Der Euro kommt
Eine Unterrichtseinheit zur informationstechnischen Grundbildung
(Teil 2)
von Ingo-Rüdiger Peters (Koordination)
Wurde im ersten Teil (LOG IN 298, S. 56-59) in das Thema "Euro"
eingeführt Bezug zum Rahmenplan, Unterrichtsziele und eine kurze
Darstellung in die Begriffe "Warenkorb" und "Preisindex" gegeben, so
werden in diesem zweiten und letzten Teil die vier Lerneinheiten vorgestellt.
Lerneinheit 1
Der Euro Wiederholung und Anwendung von Textverarbeitung
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler
wenden in jeder dieser Unterrichtsstunden die bisher erlernten Kenntnisse über
Textverarbeiten am PC an, indem sie vorgegebene Texte nach themenbezogenen
Aufgabenstellungen formatieren und ergänzen,
lernen die neuen Scheine und Münzen kennen und wissen durch vergleichende Betrachtung,
daß die äußere Gestaltung des neuen Geldes bestimmten Grundsätzen folgt,
können nach Bearbeitung geeigneten Kartenmaterials die 15 EU-Staaten und ihre
Hauptstädte benennen,
informieren sich anhand einer Filmsequenz und eines zu bearbeitenden Textes über die
geschichtliche Entwicklung der EU ab 1949 bis heute.
Stundenumfang
Drei Unterrichtsstunden:
Die neue Währung Aussehen und Gestaltung,
EU-Symbol und EU-Länder,
Historische Daten auf dem Weg zur Währungsunion.
Verlaufsskizze und didaktisch-methodische Hinweise
1. Stunde: Die neue Währung Aussehen und Gestaltung
1.Phase(15):Ausgabe der neuen Geldscheine als Spielgeld spontane
Schüleräußerungen werden im gelenkten Unterrichtsgespräch aufgenommen und durch
Lehrerinformation ergänzt.
2.Phase(15): Vorgegebenen Text zum Euro im Computer bearbeiten (Beispiel 1,
nächste Seite).
3.Phase(8):Besprechung der Arbeitsergebnisse, ggf. Korrektur und Ausdruck der
bearbeiteten Texte für die Schülerinnen und Schüler.
4.Phase(7):Austeilen von EU-Aufklebern (Europasymbol) und Spontanäußerungen der
Schülerinnen und Schüler über Gestaltung und Sternenanzahl als Ausblick auf die
nächste Stunde.
2. Stunde:EU-Symbol und EU-Länder
1.Phase(5):(Aufgreifen der letzten Phase der vorherigen Stunde).Konfrontieren der
Schülerinnen und Schüler mit der Europafahne (z.B. OH-Bild, Original,
) und
Äußerungen zu Farben und Symbolen aufnehmen. Herausarbeiten der Unterschiede zur
amerikanischen Flagge (Sternenanzahl).
2.Phase(15): Vorgegebenen Text zum Europasymbol und Mitgliedsstaaten im Computer
bearbeiten (Beispiel 2, nächste Seite).
3.Phase(20):Bearbeitung einer Umrißkarte Europas (OH-Folie und Arbeitsbögen,
Beschriftung der EU-Länder und deren Hauptstädte ggf. mit Atlashilfe).
4.Phase(5):Auswertung und Ergebnisüberprüfung bzw. -sicherung mit o.g. OH-Folie
oder Wandkarte.
3. Stunde: Historische Daten auf dem Weg zur Währungsunion
1.Phase(8`): Hinführung zum Film anhand der Brückensymbole auf den Geldscheinen mit
OH-Folie. Herausarbeitung des Einigungsgedankens nach dem 2. Weltkrieg.
2.Phase(5):Einsatz des Videofilms "Die Europäische Gemein
Beispiel 1
In ein paar Jahren, also im Jahr Zweitausendundzwei, könnt Ihr das neue Geld, den
Euro, in den Händen halten. Unsere Mark und unser Pfennig und viele andere Währungen
werden dann von Euro und Cent abgelöst. Die Euro-Scheine werden viel bunter sein als
unser heutiges Papiergeld. Wenn Ihr dann in einem der Mitgliedsländer Urlaub macht,
braucht Ihr kein anderes Geld mehr zu tauschen und die für manche Touristen lästige oder
schwierige Umrechnung fällt weg. Ein Euro ist ungefähr so viel wert wie heute zwei Mark.
Angenommen, Euer Taschengeld beträgt heute zwanzig Mark, so erhaltet Ihr dann zehn Euro.
Das klingt für Euch vielleicht jetzt wenig, aber Ihr müßt bedenken, daß alles, was Ihr
kauft, dann auch die Hälfte in Euro ausmacht! Ganz genau weiß man heute noch nicht,
wieviel ein Euro, gemessen an den einzelnen Landeswährungen, wert sein wird, geht aber
davon aus, daß z.B. ein Euro etwa zwei DM, sechseinhalb Französische Francs und
einhundertfünfundsechzig Spanische Peseten wert sein wird. Jedes Land, das die neue
Währung einführen will, muß zunächst einmal gewisse Voraussetzungen erfüllen, um
seine "alte" Währung eintauschen zu können. Diese Voraussetzungen nennen wir
"Konvergenzkriterien". Alle anderen Länder der EU werden sich weiterhin
bemühen, diese Kriterien zu erfüllen.
