJM weiterhin Jugendschutzprogramme anerkennen, die nur am Desktop PC funktionieren. Aus meiner Sicht darf es nur eine Anerkennung geben, wenn ein Jugendschutzprogramm zumindest Windows, iOS und Android ‚kann’.”

Rechtsanwalt und Blogger Thomas Stadler vom Arbeitskreis gegen Internetsperren und Zensur (AK Zensur) hingegen kritisiert das Vorhaben grundsätzlich: “Es ist ein Irrglaube, man könne Kinder vor nicht altersgerechten Inhalten im Netz durch das technische Mittel eines Internetfilters schützen.” Die Erfahrung lehre, “dass Internetfilter technikbedingt immer fehlerhaft sind und einerseits zuviel blockieren, anderseits auch tatsächlich jugendgefährdende Inhalte durchlassen.”

Interaktion mit Technik: Kurze Lust, langer Frust

Zu diesen Ergebnissen kamen die Psychologen Nils Backhaus und Stefan Brandenburg vom TU-Fachgebiet Kognitionspsychologie und Kognitive Ergonomie. Bei ihren Experimenten untersuchten sie Emotionen und ihre Dynamik in der Mensch-Technik-Interaktion. Der Zusammenhang von Emotionen und der Bedienbarkeit eines technischen Gerätes ist gut erforscht. Kaum berücksichtigt aber wurde bislang, dass der Mensch in die Interaktion mit einem technischen Artefakt nicht stimmungsneutral hineingeht, sondern sich bereits in einer irgendwie gearteten Gefühlslage befindet. “Uns interessierte, wie sich diese Emotionen im Verlauf einer weiteren Interaktion verändern”, erklärt Stefan Brandenburg.

Positive und negative Stimmungslagen
Für ihre Versuche mussten die Wissenschaftler erst einmal eine Stimmungslage künstlich erzeugen und zwar mit unterschiedlichen Wertigkeiten (Valenz): einer positiven und einer negativen. Hierbei verwendeten Nils Backhaus und Stefan Brandenburg eine Spielekonsole zur gezielten Erzeugung von Emotionen. Die Aufgabe für die Probanden bestand darin, einen Avatar in einem Kart beziehungsweise auf einem Motorbike über einen Parcours mit Hindernissen zu steuern. Für die eine Gruppe der Versuchspersonen wurde die Spielekonsole so präpariert, dass sie einfach zu bedienen und fehlertolerant war, sodass sich die Rennstrecke leicht bewältigen ließ. Bei der anderen Gruppe hatten die Psychologen die Bedienbarkeit der Spielekonsole viel komplexer gestaltet. Dadurch wurde es weitaus schwieriger, die Rennstrecke zu absolvieren. Dementsprechend frustriert waren die Probanden der zweiten Gruppe nach der zehnminütigen Fahrt. Die erste Gruppe hingegen war freudig gestimmt.

Die gute Laune sinkt
In diesen Stimmungen, die einen freudig, die anderen frustriert, begaben sich die Probanden in den zweiten Teil des Experiments – die Bedienung eines Tablets. Alle hatten die gleichen Aufgaben zu lösen: Es mussten ein Kontakt in ein Adressbuch und ein Termin in den Kalender eingetragen und die Helligkeit eingestellt werden. Ergebnis: Die gute Laune bei den positiv gestimmten Probanden sackte signifikant ab. Bei den bereits Frustrierten veränderte sich die Gefühlslage nicht. Sie verharrten in ihrer negativen Stimmung. “Interessant ist das Ergebnis auch insofern, als dass wir aus den langjährigen Forschungen am Fachgebiet zum Zusammenhang von Technik und Emotion wissen, dass es leichter ist, Menschen mit Technik zu frustrieren, als sie zu beflügeln”, sagt Stefan Brandenburg.

Positiv gestimmte Menschen sind kreativer
Eine Erklärung für den Befund ist nach Ansicht der Wissenschaftler der Wechsel zu einer anderen Art von Herausforderung. “Denn war die erste Mensch-Technik-Interaktion ein relativ freies Spiel mit der Spielekonsole, musste im zweiten Teil des Versuchs eine offenbar wenig anregende, strukturierte Alltagsaufgabe gelöst werden. Diese an einen Arbeitskontext erinnernde Pflicht könnte die positive Stimmung der ersten Gruppe schnell neutralisiert haben”, erläutert Nils Backhaus. “Die Fragilität positiver Emotionen mag dafür verantwortlich sein, dass der Einfluss von Emotionen generell unterschätzt wird. Aber Gefühle entscheiden über Akzeptanz, Nutzung und die Bewertung technischer Produkte.” Die Nutzerin beziehungsweise der Nutzer würdigt nicht, dass Technik funktioniert. Das setzt er voraus. Entscheidend sei, so Stefan Brandenburg, dass die Benutzung eines technischen Gerätes positiv erlebt werde. “Und positive Emotionen, das hat die Forschung nachweisen können, verbessern die Informationsaufnahme. Ist der Mensch positiv gestimmt, ist er kreativer.”

