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[Picture] LOG IN: 15 (1995) Heft 4: Computer & Anwendungen

Fahrerlaubnis für Schulen

Schulen und deren Projekte im Internet

Im Rahmen einer Semesterarbeit an der Technischen Universitt Dresden am Institut Softwaretechnik I entstand eine Studie über den internationalen und nationalen Stand der Einbindung von Schulen an weltweite Telekommunikationswege. Anhand konkreter Projektbeispiele unter Angabe ihrer zugehörigen Internetadressen werden die Situationen in den nordamerikanischen Staaten, in Asien und in Europa beleuchtet.

Als Ergebnis der Arbeit hat sich deutlich gezeigt, daß hinsichtlich der Einbindung von Schulen in Datenkommunikationsnetze und den daraus resultierenden Projekten, die nordamerikanischen Staaten weltweit führend sind. Gerade die Vereinigten Staaten, als eines der Länder, in der die nationalen Vernetzung und Nutzung von Telekommunikationsdiensten stark beschleunigt wird, sind beispielgebend. Durch viel persönliche Initiative, Interesse an neuer Technologie sowie starke staatliche Unterstützung gelang es dort, den Schülern ein breites Spektrum an Wissen über Telematik zu vermitteln. Die meisten amerikanischen Schüler sind fähig, die neue Rechentechnik problemlos zu bedienen. Sie erlangen durch den Anschluß der Schulen an die weltweiten Datennetze Zugriff auf Informationsressourcen, die den Unterricht positiv beeinflussen können. Kanada als weiteres nordamerikanisches Land arbeitet eng mit den USA zusammen und besitzt gegenwärtig einen ähnlichen Stand.

In Australien, mit seiner großen Flche und der relativ geringen Bevölkerungsdichte, ist eine gut ausgebildete Kommunikationsstruktur lebensnotwendig. So hat man auch relativ früh die Potentiale einer Einbindung von Schulen an Datennetzwerke erkannt. Daraus entstand eine gut ausgebaute Dateninfrastruktur für Schulen, die die verschiedensten Schulprojekte unterstützt. Probleme bereiteten den dortigen Verantwortlichen die enormen Entfernungen zwischen den Schulen sowie die starke Isolation einzelner Ausbildungseinrichtungen. Das ist auch der Grund dafür, daß der gute Ausbau der Schuldatenwege sich meist nur auf Ballungszentren Australiens beschränkt.

In Asien nehmen Japan und Taiwan die führenden Rollen bei der Netzeinbindung von Schulen ein. In beiden Ländern werden in den nächsten sechs Monaten viele neue Schulprojekte entstehen, da in diesem Zeitraum der Anschluß einer großen Zahl von Schulen an das Internet abgeschlossen sein soll. Taiwan nimmt dabei bei der Arbeit mit dem Internet noch den ersten Platz ein.

Afrikanische Schulprojekte konnten in dieser Arbeit leider nicht ausgewertet werden, da keine Veröffentlichungen über solche Initiativen bekannt sind.

Dafür gab es viele Informationen zu Projekten in Europa. Hier wurde festgestellt, daß die skandinavischen Staaten mit ihren sehr gut organisierten Schulprojekten und der starken staatlichen Unterstützung weit vor allen anderen europischen Ländern liegen. Auch die baltischen Staaten zeigen trotz starker wirtschaftlicher Probleme, Erfolge bei der Vernetzung von Schulen. Die südlicheren Staaten Europas, wie Portugal, Spanien und Italien, haben Probleme bei der Nutzung der neuen Kommunikationstechnologien. Bei der nationalen Analyse des Standes deutscher Schulen bei der Nutzung von Telekommunikationsdiensten kann die weitere Verbreitung des Offenen Deutschen Schulnetzes als positiv angesehen werden. Leider erhalten die Schüler dadurch nur beschränkte Nutzungsmöglichkeiten der Netzpotentiale (e-mail, News, Diskussionsforen). Beim direkten Anschluß von Schulen an weltweite Datennetze, wie zum Beispiel das Internet, muß in Deutschland noch sehr viel getan werden. Durch den geringen Grad an Vernetzung ist auch die Zahl und der Umfang von Schulprojekten mit den neuen Technologien unzureichend. Hauptursachen für diese Probleme dürften wohl in der getrennten Länderhoheit über die Schulen, den daraus resultierenden unkoordinierten Projekten und den starren Strukturen der deutschen Schulausbildung liegen.

In der Arbeit werden ausführlich die deutschen Schulen mit eigenem World Wide Web-Server betrachtet. Jede Schule wird dabei beurteilt und mit WWW-Adresse (URL) vorgestellt. Im Laufe der Arbeit zeigte sich erfreulicherweise eine Zunahme der Schul-WWW-Server, so daß nach Abschluß der Studie die Zahl der Server schon wieder zugenommen haben dürfte.

Der abschließende Teil der Arbeit beschäftigt sich mit Preisangeboten. Es wird versucht, verschiedene Netzzugangsmöglichkeiten darzustellen. Dabei werden deutsche Netzanbieter und Online-Dienste mit deren aktuellen Preistabellen vorgestellt. Außerdem werden Hinweise zu Hardware- und Softwarekonfigurationen einschließlich deren Preise aufgeführt, die Lehrern helfen sollen, einen Erstanschluß an das Internet zu erleichtern. Letztendlich stellt der Anhang der Arbeit eine Sammlung wichtiger WWW- und FTP-Adressen dar, die auf nationale und internationale Wissensressourcen zum Thema Schulen am Netz verweisen.

Interessenten an dieser Arbeit können sich bei Prof. Dr. Paed. habil S. Friedrich oder T. Peters an der Technischen Universität Dresden melden.

Dazu stehen folgende zwei e-mail Adressen zur Verfügung:
sf2@irz.inf.tu-dresden.de und tp1@irz.inf.tu-dresden.de

Der vollständige Bericht ist jetzt auch online unter folgenden URLs verfügbar:
ftp://ftp.inf.tu-dresden.de/pub/berichte/tud95-05.ps.gz und http://www.inf.tu-dresden.de/TU/Informatik/ST1/di/belege/peters.html.

Thomas Peters