Beispiel 2
Mitgliedschaft und Symbole
JederStaat,derMitgliedinderEUwird,verpflichtetsich,Friedenzuhalten.EssindheutediesefünfzehnStaaten:Belgien,Dänemark,Schweden,Spanien,Deutschland,Portugal,Frankreich,dieNiederlande,Irland,Großbritannien,Finnland,Griechenland,Luxemburg,ItalienundÖsterreich.IndiesenStaatenlebenüberdreihundertsiebzigMillionenMenchen.WeitereStaatenwerdenbaldhinzukommen.DieEuropäischeFaneisteineGemeinschaftsflaggeundeinSymbolfüreinvereintesEuropaundganzwichtigfürFriedenundHarmonie.DiezwölfSternewurdengewählt,weilsiedieVollkommenheitoderauchdasVollmaßsymbolisieren.DieVollkommenheitstehtz.B.fürdiezwölfGötterausdergriechischenReligion,dasVollmaßz.B.füreinDutzend,zwölfMonate,zwölfTierkreiszeichen,zwölfAposteloderzwölfStunden.DieEUhatz.Z.
Mitglieder.
Aufgaben zur Textverarbeitung:
Schreibe die Überschrift 16 pt, fett und zentriert.
Setze die Leerzeichen nach Wörtern, Kommata und Punkten
Trenne richtig am Zeilenende.
Schreibe alle Zahlwörter als Ziffern.
Beispiel 3
Auf dem Wegzur europäischen Einigung
Schon vor über 50 Jahren schlossen sich Staaten in Europa zusammen, um eine
harmonische Entwicklung innerhalb Europas und eine engere Beziehung zwischen den einzelnen
Staaten zu fördern. 1947: In einer Rede verkündete der amerikanische Außenminister
Marshall ein Programm für den Wiederaufbau Europas nach dem II.Weltkrieg, den
Marshall-Plan. 1948: Gründung der Organisation für Europäische Wirtschaftliche
Zusammenarbeit (OEEC). 1949: Zehn europäische Staaten gründen in London den Europarat,
der sich zum Ziel macht, einen stärkeren Zusammenschluß seiner Mitglieder zu fördern,
ihre Ideale und Prinzipien, die gemeinsames Erbe sind, zu schützen und dadurch
schließlich wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt zu erreichen. 1951: Der Vertrag zur
Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die Montanunion, wird in
Paris von Belgien, der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und den
Niederlanden unterzeichnet. 1957: Diese sechs Staaten gründen in Rom die EWG
(Europäische Wirtschaftsgemeinschaft). 1990: Mit der Vereinigung Deutschlands gehören
auch die fünf neuen Bundesländer zur Europäischen Gemeinschaft. 1992: In Maastricht
wird der Vertrag über die Europäische Union unterzeichnet. In einem Drei-Stufen-Plan
soll die Wirtschafts- und Währungsunion eingeführt werden. 1995: Österreich, Schweden
und Finnland treten bei. damit hat die Europäische Union fünfzehn Mitglieder.
Aufgaben zur Textverarbeitung:
Hebe diese Wörter fett hervor:Marshall-Plan Europarat Wirtschaftliche
Zusammenarbeit (OEEC) Montanunion Europäische Wirtschaftsgemeinschaft
Deutschlands Union Wirtschafts- und Währungsunion fünfzehn.
Verändere die Satzanordnung:Alle Sätze, die mit einer Jahreszahl beginnen, sollen
linksbündig stehen.
Verändere das Schriftbild:Schreibe die Überschrift 16 pts, fett und zentriert.
Ordne folgende Satzbausteine zu einem sinnvollen Satz:hat vor 50 Jahren seinen Anfang
genommen Der Zusammenschluß europäischer Staaten und wurde 1992 in
Maastricht zu einer Euro
schaft" für fünf Minuten als historischer Überblick zu Stationen der
europäischen Einigung.
3.Phase(7):Lesen des am Bildschirm vorgegebenen Textes zur historischen
Entwicklung und inhaltlich soweit möglich in Bezug zur gesehenen Filmsequenz setzen.
(Beispiel 3 oder Beispiel 4).
4.Phase(20): Vorgegebene Textalternativen des Beispiel 3 und des Beispiels 4 zur
historischen Entwicklung am Computer bearbeiten.
Materialien zur Lerneinheit 1
Text-Beispiel 1
Folie 1 (Euroscheine)
Folie 2 (Eurofahne)
Text-Beispiel 2
Karte mit Arbeitsblatt (Europakarte); Arbeitsbogen zur Karte: Numeriere die Länder der
EU in der Karte, benenne sie und ordne ihnen ihre Hauptstädte zu.
Text-Beispiel 3
Text-Beispiel 4
Evtl. Lösungsblatt.
Lerneinheit 2
Einführung in die Arbeit mit dem Tabellenkalkulationsprogramm am Beispiel des
statistischen "Warenkorbes"
Lernziele
Grobziel
Die Schülerinnen und Schüler erlernen den Umgang mit dem Tabellenkalkulationsprogramm
und erfassen dabei die Bedeutung und den Aufbau des statistischen "Warenkorbes".
