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Firmen planen, ihren Mitarbeitern über diese
Computer für die Handfläche ("Palm" = Handfläche; zumeist passen sie in die
Hosen-,Hemd- oder Jackentasche) Firmendaten jederzeit über ihre Firmennetze zur
Verfügung zu stellen, um sie örtlich unabhängiger zu machen. Zu aller erst müssen aber auch hier vernünftige Konzepte her, die eine Verwendung dieser kleinen Geräte für Lehrer zur Selbstorganisation, für Schüler zur ökonomischen Verwendung aktueller Informationen und für einen möglichen Unterricht sinnvoll machen. Dabei sei eins vorweg genommen: Der Desktop ist damit noch lange nicht out, sondern er bleibt das Herz der Nutzung solcher PDAs, denn PDAs können und sollen den Desktop nicht ersetzen, sondern seine Verwendung sinnvoll ergänzen und eben Mobilität im Computing möglich machen (siehe auch Beitrag "Handheld statt Schreibheft" in diesem Heft, S.36ff.). Doch betrachten wir zuerst einmal die Technik: Was ist eigentlich ein PDA? Hier muss unterschieden werden zwischen den tastaturbasierten Systemen, wie sie von HewlettPackard und Psion bevorzugt werden und den stiftbasierten Systemen, wie sie von den Firmen Palm, Visor, Sony, Casio und auch noch einmal von HewlettPackard angeboten werden. Die stiftbasierten Systeme sind kleiner, wobei allerdings eine umfangreiche Sammlung von Zusatzteilen fast zu der gleichen Funktionalität verhilft wie bei den tastaturbasierten PDAs. Drei Betriebssysteme konkurrieren um die potenziellen Nutzer: WindowsCE03, PalmOS3x und Epoc(Psion). 63% aller PDAs werden hierzulande vom PalmOS gesteuert, während sich WindowsCE03 mit ca. 27% zurzeit zufrieden geben muss. Das an Psion gebundene Betriebssystem Epoc nimmt den prozentualen Rest ein. Während WindowsCE noch ca. 12 Mbyte ROM benötigt, sind die beiden anderen Betriebssysteme wesentlich sparsamer im Speicherbedarf. Im RAM haben sich freie Speichergrößen von 8 bis 16 Mbyte etabliert. Allen Systemen ist gemeinsam, dass sie Standardanwendungen wie Adress-, Termin-, Aufgaben- und Notizverwaltung bereits im ROM integriert haben bei Windows CE ist das Office-Paket auf die Mobilversion abgespeckt enthalten. Alle PDAs werden über eine Docking-Station, entweder über die serielle Schnittstelle oder über USB oder gar über die IrDA-Schnittstelle mit dem Desktop verbunden, auf dem dann die (mobilen) Daten stationär gespeichert werden können (siehe Bild oben). Das ist auch zwingend erforderlich, wenn man nicht irgendwann einmal vor inaktuellen oder noch schlimmer vor keinen, vorher so mühsam eingetragenen Daten stehen will. Denn oftmals verfügen PDAs über keinen sichernden Zwischenspeicher, und im Falle des Strommangels können schon einmal alle Daten unwiederbringlich verloren gehen. Die IrDA-Schnittstelle sorgt auch für Verbindungen der PDAs untereinander bzw. mit einem Handy, wodurch es beispielsweise möglich ist, E-Mail oder SMS ortsungebunden zu empfangen oder zu versenden. Die Schrifterkennung über genormter Zeichen ("Graffiti") ermöglicht eine verhältnismäßig schnelle Texteingabe, wobei jedoch in der letzten Zeit auch reale Tastaturen (faltbar, um im mobilen Einsatz platzsparend zu sein) eine komfortable Texteingabe ermöglichen. Darüber hinaus steht dem Anwender eine schier unendliche Fülle zusätzlicher Applikationen zur Verfügung, oft als Freeware, häufig als Shareware, vielfach als 30-Tage-Versuchs-Version, die dann registriert werden muss, wenn man sie behalten will, weil sie sonst ihre Funktionen einstellt. Als häufigste Zusatz-Anwendung sind Dokumenten-Reader und Dokumenten-Erfasser, die oftmals direkt kompatibel zu MS Word sind, Datenbank- systeme, die über das Standard-CSV-Format universell verwendbar sind, und