Programmieren in der Schule

Kinder sollen fitter im Umgang mit PC und Internet werden. Dafür schlägt die deutsche Internetbotschafterin Gesche Joost Programmieren als Unterrichtsfach vor – und steht damit nicht alleine da.

„Es ist wichtig, früh zu verstehen, dass das Internet kein Ort allein des Konsums ist, sondern etwas, das man selber gestalten kann“, sagte Joost in der „Berliner Morgenpost“.

Die Programmiersprachen würden immer einfacher, so dass auch junge Kinder sie lernen könnten. „Es muss ja nicht gleich C++ sein.“ Joost ist digitale Botschafterin Deutschlands und steht der EU-Kommission als unabhängige Beraterin zur Seite.

Nach einer Studie des Informations- und Telekommunikationsverbandes Bitkom wollen auch Lehrer, dass das Fach Programmieren im Lehrplan verankert wird. Demnach stimmten 82 Prozent der Lehrer dafür, die Mathe, Informatik oder Naturwissenschaften unterrichteten. Bei den Lehrern für Deutsch, Fremdsprachen und aus anderen Fächern waren es zwei Drittel der Befragten.

HPI-Schülerkolleg 2014/15

Das HPI-Schülerkolleg ist das kostenfreie Jahresprogramm im Bereich IT für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 7 bis zum Abitur.

Drei Arbeitsgemeinschaften

Das HPI-Schülerkolleg besteht aus drei Arbeitsgemeinschaften mit je ca. 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern: je eine für die Klassen 7/8 sowie 9/10 und eine für die Sekundarstufe II. Über ein ganzes Schuljahr hinweg treffen sich die Arbeitsgemeinschaften alle zwei Wochen am späten Dienstagnachmittag in den Räumen des Hasso-Plattner-Instituts unmittelbar an der Berliner Stadtgrenze.

Spannende Themen

Die Lerninhalte des HPI-Schülerkollegs werden komplementär zum Schulunterricht entwickelt. Themen sind u.a.:

  • Einführung in die Programmierung mit C#
  • Informatik ohne Stecker
  • Hardware-Entwicklung mit einem CAD-System
  • Messung und Verarbeitung von Umweltdaten mit Phidgets und Etoys
  • Modellierung virtueller 3D-Welten
  • Natürliches Programmieren

Engagierte Dozenten

Ein gutes Dutzend Lehrende und studentische Tutor(inn)en unterrichten die drei Schülerkolleg-AGs. Dabei werden die Dozentinnen und Dozenten des HPI durch vier vom Land Brandenburg entsandte Lehrerinnen und Lehrer unterstützt. Sie wirken u.a. bei der Themen- und Bewerber(innen)auswahl mit und achten auf die schülergerechte Gestaltung des Unterrichts.

Mädchen im HPI-Schülerkolleg

Im Jahr 2011 konnte das HPI den Anteil der Frauen unter den Studienanfänger(inne)n im Fach IT-Systems Engineering auf ca. 20 Prozent ausbauen. In einer fairen Konkurrenz haben sie sich gegen männliche Mitbewerber durchgesetzt. IT-Förderangebote, die Mädchen und Jungen in gleicher Weise gerecht werden, sind aber immer noch rar. Das HPI-Schülerkolleg leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Chancengerechtigkeit zwischen den Geschlechtern.

Wir freuen uns, wenn sich noch mehr Mädchen für das HPI-Schülerkolleg bewerben!

Zwei Teilnehmerinnen der Arbeitsgruppe für die 7./8. Klassen. (Foto: HPI/Kay Herschelmann)

Nachhaltig lernen: Schülerkolleg-Alumni

Auch zu den Absolventinnen und Absolventen des HPI-Schülerkollegs („Schülerkolleg-Alumni“) hält das HPI bis zum Abitur über regelmäßige Informationen und Einladungen zu Veranstaltungen den Kontakt. Darüber hinaus können Schülerkolleg-Alumni auch von anderen Fördermaßnahmen im Rahmen unserer Schülerakademie profitieren.

Ansprechpartner

Verantwortlich für das Schülerkolleg-Programm und seine inhaltliche Gestaltung ist Dr.-Ing. Ralf Wollowski. Marketing und Organisation verantwortet Nadja Antoine.

Für Fragen rund um das HPI-Schülerkolleg steht Ihnen Nadja Antoine als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung.