Feinziele
Die Schülerinnen und Schüler
erkennen die Bedeutung des "Warenkorbes" für ein stabiles Preisniveau,
erkennen die Notwendigkeit des "Warenkorbes" als Meßgröße bei der
Euroumstellung,
erkennen die zeitliche Bezugsgröße für den "Warenkorb",
erkennen den Nutzen einer Tabellenkalkulation für die schnelle Berechnung
unterschiedlicher, sich häufig veränderbarer Werte,
erarbeiten die Definition des Terminus "Warenkorb",
erarbeiten die prozentuale Zusammensetzung des statistischen "Warenkorbes",
erfassen die Funktionsweise einer Tabellenkalkulation anhand des statistischen
"Warenkorbes" und sind in der Lage, eine eigene Tabelle zu erstellen,
beurteilen die Relevanz des "Warenkorbes" auf ihr eigenes Lebensumfeld und
auf die Volkswirtschaft.
Stundenumfang
Die Lerneinheit umfaßt 4 Unterrichtsstunden:
Der Preisindex-"Warenkorb",
Einführung in die Tabellenkalkulation am Beispiel des statistischen
"Warenkorbes",
Beispiel 4
Auf dem Wegzur europäischen Einigung
1945 beschlossen die Europäer, als ihr Kontinent in Schutt und Asche lag: "Nie
wieder Krieg und Feindschaft!" 1946 forderte der britische Politiker Winston
Churchill in einer Rede die Gründung der Vereinigten Staaten von Europa. Ähnlich wie die
USA (Vereinigte Staaten von Amerika) sollten sich die Länder Westeuropas
zusammenschließen.
Nach über 50 Jahren ist das Ziel noch nicht erreicht. Mit der beabsichtigten
Einführung einer gemeinsamen Währung, dem Euro, sind wir dem Ziel aber etwas näher
gekommen. Einige Stationen auf diesem langen Weg sollen Dir in den nächsten Absätzen
etwas genauer erläutert werden. 1951: Sechs europäische Länder (Belgien, die
Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande)
beschließen auf dem Gebiet der Kohleförderung sowie der Eisen- und Stahlproduktion
zusammen zu arbeiten. Sie schließen sich zur sogenannten Montanunion zusammen, um ihre
Stahlerzeugnisse und ihre Kohle besser verkaufen zu können. 1957: Diese sechs Länder
wollen auch auf den übrigen Wirtschaftsbereichen enger zusammen arbeiten. Sie
unterzeichnen den Vertrag über die Europäische Wirtschaftgemeinschaft (EWG). Es sollen
nun die Zölle zwischen diesen Ländern abgebaut werden. Außerdem will man soziale
Fortschritte erreichen: z.B. kannst Du Dich bei einer Erkrankung auf einer Reise in diesen
Ländern mit Krankenschein und ohne den Arzt zu bezahlen behandeln lassen.
1967: Ab diesem Zeitpunkt haben diese sechs Länder eine gemeinsame Spitze: Europarat,
Kommission und Europäisches Parlament. Hier werden durch Beratungen gemeinsame Wege in
Politik und Wirtschaft gesucht. 1979: Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments werden
direkt von der Bevölkerung jedes Mitgliedlandes gewählt. Die Parlamentarier der
verschiedenen Länder arbeiten auf Grund ihrer politischen Richtung zusammen und nicht auf
Grund ihrer Nationalität. 1986: Weitere sechs europäische Länder treten der EWG bei. Da
nun auch auf politischer Ebene enger zusammengearbeitet werden soll, spricht man ab jetzt
von der Europäischen Gemeinschaft (EG). 1990: Mit der Vereinigung Deutschlands gehören
auch die fünf neuen Bundesländer (früher DDR) zur Europäische Gemeinschaft. 1992: wird
in Maastricht der "Vertrag über die Europäische Union" beschlossen. Es soll
noch enger zusammen gearbeitet werden und man will eine gemeinsame Währung einführen.
1995: treten Österreich, Schweden und Finnland der EG bei, damit hat die Europäische
Union fünfzehn Mitglieder. 1999: Der Euro wird in einigen Ländern der EU als
bargeldloses Zahlungsmittel eingeführt werden.
Aufgaben:
Bearbeite den Text mit dem Computer, indem Du
1. die folgenden Wörter im Text fett druckst: bargeldloses Zahlungsmittel, Euro
(zweimal), Europarat, Europäische Gemeinschaft (EG), Europäisches Parlament (zweimal),
Europäische Wirtschaftgemeinschaft (EWG), fünfzehn Mitglieder, Kommission, Montanunion,
"Vertrag über die Europäische Union" ,
2. vor jeder Jahreszahl einen Absatz einfügst und jede Jahreszahl fett druckst,
3. die Überschrift auf 16 pts, fett und zentriert setzt.
Arbeit mit der Tabellenkalkulation am Beispiel des statistischen
"Warenkorbes" (Doppelstunde).
Verlaufsskizze und didaktisch-methodische Hinweise
Diese Lerneinheit soll den Schülerinnen und Schülern Kenntnisse über den
statistischen "Warenkorb" vermitteln und die Tabellenkalkulation als ein
Arbeitsmittel vorstellen, das umfangreiche Berechnungen vereinfacht.
1. Stunde: Der Preisindex-"Warenkorb"
Um die besondere Bedeutung des Warenkorbes bei der Euroeinführung den Schülern
nahezubringen, werden diese zunächst mit einem kurzen Ausschnitt aus einem
Zeitungsartikel konfrontiert, der einige Ängste bei der Euroumstellung dokumentiert
(Beispiel 5). Anhand der Aussagen der Schülerinnen und Schüler, die sicherlich aus dem
eigenen Erfahrungsbereich bereits ähnliche Meinungen kennen, sollte die Frage nach einem
dienlichen Instrumentarium stehen, das einen Überblick über die Veränderung des
Preisniveaus verdeutlichen kann.
Nachdem die Schülerinnen und Schüler die Notwendigkeit für einen Maßstab für
Preisveränderungen erkannt haben, sollen sie nun selbständig anhand eines
(Lehrbuch-)Textes (Beispiel 6) den unbekannten Terminus "Warenkorb" inhaltlich
erarbeiten. Im Auswertungsgespräch werden die Ergebnisse kontrolliert und falls notwendig
korrigiert.
Bei leistungsschwächeren Kursen empfiehlt sich nach der Auswertung der selbständigen
Arbeit eine kurze vorbereitete Definition, die den Schülern in ihre Aufzeichnungen
diktiert werden sollte, damit sich hierbei auch die muttersprachlichen Fähigkeiten
weiterentwickeln können.
In einem klärenden Unterrichtsgespräch sollen eventuell aufgetretene Unklarheiten
über die Aufgabe des Warenkorbes als Meßgröße für die Preisentwicklung geklärt und
die Schülerinnen und Schüler angeregt werden, über die Bedeutung dieser Meßgröße
für die privaten Haushalte und die Volkswirtschaft zu reflektieren. Hierbei sollte wieder
Bezug auf die eingangs genannten Ängste genommen werden, um dann nachzuweisen, daß der
statistische "Warenkorb" diese bestätigen oder widerlegen kann, da man nun auf
der Basis eines Jahres auftretende Preissteigerungen im Vergleich mit den erreichten
Lohnerhöhungen analysieren und bewerten kann. Ausgehend von dieser Erkenntnis sollen die
Schülerinnen und Schüler angeregt werden, Vermutungen darüber zu äußern, um welche
Produkt- und Dienstleistungsbereiche es sich handeln könnte.
Anhand einer Folie (Bild 2, vorige Seite) lernen die Schülerinnen und Schüler nun die
Zusammensetzung des statistischen Warenkorbes kennen. Neben der Nennung der einzelnen
Komponenten und deren Wichtung sollen die Schülerinnen und Schüler angeregt werden,
über die Ausgaben
Beispiel 6
Statistischer Warenkorb Begriffsklärung
"[
] Die Lebenshaltung eines privaten Haushalts wird in erster Linie vom
Einkommen bestimmt. Entsprechend den unterschiedlichen Einkommensverhältnissen
unterscheidet man daher bei der Erstellung des Lebenshaltungsindex (Index = Meßzahl) drei
Familientypen. Die weitaus größte Rolle spielt dabei der durchschnittliche
Vier-Personen-Arbeitnehmer-Haus- halt. Zur Erstellung des Preisindex für die
Lebenshaltung wird ein "Warenkorb" für ein bestimmtes Basisjahr gebildet. In
diesen "Warenkorb" werden alle für die Lebenshaltung eines durchschnittlichen
Haushalts repräsentativen Güter und Dienstleistungen entsprechend ihrer Bedeutung
"gewichtet". (Der Anteil der Ausgaben wird nach Häufigkeit und Bedeutung
abgewogen und in Prozent erfaßt.)
Eine Veränderung des Preisniveaus wird vom Statistischen Bundesamt monatlich anhand
der im "Warenkorb" befindlichen Güter in rund 22000 Geschäften in 118
ausgewählten Städten und Gemeinden erfragt. Auf diese Weise läßt sich durch den
Vergleich mit dem festgelegten Basisjahr eine Veränderung des Lebenshaltungspreisindex
feststellen. [
]
Zitiert aus:Gemeinschaftskunde Gymnasium. Paderborn: Schöningh Verlag, 1989, S. 126 f.
Beispiel 5
Die Skepsis überwiegt
Ängste und Vorbehalte gegen die neue Währung beherrschen die Gespräche am
Euro-Infomobil
"[
] Bis vor einigen Monaten, sagt der Agentur-Mitbegründer Armin Czysz, sei
die künftige Währung für die meisten Leute weit weg gewesen.
Inzwischen spürten sie jedoch, daß der Euro kommt, daß er auch sie betrifft und daß
sie wenig darüber wissen. ,Das Thema hat sehr an Realität gewonnen.` ,Was wird aus
meiner Rente?` möchte eine ältere Frau wissen. ,Wird die auch halbiert?` Auf dem Papier
schon, sagt Czysz, Jurist und gelernter Wirtschafts-Journalist. ,Aber das heißt nicht,
daß ihre Rente weniger wert ist. Die Kaufkraft bleibt gleich.` ,Das glaub ich nicht`,
sagt die Frau und wendet sich ab. ,Die Älteren sind ängstlicher`, meint Angela Joosten
vom Infomobil. [
]
Peter Pragal in der Berliner Zeitung vom 6.8.1997
Beispiel 7
Statistischer Warenkorb Arbeitsblatt 1 zum Erstellen einer Tabelle
Tabelle erstellen
Beginne bitte über das Fenster WORKS-START mit einer neuen Datei im Teilprogramm
TABELLENKALKULATION.
Bringe das sich daraufhin öffnende Dokumentfenster in den Vollbildmodus, indem Du auf
die Schaltfläche klickst, die sich ganz rechts in der Titelleiste (TKALK 1) befindet.
