Hinweise auf Bücher
Hans Jecht, Stephan Sausel:
Unterrichtsprojekte mit dem Internet
Darmstadt: Winklers Verlag Gebrüder Grimm, 1998. ISBN 3-8045-4908-X. 192 S.;
DM 48,80 (mit CD-ROM).
Rezension in: LOG IN: 18 (1998) Heft
5: Forum
Mit der bundesweiten Initiative "Schulen ans Netz" wurde eine Bewegung in den
Schulen in Gang gesetzt, bei der der Computereinsatz nicht mehr nur auf den mittlerweile
als staubtrocken angesehenen Informatikunterricht beschränkt bleibt. Bislang stehen in
den Schulen allerdings vor allem Überlegungen zur Ausstattung mit Hard- und Software im
Vordergrund und weniger die Überlegungen zum dadaktisch begründeten Umgang damit. Mit
diesem Buch wollen die Autoren helfen, diese Lücke zu schließen. Ausgehend von der
richtigen These, daß durch das Internet neue Unterrichtsformen geradezu erzwungen werden,
werden insgesamt vier Arten neuer Unterrichtprojekte vorgestellt: E-Mail-Projekte,
Informationsrechercheprojekte, Informationsveröffentlichungsprojekte sowie Tutorials und
Planspiele mit Internetunterstützung. Dazu werden jeweils die pädagogischen Intentionen
skizziert, und es wird stets eine Fülle von Anregungen und Hinweisen gegeben, mit welchen
Themen und in welcher Strukturierung des Unterrichtsablaufs solche Projekte geplant und
durchgeführt werden können. Besonders hervorzuheben ist die Menge an Arbeits-,
Informationsblättern und Unterrichtsfolien, die von den Autoren vorgestellt wird und
direkt für den Unterricht eingesetzt werden kann. Ein umfangreicher Anhang, u.a. mit
Internet-Adressen und einem Glossar, schließt das unterrichtspraktisch orientierte und
damit sehr empfehlenswerte Buch ab. (Das einzige, das hier aus Sicht des Rezensenten
fehlt, sind Hinweise auf weitere empfehlenswerte Literatur.) Doch der Clou des gesamten
Werkes ist die beigelegte CD: Neben Informations- und Arbeitsblättern finden sich hier
u.a. Beispielseiten und Lösungen in HTML, ein HTML-Kompendium, AVI-Videos und
PowerPoint-Präsentationen mit Hintergrundinformationen zum Umgang mit diversen
Softwarewerkzeugen fürs Internet. Die Autoren haben es verstanden, einen Weg zwischen den
Grundlagen des schulischen Einsatzes des Internet und der Darstellung praktikabler, aber
leider stets zeitgebundener Hilfen zu weisen, für den es sich lohnt, den Preis des Werkes
zu investieren.
Auswahl und Kurzdarstellung: Bernhard Koerber
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R. Röder:
Der Computer als didaktisches Medium – Über die Mythen des Mediums und das Lernen
von Subjekten
Bodenheim: Syndikat Buchgesellschaft, 1998. ISBN 3-931705-22-6. 316 S.; DM
68,-.
Rezension in: LOG IN: 18 (1998) Heft
5: Forum
Der Autor dieses Buches hat als Humanwissenschafter einen – wie er selbst betont
– "interdisziplinären Grenzübertritt" gewagt: Pädagogik und Informatik
im herkömmlichen, geisteswissenschaftlich orientierten Weltbild miteinander zu verbinden.
Er hat damit einen ersten Ansatz vorgelegt, den Einsatz des Computers als modernes
"Multimedia-Gerät" auch unter medientheoretischen Gesichtspunkten zu begreifen,
um daraus ein besser begründetes Handeln abzuleiten. Bislang besteht ein grundlegendes
Defizit im Verstehen der didaktischen Effekte technischer Medien – es fehlt an
theoriegeleiteter Mediennutzung –, und die Praxis befindet sich in einem sich
permanent wiederholenden Versuchs- und Irrtumswechsel. Der Autor stellt in dieser
umfassenden Arbeit grundlegend dar, in welcher Weise sich die unterschiedlichen
wissenschaftlichen Ansätze verknüpfen ließen, um die Frage nach der prinzipiellen
Wirkungsweise didaktischer Computermedien zu beantworten.
Auswahl und Kurzdarstellung: Bernhard Koerber
 Harold Abelson, Gerald Jay Sussman, Julie Sussman:
Struktur und Interpretation von Computerprogrammen – Eine Informatik-Einführung
Berlin u.a.: Springer-Verlag, 31998. ISBN 3-540-63898-9. 682 S.; DM 79,-.
Rezension in: LOG IN: 18 (1998) Heft 5: Forum
Das 1990 erstmals vorgelegte Werk ist nunmehr bereits in der 3. und überarbeiteten
Auflage erschienen. In fünf Kapiteln geben die Autoren einen grundlegenden Einblick in
wesentliche Bestandteile der modernen Informatik: 1. Konstruktion von Abstraktionen mit
Prozeduren, 2. Konstruktion von Abstraktionen mit Daten, 3. Modularität, Objekte und
Zustände, 4. Metalinguistische Abstraktion, 5. Rechnen mit Registermaschinen. Die
Neuauflage ist vor allem um etliche neue Ansätze erweitert worden: Zustandsobjekte,
nebenläufige Programmierung, funktionale Programmierung und verzögerte Auswertung sowie
nichtdeterministische Programmierung. Hinzu kommen viele neue Beispiele und Übungen zu
Prozeduren höherer Ordnung in der Computergrafik und zu Anwendungen der
Datenstromorganisation in der numerischen Programmierung. Als Programmiersprache wird die
auch für schulische Zwecke geeignete Sprache SCHEME verwendet. In einer Rezension der
Zeitschrift "American Scientist" heißt es u.a.: "Durch seine Klarheit,
Einfachheit und Brillanz ist dieses Werk jedem zu empfehlen, der die modernen Paradigmen
der Informatik verstehen möchte." Dem ist aus der Sicht des Berichterstatters nichts
hinzuzufügen!
Auswahl und Kurzdarstellung: Bernhard Koerber
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