Kalkulationssysteme, die Exel-kompatibel sind, im Angebot, aber auch Zeit- und Projektverwaltungssysteme, wie auch Programme zur Grafikdarstellung und -verarbeitung, bis hin zu GPS-Ortungs- systemen bzw. Trackingsystemen. Zusätzlich lassen sich mit jedem "HotSync" (das ist die Datensicherung bzw. der Datenabgleich zwischen Palm und Desktop) auch Informationen direkt aus dem Internet auf den PDA laden, die über kostenfreie Browser-Programme in Abhängigkeit des eigenen Speicherplatzes in jeder Tiefe auf dem PDA dargestellt werden können. Wie gesagt die Fülle ist schier unendlich, und der Anwender muss sich entscheiden, welche Funktionalität er seinem PDA zukommen lassen will. Selbst die bisherige Einschränkung beim Speicherplatz scheint nicht mehr aktuell zu sein, werden doch alle modernen Systeme mit Steckplätzen zur Speicheraufrüstung versehen, die zusätzlich auch dazu dienen können, Peripheriegeräte aufzustecken, von der digitalen Kamera, über GPS-Geräte bis hin zu Handy-Modulen. Die konsequente Anwendung eines PDA erzwingt beim Benutzer eine nicht zu unterschätzende Disziplin: Ausschließliche Verwendung und tägliche Datensicherung (Synchronisierung) sind Anwenderpflicht, will man wirklich die Vorteile eines PDA nutzen. Erst dann hat man alle notwendigen Informationen an jedem Ort mobil im PDA verfügbar. Er wird zur zentralen Informations- und Sammelstelle, was in herkömmlicher Weise in der Form und Komplexität nicht möglich ist. Doch was kann dem Lehrer speziell für seine
berufliche Tätigkeit mit einem PDA anfangen? Verfügt er über einen PDA mit dem
Betriebssystem Windows CE, so kann er im Prinzip alles damit tun, was auf dem
Windows-Desktop auch möglich ist. Heißt das Betriebssystem PalmOS gilt diese Aussage
grundsätzlich auch, jedoch sind hier einige zugegeben sehr einfache
Konvertierungsregeln zu beachten, um auf die Daten mit dem Windows- bzw. Mac-Desktop
zugreifen zu können. Zusätzlich lassen sich Dokumente in einem
Palm-.doc-Format erstellen, die über die entsprechenden Document-Programme wie z.B. Qed,
Aportis-Doc, Quickword, CSpotRun problemlos in entsprechende TXT-Formate oder direkt in
Word-.doc-Dateien umgewandelt werden können. Zensurenlisten, Klassenlisten etc. lassen sich über die Standard-Datenbankprogramme am besten selbst erstellen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Derart sensible Daten sind jedoch auch unter dem Aspekt des Datenschutzes zu sehen und unter allen Umständen Passwort geschützt im PDA zu halten. Dabei sind in jedem Falle die entsprechenden Verwaltungsvorschriften zu beachten. So erfüllt ein PDA für das tägliche Berufsleben des Lehrers vielfältige Aufgaben: Er kann als Textbuch, Tagesplaner und Kalender, Aufgabenlisten, Wörterbuch für verschiedene Fremdsprachen, Rechner, Notizbuch, Zensurenbuch, Wissensmanager, Projektmanager, Internetmanager, E-Mail und SMS-Client, Wegeplanungssystem mit GPS-Anbindung (bei Ausflügen in unbekannte Gegenden) und universelles und mobiles Informationssystem verwendet werden. Der Kreativität bei entsprechender Selbstdisziplin der Datenhaltung und Datensicherung sind kaum Grenzen gesetzt. Das reichhaltige Angebot an Zusatzgeräten vervielfacht die Möglichkeiten eines PDA. Wer sich einmal auf einen PDA eingelassen hat, wird ihn bald nicht mehr missen wollen, weil man eben überall über das verfügen kann, was einem wichtig erscheint. Zum Abschluss sei noch hinzugefügt, dass auch dieser Artikel an verschiedenen Orten auf einem PDA geschrieben wurde, und dann von einem normalen Desktop-System übernommen und an die Redaktion weitergeleitet werden konnte.
Palm Visor Psion Compaq Casio Hewlett Packard
Ingo-Rüdiger Peters
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