Eingeben von Wörtern und Zahlen
Überschriften und Titel eingeben
Klicke mit dem Zellcursor die Zelle A1 an. Klicke danach mit dem Cursor in den rechten
Teil der Bearbeitungszeile. Beobachte dabei, was in der Zeile passiert.Trage in die
Bearbeitungszeile den Begriff "statischer Warenkorb" ein. Beende die Eintragung
mit ENTER. Merke Dir diese Schrittfolge!Verändere die Eintragung, indem Du
"statischer" durch "statistischer" ersetzt.Die Schrift soll Arial 10,
Fett und unterstrichen sein.
Trage in die Zelle A3 den Begriff "Zusammensetzung" ein.
In die Zelle A5 trage " Nahrungsmittel" ein.
Trage in die Zellen A6-A13 die folgenden Begriffe ein:Ausstattung Bildung
Verkehr Pflege Möbel Energie Miete Bekleidung.
Formatieren der Spaltenbreite
Klicke die Zelle A1 an und halte die linke Maustaste gedrückt. Ziehe den Cursor über
die gesamte Spalte bis zur A11. Lasse die Maustaste dann los (Ergebnis: alle Spalten sind
schwarz unterlegt).
Öffne das Pulldown-Menü Format, klicke Spaltenbreite und dann Optimale Breite an.
ENTER drücken. Klicke dann die Zelle B3 an.
Zentriere alle eingetragenen Begriffe.
Speichere die Datei schon einmal unter dem Namen WARENKOR. WKS im Verzeichnis
C:\MSWORKS \EINSTIEG.
Die zweite Spalte einrichten
Trage in B3 "prozentualer Anteil" ein und ordne den einzelnen Titeln die
dazugehörigen prozentualen Anteile laut Diagramm zu.
Formatiere die Spalte so, daß zwei Dezimalstellen automatisch angezeigt werden. Dazu
arbeite die Punkte unter "Formatieren der Spaltenbreite" ab.Einzige
Veränderung: anstatt Spaltenbreite ist Zahlenformat anzuklicken.
Formatiere die gesamten Spalten bis einschließlich B16 ebenso.
Die dritte und vierte Spalte einrichten
Trage in C3 "Anteil in DM" ein.
Gestalte die Spalte so, daß die in der nächsten Stunde zu berechnenden Werte in DM
und Euro zentriert angezeigt werden.
Trage in die Spalte D3 "Anteil in Euro" ein. Formatiere die gesamte
Spalte.Die zu berechnenden Werte sollen auf zwei Dezimalstellen hinter dem Komma genau
angegeben werden.
Eintragen der prozentualen Anteile
Übertrage von der Folie (Bild 2, vorige Seite) die prozentualen Werte in die Tabelle.
Speichere die Datei in gewohnter Weise ab.
ihrer Familie zu reflektieren. So können deutliche Unterschiede bei der Miete
auftreten, aber auch bei Gebrauchsgütern. Dieser Widerspruch kann rückführend mit dem
Zustandekommen des Warenkorbes erklärt werden.
Ausgehend von dieser Diskussion soll abschließend die Frage geklärt werden, welche
Relevanz dieser Warenkorb nun für den Einzelnen und die Volkswirtschaft haben könnte.
Dabei sollte unbedingt darauf verwiesen werden, daß diese statistischen Aussagen für die
Planung der Unternehmen bedeutsam sind und daß auch die privaten Haushalte ihr
Ausgabeverhalten überdenken können. Ebenfalls ist ablesbar, natürlich in bezug zu den
Löhnen, wie sich die Preiserhöhungen bzw. -senkungen auf den Lebensstandard auswirken.
2. Stunde: Einführung in die Tabellenkalkulation am Beispiel des statistischen
"Warenkorbes"
Um den Anschluß an die Thematik der vorherigen Stunde herzustellen, wiederholen die
Schülerinnen und Schüler zunächst die Bedeutung und den Aufbau des statistischen
"Warenkorbes", um danach auf das eigentliche Ziel, die Erstellung und
anschließende Bearbeitung einer solchen Statistik mit Hilfe einer Tabelle einzugehen. Als
Stundenziel wird die Tabellenerstellung abgegrenzt.
Titel-, Menü- und Symbolleiste sowie Bearbeitungszeile sind den Schülern im Prinzip
bekannt. Im Prinzip bedeutet: Es gibt Unterschiede, die in jedem Teilprogramm wirksam
werden. Diese sollten verdeutlicht werden, indem Begriffe des Warenkorbes teilweise
auch falsche in die einzelnen Zellen eingegeben und korrigiert werden.
Mit Hilfe des Arbeitsblattes (Beispiel 7) erlernen die Schülerinnen und Schüler das
Formatieren von Zellen und ganzen Spalten. In welchem Maße die Schülerinnen und Schüler
dabei selbständig vorgehen oder entsprechende Anleitung erfahren, hängt von den
konkreten Bedingungen der Schülergruppe ab. Am Stundenende sollte ein Abgleich der
erreichten Leistung erfolgen. Die fertige Tabelle sollte in geeigneter Weise (wie z.B. in
Bild 3, nächste Seite) abgespeichert werden.
3. Stunde: Arbeit mit der Tabellenkalkulation am Beispiel des statistischen
"Warenkorbes"(Doppelstunde)
Die in der vorhergehenden Stunde erstellte Tabelle liefert die Voraussetzung für die
nun folgenden Kalkulationsübungen. Dazu gehören neben der eigentlichen Kalkulation,
welche über das Eingeben von Formeln realisiert wird, auch das Ordnen der Tabelleninhalte
nach vorgegebenen Gesichtspunkten sowie das Erstellen von Diagrammen.