URL: http://www.hpi.uni-potsdam.de/studium/studieninteressierte/schuelerakademie/hpi_schuelerkolleg.html

 

Die Gesellschaft sorgt für den Digitalen Wandel – nicht der Staat

Die Bundespolitik hat inzwischen verstanden, dass die Bürger sich von ihr mehr Aufmerksamkeit für die Themen Digitaler Wandel, IT und Internet wünschen. Seit Februar 2014 gibt es einen neuen, ressortübergreifenden Hauptausschuss namens „Digitale Agenda“ und gleich drei Ministerien sind für die wichtigsten politischen Themen im Zusammenhang mit der Digitalisierung zuständig. Dazu gehören der Breitbandausbau, Start-Up-Förderung und Cybersicherheit. Man könnte sagen „So viel Digitales war nie. Wird jetzt alles gut?“ – unter dieser Fragestellung diskutierten im BASE_Camp Brigitte Zypries, die als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Thema IT verantwortet, und Christoph Kappes, Internetpionier und Unternehmer.

Ein Internetministerium würde der Digitalisierung nicht gerecht

Beide Gäste waren sich einig: Die Themen Internet und Digitales durchdringen alle Lebensbereiche und sollen daher in (allen) Fachressorts behandelt werden. Christoph Kappes bringt es auf den Punkt: „Das Internet wirkt als Kommunikations- und Transaktionsmedium in allen Bereichen. Das sind so tiefgreifende Einflüsse, die alle sozialen Systeme betreffen, und daher kann es nicht abgetrennt behandelt werden.“

Dies fängt mit der Schaffung der Grundlagen an – Stichwort Breitbandausbau. Darum kümmert sich jetzt der Bundesminister für Verkehr und Digitale Infrastrukturminister, Alexander Dobrindt. Denn immer noch gibt es im High-Tech-Land Deutschland große Regionen, die nicht vernünftig an das Internet angeschlossen sind. Neben der Nachfrage von Privatpersonen ist dies auch ein relevanter Standortfaktor für Unternehmen.

Innenminister und Wirtschaftsminister sind für die Anwendungen im Internet zuständig. Das Innenministerium kümmert sich klassisch um Sicherheitsthemen – vor allem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist inzwischen im Zusammenhang mit millionenfach gekaperten E-Mail-Konten jedermann bekannt. Das Wirtschaftsministerium ist für Internet und Wirtschaft zuständig. Dazu gehören laut Brigitte Zypries: „Start-Ups, Junge Unternehmen, Industrie 4.0 (und die) Kreativwirtschaft.“

Wer ist zuständig für die Gestaltung des Digitalen Wandels?

Brigitte Zypries sieht hier die Gesellschaft und nicht den Staat in der Pflicht. Allerdings versucht die Politik, die Rahmenbedingungen zu verbessern. Themen wie Netzneutralität, bessere Breitbandversorgung und Förderung von Open-Data sind bereits in Arbeit beziehungsweise in der Diskussion und sollen auch im Rahmen von Gesetzen umgesetzt werden.

Außerdem gehört die Fürsorge für seine Bürgerinnen und Bürger zur Aufgabe des Staates. Er muss sie vor den negativen Aspekten im Zusammenhang mit neuen Technologien schützen: Datenschutz, Urheberrecht, E-Stalking sind nur drei Beispiele, um die sich der Staat adäquat und auf der technischen Höhe der Zeit zu kümmern hat.

Auf der anderen Seite kann die Politik die vielfältigen positiven Aspekte neuer digitaler Technologien unterstützen. Mehr und direktere Bürgerbeteiligung sorgen für mehr Demokratie. Hier kann sich der Staat in allen Ebenen fördernd einbringen, in denen den Bürgerinnen und Bürger Angebote gemacht werden. E-Government, also vor allem Behördengänge per Internet, sind noch längst nicht ausgereift. Christoph Kappes nennt hier die in der Regel unzureichende User Experience als großes Hindernis.

Der Staat macht in allen Ebenen schon sehr viel, nicht zuletzt, weil so wichtige Themen wie Bildung Sache der Länder sind, aber in der Breite wird davon kaum etwas sichtbar.

Brigitte Zypries Fazit der Diskussion: Internet und Digitalisierung sind so vielschichtig, dass man besser einzelne Themen rausgreift und „sektorspezifisch angehen“ sollte. Unter anderem dafür wurde der UdL Digital Talk ins Leben gerufen.

Das Gespräch bei Youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=vvdBsaM9QdY&feature=player_embedded

Es gibt viele Behandlungen existieren, um männliche impotence- Erektionsstörungen helfen. Kamagra Medikament wurde das beste in den letzten 2 Jahren auf dem Markt genannt. Sildenafil (Kamagra) Behandlung ist neu und wirksames Medikament. Lesen Sie mehr über ED härtet hier: