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[2000]

 


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LOG IN 21 (2001) Heft 1

 Rezension

Sommerville, Ian:
Software Engineering. Reihe "Pearson Studium".
München: Pearson Education Deutschland, 62001.
ISBN 3-8273-7001-9. 711 S.; DM 98,-.

   

    Das Grundlagenwerk von Ian Sommerville, das 1982 erstmals erschien, liegt nun in 6. Auflage als deutsche Übersetzung vor. Diese überarbeitete und aktualisierte Auflage bietet – wie alle ihre Vorgängerinnen – eine breit angelegte Übersicht über alle Aspekte der Softwareentwicklung.
Insgesamt umfasst das Buch 29 Kapitel in sieben Teilen.
Im Einzelnen:

  • Teil 1: Überblick
    Einführung – Computerbasierte Systementwicklung, Softwareprozesse – Projektmanagement.
  • Teil 2: Anforderungen
    Softwareanforderungen – Abläufe bei der Anforderungsanalyse – Systemmodelle – Softwareprototypen – Formale Spezifikation.
  • Teil 3: Entwurf
    Entwurf der Architektur – Architekturen verteilter Systeme – Objektorientierter Entwurf – Entwurf von Echtzeitsoftware – Entwurf mit Wiederverwendung – Entwurf von Bedienoberflächen.
  • Teil 4: Kritische Systeme
    Verlässlichkeit – Spezifikation kritischer Systeme – Entwicklung kritischer Systeme.
  • Teil 5: Verifikation und Validierung
    Verifikation und Validierung – Testen von Software – Validierung kritischer Systeme.
  • Teil 6: Management
    Personalmanagement – Aufwandsschätzung – Qualitätsmanagement – Prozessverbesserung.
  • Teil 7: Weiterentwicklung
    Legacy-Systeme – Softwareänderungen – Software-Reengineering – Konfigurationsmanagement.

    Abgerundet wird das Werk mit einem sehr ausführlichen Literaturverzeichnis sowie mit einem gut strukturierten Sach- und Autorenregister.
Jedem Kapitel werden die intendierten Lernziele vorausgeschickt, und es wird jedes Kapitel mit einer übersichtlichen Zusammenfassung, ergänzenden Literaturangaben und Übungsvorschlägen ergänzt. Darüber hinaus findet sich auf nahezu jeder Seite eine Grafik oder eine Tabelle, mit der die besprochenen Sachverhalte instruktiv ergänzt werden.

    Die Programmbeispiele liegen in JAVA vor, und Objektmodelle werden mit der UML (Unified Modeling Language) beschrieben. Ergänzt wird das Buch durch eine spezielle und sehr umfangreiche Internetquelle, in der u.a. die Programmbeispiele auch in ADA und C++ zu finden sind:

http://www.software-engin.com/

    Die Zielgruppe des Buches sind eigentlich Studenten des Grund- und Hauptstudiums der Informatik sowie kommerzielle und technische Systementwickler. Doch es ist aus der Sicht des Rezensenten uneingeschränkt als Lehrbuch, aber auch als Nachschlagewerk für alle Lehrkräfte zu empfehlen, die sich über den fachlichen Hintergrund ihrer im Unterricht durchgeführten Software-Projekte informieren wollen.
    Darüber hinaus ist es als Grundlage für Schüler-Referate zu den einzelnen Themen in der Oberstufe sehr gut geeignet, zumal auf der o.g. Web-Site zusätzlich eine Reihe von Overhead-Folien als PDF- oder PowerPoint-Dokumente zur Verfügung steht. Die Nutzung dieser Dokumente wird vom Autor, der im Übrigen Hochschullehrer im Computing Department der Universität in Lancaster (Großbritannien) ist, ausdrücklich erlaubt.

    Kurz: Trotz des Preises gehört dieses Werk nicht nur in die Schul-, sondern auch in die eigene private Bibliothek jeder Lehrperson, die Informatik ernst nimmt.

 

Bernhard Koerber