Hierbei werden den Schülern sehr schnell die Vorteile einer Arbeit am Computer
gegenüber der "Handarbeit" bewußt.
Ausgehend von einem durchschnittlichen Monatsnettoeinkommen einer Familie in Höhe von
3000 DM sollen
die prozentualen Anteile in DM umgerechnet werden. Es bietet sich an, in dieser Phase
gemeinsam mit den Schülern zu arbeiten und die Ergebnisse an der Tafel festzuhalten.
(Bild 4). Dabei genügt zur Verdeutlichung des Sachverhaltes ein Beispiel.
Als nächstes wird die erarbeitete Formel W = (G*p)/100 durch den Lehrer in
"Computersprache" übersetzt (Analogieverfahren):
W ist dabei der vom Computer zu errechnende Wert, er erscheint deshalb nicht in der
Formel.
Die "3000 DM" werden durch die Angabe der Zellennummer ersetzt.
Beim "Unten ausfüllen
" setzt der Rechner automatisch die
entsprechende Zellennummer des aktuellen Prozentsatzes ein.
Hinweis: Da sich der Rechner immer auf dasselbe Gehalt (und damit auf dieselbe
Zellennummer beziehen soll), muß man in der Formel vor den Zellenbuchstaben und vor die
Zellenzahl ein Dollarzeichen setzen.
Die Schülerinnen und Schüler erhalten den Auftrag, nach Aufruf ihres Programmes die
Formel entsprechend der Anweisung auf ihrem Arbeitsbogen (Beispiel 8, vorige Seite)
einzutragen und das Ergebnis zu kommentieren. Dabei kommt es darauf an, daß die
Schülerinnen und Schüler erken
Beispiel 8
Statistischer Warenkorb Arbeitsblatt 2 zur Arbeit mit der Tabellenkalkulation
Rufe bitte über das Fenster WORKS-START und den Button VORHANDENE DATEI ÖFFNEN Deine
in der letzten Stunde gespeicherte Tabelle auf.
Umrechnen der Prozentsätze in DM
Klicke mit dem Zellcursor die Zelle C2 an. Trage den Zahlenwert "3000 DM"
ein.Klicke danach die Zelle C5 an. Dort gibst Du die Formel =$C$2*B5/100 ein, ENTER
drücken.
Markiere die Zellen C5-C13, indem Du die linke Maustaste gedrückt hältst.Öffne das
Pulldown-Menü Bearbeiten und klicke Unten ausfüllen an.
Formatiere so, daß die Zahlenwerte auf zwei Nachkommastellen angezeigt werden.
Umrechnen von DM in Euro
Klicke die Zelle D5 an. Dort gibst Du die Formel =C5/1,96 ein, ENTER drücken.
Markiere wie eben die Zellen D5-D13 und lasse sie nach unten ausfüllen.
Formatiere wie oben.
Summen berechnen
Klicke mit dem Zellcursor die Zelle A15 an und trage das Wort "Summe" ein.
Gehe in die Zelle B15. Klicke in der Shortcut-Leiste das Symbol für Summe an und
drücke ENTER. Verfahre ebenso mit den Zellen C15 und D15.
Formatiere die neuen Zellen wie darüber.
Sortieren
Alphabetisches Sortieren des Warenkorbes
Markiere die Zellen A5-A13.
Öffne das Pulldown-Menü EXTRAS und klicke Zeilen sortieren
an. In der ersten
Spalte soll A und AUFSTEIGEND stehen. Dann klicke OK.
Sortieren nach "Anteil in Euro"
Markiere die Zellen D5-D13.
Öffne das Pulldown-Menü EXTRAS und klicke Zeilen sortieren
an. In der ersten
Spalte soll D und AUFSTEIGEND stehen. Dann klicke OK.
Erstellen eines Diagramms
Markiere die Zellen A5-D13.
Klicke auf der Shortcut-Leiste den Diagramm-Button an. Wähle eine Diagrammart aus. Du
siehst rechts im Vorschaufenster, wie Dein Diagramm aussehen wird.
Klicke unter Wie sind Ihre Daten angeordnet? verschiedene Punkte an und beobachte das
Vorschaufenster.
Erstelle ein geeignetes Diagramm, das einen Vergleich DM Euro ermöglicht.
Klicke OK.
Klicke in der Titelleiste auf den zweiten Button von rechts, um das Diagramm vom
Bildschirm zu entfernen.Speichere Deine Tabelle nach Anweisung Deines Lehrers.
nen, wie sich immer wiederholende Rechenoperationen rationell und gegenüber ihrer
gewohnten Arbeitsweise zeitsparend ausgeführt werden.
Analog der Umrechnung der prozentualen Anteile in DM-Beträge sollen anschließend die
DM- Beträge in Euro umgerechnet werden. Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler
einen Bezug zur neuen Währung. Sie erkennen, daß sich zwar das Gehalt in etwa halbiert,
die Ausgaben jedoch genauso halbiert werden (vgl. Bild 5).
Die Benutzung des Summenzeichens ist eine weitere Möglichkeit, die Vorteile der
Tabellenkalkulation zu verdeutlichen. Dabei ist es notwendig, die angezeigten Ergebnisse
zu diskutieren, da diese 100% bzw. das vorgegebene Gehalt überschreiten
(Rundungsproblematik). Die Schülerinnen und Schüler gehen wieder nach Anleitung vor.
