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LOG IN: 17 (1997) Heft 6

Zeitüberschreitung - ein altes Leiden von LOG IN


Internet als Impuls

von Bernhard Koerber und Ingo-Rüdiger Peters

Der Umgang mit Computern ist unbestreitbar ein Teil unserer Gesellschaft geworden - eine soziale Tatsache, die in immer größerem Maße in alle Lebensbereiche unseres Daseins eindringt. Vom Schachcomputer bis zu Weltmodellen, vom Mikroprozessor in der Waschmaschine bis zum Roboter in der Industriehalle, vom scheckkartengroßen Spielcomputer bis zum Größtrechner für Wettervorhersagen sind solche Systeme mit unserer Umwelt, mit Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft, mit Beruf und privatem Leben untrennbar verbunden. Informationstechnik als eine der "Schlüsseltechnologien" unserer Gesellschaft - dies war vor allem der Grund, weshalb das "Informatiksystem" Computer Ende der sechziger Jahre als Unterrichtsgegenstand vor allem im Fach Informatik in die Schule gelangte. Aber mittlerweile hat sich das Bild dieses "Informatiksystems" zum "Informationssystem" gewandelt:

Aus dem ursprünglich zimmerfüllenden "Rechenknecht", der zur Lösung einer bestimmten Klasse von Problemen genutzt werden konnte (Stichwort: Computer als "Denkzeug"), ist aufgrund des technischen Zusammenwachsens von Computer-, Fernseh- und Telefon-Technologie ein "Kommunikationsgerät" geworden und durch den - nur mit Computern möglichen - interaktiven Umgang mit Texten, Grafiken, Fotos, Videos und Ton ein "Multimediagerät".

Auch in der Schule wird mittlerweile der Computer als ein „Alltagsgegenstand“ empfunden. Insbesondere durch die 1996 bundesweit gestartete Initiative „Schulen ans Netz“ ist die Diskussion um neue Inhalte in der Schule und neue Organisationsformen des Unterrichts besonders belebt worden. Der Computereinsatz in der Schule bleibt nunmehr nicht nur auf den Informatikfachraum oder das Computerkabinett beschränkt – er hält vielmehr auch Einzug in die einzelnen Unterrichtsfächer. Das Internet erweist sich dabei als Impuls, „Schule neu zu denken“.
Sicherlich: Computer müssen nicht zwangsläufig unsere Bildungsgänge ändern oder gar reformieren; aber die Chance besteht, daß einige der aktuellen Bildungsprobleme, der unbefriedigenden Unterrichtsformen und der schulischen Organisationsmängel anders und vielleicht besser mit Hilfe des Computereinsatzes angepackt werden können. Dies unterliegt allerdings Entscheidungen, die Kultusverwaltungen, Schulträger, Lehrerbildner, Lehrkräfte, Eltern und Schüler gleichermaßen etwas angehen. Wie vieles in Deutschland reformbedürftig ist, so zeigt sich seit langem, daß die Institution Schule mit ihrem – eigentlich – staatlichen Auftrag nur noch eingeschränkt in der Lage ist, auf die gegenwärtigen Herausforderungen zu reagieren. Für alle Beteiligten wird diese Situation immer unerträglicher. Da politische Entscheidungen vorerst nicht zu erwarten sind, sollten alle Betroffenen selbst die Initiative ergreifen. Der Impuls dazu ist vorhanden!


Zeitüberschreitung – ein altes Leiden von LOG IN

Bei Schachpartien, die in einem Turnier gespielt werden, muß innerhalb einer bestimmten Zeit eine vorgeschriebene Anzahl von Zügen absoviert werden. „Zeitüberschreitung“ bedeutet dann für einen Schachspieler, der diese Zuganzahl nicht geschafft hat, den Verlust der Partie – selbst wenn seine aktuelle Stellung noch so gut ist.
Eigentlich sollte es mit einer Zeitschrift auch so sein: Innerhalb eines bestimmten Zeitraums hat die angekündigte Anzahl von Ausgaben zu erscheinen. Leider ist das bei LOG IN nicht immer der Fall – beim vorliegenden Heft in besonderem Maße. Die Verwunderung und Verärgerung einiger Leserinnen und Leser, die LOG IN noch nicht allzu lange beziehen, ist deshalb sehr verständlich.
Leserinnen und Leser, die LOG IN seit langem kennen, werden leider auch Déjà-vu-Erlebnisse empfinden, denn gelegentlich (vgl. Heft 4’88, S. 5, und Heft 5/6’92, S. 3) kommt es zu beruflich bedingter Überlastung einiger Redaktionsmitglieder. LOG IN erscheint zwar in professionellem Gewand, wird aber von allen Beteiligten (mit Ausnahme der Herstellung) neben dem eigentlichen Beruf redaktionell betreut. Wir bitten deshalb alle Leserinnen und Leser, sich bei Termin-Nachfragen an die Berliner Redaktion (am besten über E-Mail: log_in@compuserve.com) zu wenden.
Wir möchten uns für das verspätete Erscheinen entschuldigen, aber auch um Verständnis werben. Seit Bestehen von LOG IN hat trotz regelmäßiger Unregelmäßigkeit im Erscheinen noch keit Abonnent eine Ausgabe vermissen müssen – eine Zeitüberschreitung führt hier ausnahmsweise nicht zum Verlust!

Bernhard Koerber