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LOG IN: 17 (1997) Heft 3/4

Gestaltung des Schulhofes

Ein Unterrichtsprojekt zur ITG

von Ingo-Rüdiger Peters (Koordination [1])


Grün macht Schule

In Berlin gibt es die Initiative „Grün macht Schule“, mit deren Hilfe Schulen in Eigenverantwortung ihren Schulhof selbständig gestalten können (vgl. Bilder 1 und 2, nächste Seite). In diesem Rahmen ist es von entscheidender Bedeutung für das Gelingen eines solchen Projekts, daß die Schülerinnen und Schüler nicht nur bei der Durchführung, sondern auch in die Planung einbezogen werden. Hierzu ist der Computer als Hilfsmittel besonders geeignet, so daß ein Projekt „Schulhofgestaltung“ im ITG-Unterricht sehr reizvoll und motivierend erscheint. Als finanzieller Rahmen kann auch, wenn bei der zu erwartenden Mittelknappheit keine öffentlichen Gelder zur Verfügung stehen, eine Spende des Schul- oder Elternvereins vorgegeben werden.

Als Alternative wäre auch die Planung eines Schulgartens oder die Gestaltung der Aula für ein Schulfest oder des Klassenzimmers mit Pflanzen u.ä. möglich.


Voraussetzungen

Die Unterrichtseinheit ist als Abschluß des ITG-Unterrichts geplant, da sowohl Datenbank als auch Textverarbeitung mit Serienbrieffunktion notwendig sind. Es wäre allerdings auch durchaus möglich, eine der unterschiedlichen drei Phasen auszuweiten und als Einführung in diese entsprechende Anwendung zu benutzen. In den vorangegangenen Phasen müssen die grundlegenden Techniken des Umgangs mit dem PC und einem integrierten Software-Paket (z.B. Works) vermittelt worden sein.


Welche Software?

Das Software-Paket „Microsoft Works“ bietet alle Möglichkeiten moderner ITG-Technik: Das Programm arbeitet unter Windows und bietet neben der Textverarbeitung eine Tabellenkalkulation und ein nicht-relationales Datenbankmodul. Zusätzliche Features sind ein kleines integriertes Zeichenprogramm (MS-Draw) und ein Programm zur Erstellung und Nutzung von Notizen in einem Text (MS-Notes). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit des Datenaustausches via Modem oder Netzwerk. Alle Teilprogramme sind selbständig nutzbar und aufeinander abgestimmt. Die Oberflächen sind (fast) einheitlich und orientieren sich an den Windows-Gegebenheiten, so daß ein eventueller Umstieg auf andere Programme anderer Anbieter leicht fallen würde. Der Umgang mit dem Programm-Paket zielt nicht auf einen perfektionierten Umgang damit, sondern soll prinzipielle Möglichkeiten moderner Medien vermitteln.


Methodisch-didaktische Grundsatz-entscheidungen

Dem projektorientierten Ansatz des Berliner Rahmenplans folgend, kann ein Projekt nach einer einleitenden Phase in der Gesamtgruppe in Einzelarbeit oder in Kleingruppenarbeit bearbeitet werden. Wir haben uns für die Gruppenarbeit entschieden, da das Arbeitspensum relativ hoch ist und so trotzdem auf individuelle Wünsche eingegangen werden kann. Zudem kommen dadurch auch besser kommunikative und soziale Aspekte des Unterrichts zum Tragen. Es ist durchaus auch möglich, für einen Teil der Lerngruppe (oder einzelne Schülerinnen und Schüler) den ästhetischen Aspekt stärker in den Vordergrund zu stellen und somit die Arbeit mit Grafik-Programmen zu fördern. Es wäre auch vorstellbar, einer Gruppe die Aufgabe der Serienbriefgestaltung als Hauptaufgabe zu stellen; eine andere Gruppe könnte sich mehr der Arbeit mit Datenbanken (Selektion, Verknüpfung etc.) widmen.

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Bild 1: Das Foto zeigt das Ergebnis eines Projekts, das mit professioneller Unterstützung in einer Schule im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg entstanden ist.
© LOG IN


Ziele derUnterrichtseinheit

Um ein Projekt durchzuführen, müssen Phasen der Eigentätigkeit und eines stärker zentrierten Unterrichts geplant werden. Dazu ist die Idee der Ausschreibung geeignet. Die Lehrerin bzw. der Lehrer gibt den Schülern einen Aussschreibungstext. Am Schluß der Unterrichtseinheit steht eine Präsentation, die von den Schülerinnen und Schülern in Gruppenarbeit hergestellt wurde und die in der letzten Stunde vorgestellt wird. Ein Ziel soll es dabei auch sein, ein gemeinsames Konzept der Lerngruppe auszuwählen bzw. zu entwickeln. Dementsprechend stehen neben den fachlichen und pragmatischen Aspekten des ITG-Unterrichts auch soziale und kommunikative Aspekte bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts im Vordergrund.

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Bild 2: Aus dem Projekt in Bild 1 stammt dieser Ausschnitt der Planungsunterlagen.
© LOG IN


Die Lerneinheiten

  • Lerneinheit 1 (1 Stunde):Ausschreibungstext lesen, Arbeitsplan erstellen.
  • Lerneinheit 2 (3 Stunden):Schülerinnen und Schüler erstellen einen Entwurf für den Schulhof.
  • Lerneinheit 3 (3 Stunden):Schülerinnen und Schüler holen Informationen über Pflanzen, Baumaterialien etc. ein und erstellen eine Datenbank, um Preise zu vergleichen.
  • Lerneinheit 4 (2 Stunden):Schülerinnen und Schüler entwerfen einen Serienbrief, um unterschiedliche Firmen um Angebote zu bitten.
  • Lerneinheit 5 (1 Stunde) Schülergruppen stellen ihre Gestaltungsvorschläge und erarbeiteten Daten und Angebote vor. Die Klasse entscheidet, welche Entwürfe oder Teile ihr am besten gefallen.

Lerneinheit 1

Ausschreibung und Arbeitsplan

Didaktische Bemerkungen

Die Schülerinnen und Schüler sollen für die Unterrichtseinheit motiviert werden, indem sie Vorschläge zur Gestaltung des Schulhofes machen und Überlegungen anstellen, welche Schritte für die Realisierung dieses Projekts nötig sind. Im Unterrichtsgespräch werden Ideen gesammelt, danach finden sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen von je 2-3 Mitgliedern zusammen. Sie erhalten den Ausschreibungstext (siehe „Arbeitsbogen“, unten). Einzige Vorgaben sind die Kostenobergrenze sowie Größe und Form des Schulhofes.

Am Ende der Stunde muß je Schülergruppe ein Entwurf in Skizzenform auf Papier vorliegen.

Arbeitsbogen

Am Ende der Unterrichtseinheit sind die Ergebnisse von der Gruppe darzustellen und die Entscheidungen zu begründen.

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Bild 4: Die Benutzeroberfläche von Microsoft Draw.
© LOG IN


[1] Erarbeitet im Rahmen des Jahreskurses zur informationstechnischen Grundbildung (Arbeitsbereich Lehrerfortbildung Informatik an der Freien Universität Berlin 1996/97).
Leitung: Prof. Arlt, Moderation und Betreuung: Ingo-Rüdiger Peters.
Beteiligt waren (Aufzählung in alphabetischer Reihenfolge): Veronika Grunwald, Angelika Hamann, Peter Kaminski, Ralph Ostermann, Gabriele Rose, Peter Schulze, Arwed Sterzl, Reinhard Wollmach.