Zur Vertiefung kann man die vorgegebenen 3000 DM durch andere Gehälter ersetzen
lassen. Darauf sollte man nicht verzichten, denn die Auswirkungen der Änderung laufen
unmittelbar vor den Augen der Schülerinnen und Schüler ab und verdeutlichen wiederum die
Rolle des Computers.
Im weiteren Verlauf sollen die Schülerinnen und Schüler mit zusätzlichen Funktionen
eines Kalkulationsprogramms vertraut gemacht werden. Sie erhalten den Auftrag, ihre
Tabellenspalten nach bestimmten Gesichtspunkten zu sortieren (z.B. Warenkorb alphabetisch
anordnen, nach "Anteil in Euro" sortieren). Auch hierfür befindet sich eine
Anleitung auf dem Arbeitsbogen.
Zum Schluß können die Ergebnisse in der Tabelle wieder in Form eines Diagramms
ausgegeben werden. Es sollte gemeinsam überlegt werden, welche Form das Diagramm haben
muß, damit ein Vergleich DMEuro möglich ist. Die Schülerinnen und Schüler
erkennen, daß das ursprüngliche Kreisdiagramm diese Gegenüberstellung nicht zuläßt
(vgl. Säulendiagramm Bild 6).
Nachdem der Lehrer die entsprechenden Schritte erläutert hat, kann man die
Schülerinnen und Schüler ruhig etwas experimentieren lassen, da das Programm in diesem
Bereich über eine Vorschau verfügt. Vor- und Nachteile der von ihren erstellten
Diagramme hinsichtlich der gestellten Aufgabe werden abschließend diskutiert.
Am Ende dieser Doppelstunde wird in Vorbereitung der Lerneinheit 3 eine Hausaufgabe
gestellt:
Die Schülerinnen und Schüler sollen gruppenweise in verschiedenen Geschäften die
Preise für ausgewählte Waren ihres persönlichen Warenkorbes ermitteln (vgl. Bild 7,
nächste Seite).
Materialien zur Lerneinheit 2
Euro Die Skepsis überwiegt (Beispiel 5: Textauszug aus der "Berliner
Zeitung"),
Statistischer Warenkorb (Beispiel 6: Textauszug aus dem Lehrbuch
"Gemeinschaftskunde"),
Statistischer Warenkorb (Diagramm Bild 2),
Statistischer Warenkorb (Beispiel 7: Arbeitsblatt zum Erstellen einer Tabelle),
Statistischer Warenkorb (Bild 3: Tabelle ohne Formeln),
Formeln für die Tabellenkalkulation (Bild 4: Tafelbild),
Statistischer Warenkorb (Beispiel 8: Arbeitsblatt zur Arbeit mit der
Tabellenkalkulation),
Statistischer Warenkorb (Bild 5: Tabelle vollständig ausgefüllt),
Statistischer Warenkorb (Bild 6: Säulendiagramm),
Hausaufgabe zur Vorbereitung der Lerneinheit 3.
Lerneinheit 3
Der persönliche Warenkorb: Anwendung einer Tabellen-kalkulation
Lernziele
Grobziel
Die Schülerinnen und Schüler lernen, das Verfahren der Tabellenkalkulation auf das
neue Problem der Währungsumrechnung zwischen Euro und nationalen Währungen anzuwenden.
Feinziele
Die Schülerinnen und Schüler
reflektieren über ihren persönlichen Bedarf und die Zusammensetzung des persönlichen
Warenkorbes,
werten ihre Preiserhebungen für den definierten Warenkorb aus,
wiederholen und erweitern die Kenntnisse im Anwenden und Erstellen von Formeln in einer
Tabelle,
erkennen, daß das Verwenden von Formeln in einer Tabellenkalkulation zu erheblichen
Arbeitserleichterungen führen kann,
erkennen ihre persönliche Ausgabenstruktur und deren Abhängigkeit von den
finanziellen Ressourcen.
Stundenumfang
Die Lerneinheit umfaßt drei Stunden:
Vom statistischen Warenkorb zum persönlichen Warenkorb.
Erstellung einer Tabelle zur Berechnung des persönlichen Warenkorbes.
Einsatz der Tabelle zur Währungsumrechnung im persönlichen Warenkorb.
Verlaufsskizzeund didaktisch-methodische Hinweise
Diese Lerneinheit baut auf vorher erworbenenen Kenntnissen im Umgang mit einer
Tabellenkalkulation auf, daher werden hier keine detaillierten Arbeitsanweisungen zum
Erstellen und Formatieren einer Tabelle gegeben.
Als Vorbereitung zur ersten Stunde dieser Lerneinheit bekamen die Schülerinnen und
Schüler in der letzten Stunde der vorangehenden Lerneinheit die Hausaufgabe, gruppenweise
in verschiedenen Geschäften die Preise für Teile eines definierten Warenkorbes zu
ermitteln.
1. Stunde: Vom statistischen Warenkorb zum persönlichen Warenkorb
In der ersten Stunde bringen die Schülerinnen und Schüler die Preiserhebungen mit und
bilden mit klassischen Mitteln (z.B. Taschenrechner) den mittleren Preis der jeweiligen
Ware. Anschließend soll die gleiche Aufgabenstellung mit Hilfe einer Tabellenkalkulation
gelöst werden. Dazu richten die Schülerinnen und Schüler zunächst eine Tabelle mit den
Waren als Zeilen und der vorgegebenen Spaltenstruktur (Stückzahl, Preise A
C,
mittlerer Preis, Kosten p.a.) ein. Die Tabelle wird im unteren Bereich ergänzt um die
Angabe der "Summe der Ausgaben in einem Jahr" und "Taschengeld pro
Monat".
2. Stunde: Erstellung einer Tabelle zur Berechnung des persönlichen Warenkorbes
In der zweiten Stunde entwickeln die Schülerinnen und Schüler die benötigten Formeln
für Mittelwerte und Jahressumme und setzen sie in die jeweiligen Zellen der ersten Zeile
ihrer Produktgruppe in der Tabelle ein (Bild 8, nächste Seite). Die Übertragung in die
weiteren Zeilen soll mit der Funktion "nach unten ausfüllen" erfolgen.
Nun werden die Preise eingesetzt, mit den auf klassischem Wege ermittelten Werten
verglichen und ggf. korrigiert. Genauso wird mit den Ergänzungen im unteren Bereich der
Tabelle ("Summe der Ausgaben in einem Jahr" und "Taschengeld pro
Monat") verfahren.
Je nach Situation und Lerngruppe kann der Lehrer den Vorgang der Formelerstellung durch
Einsatz einer Folie im Klassengespräch unterstützen oder auch die bereits mit den
Formeln versehene Tabelle direkt einsetzen.
Die Daten der jeweils anderen Arbeitsgruppen werden lediglich als "mittlerer Preis
in DM" zur Vervollständigung der Tabelle übernommen (z.B. durch eine Abfrage der
einzelnen Arbeitsgruppen im Rahmen eines Klassengesprächs).
3. Stunde: Einsatz der Tabelle zur Währungsumrechnung im persönlichen Warenkorb
In der dritten Stunde soll die Tabelle um die Spalten "mittlerer Preis in
Euro" und "Kosten pro Jahr in Euro" erweitert werden. Der Umrechnungsfaktor
DM in Euro wird den Schülern vom Lehrer bekanntgegeben. Die Schülerinnen und Schüler
erstellen die entsprechenden Formeln und setzen sie ein. In gleicher Weise werden die
Zellen in den Zeilen "Summe der Ausgaben in einem Jahr" und "Taschengeld
pro Monat" ausgefüllt.
Je nach Gegebenheiten kann auch noch eine weitere nationale Währung in die Tabelle
eingesetzt werden
(Franc, Peseta etc.); die Schülerinnen und Schüler erkennen, daß sich der
Preisvergleich zwischen den nationalen Währungen über den Euro dann deutlich einfacher
gestaltet.
Hieran kann sich eine Diskussion über das Verhältnis von Ausgaben und finanziellen
Möglichkeiten und daraus folgenden Schwerpunktsetzungen erfolgen.
Materialien zur Lerneinheit 3
Persönlicher Warenkorb (Tabelle, ohne Formeln)
Persönlicher Warenkorb (Tabelle, mit Formeln)
Persönlicher Warenkorb in nationaler Währung und Euro (Tabelle, mit Formeln)
Umrechnungstabelle nationaler Währungen in Euro.
Unterrichtsmedien
OH-Projektor,
Taschenrechner.
Lerneinheit 4
Auswertung der Unterrichtseinheit
Lernziele
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren die gewonnenen Erkenntnisse.
Stundenumfang
Die Lerneinheit umfaßt eine Stunde.
Verlaufsskizze und didaktisch-methodische Hinweise
Zum Abschluß dieser Unterrichtseinheit könnte gemeinsam mit den Schülern eine
Reflexion darüber stattfinden, was ihnen gefallen hat, wo eventuell Schwierigkeiten in
der Durchführung aufgetreten sind und wo Verbesserungen möglich sind, vielleicht auch,
wie das Thema zu erweitern wäre. Wir halten solche Reflexionen als Bestandteil von
Unterricht grundsätzlich für wichtig, speziell aber im Fach ITG, das zwar benotet wird,
aber nicht versetzungsrelevant ist. Der Unterricht in ITG wird daher mehr noch als in
anderen Fächern von der interessierten Mitarbeit der gesamten Lerngruppe beeinflußt.
Als solche Ebenen der Reflexion wären z.B. zu benennen:
Arbeit an und mit dem Computer (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation),
Arbeit in den Gruppen,
geschlechtspezifische Unterschiede in der Wahrnehmung und Ausführung von Aufgaben,
vertieftes Wissen über den Euro nach der Unterrichtseinheit,
Relevanz dieses Wissens für den Alltag heute und in absehbarer Zeit.
Methodisch gibt es mehrere Möglichkeiten, die Reflexion mit der Lerngruppe
durchzuführen, wir möchte hier nur Anregungen dafür geben. Für welchen Weg man sich
dann schlußendlich entscheidet, hängt sehr von den eigenen Präferenzen und natürlich
auch von den äußeren Umständen wie Zusammensetzung der Lerngruppe, Lage im Stundenplan,
Möglichkeiten des Raumes etc. ab. Nicht ganz unwichtig ist natürlich auch die Übung der
Lerngruppe im Umgang mit solchen Aufgaben. Denkbar wären z.B. folgende Formen:
Gruppengespräch mit der ganzen Gruppe,
Einteilung in Kleingruppen, innerhalb der Kleingruppen wird Bilanz gezogen und im
Plenum ausgetauscht,
jeder Teilnehmer schreibt drei Dinge, die ihm während der Einheit wichtig geworden
sind, auf eine Karteikarte, und heftet sie an die Tafel (o.ä.), anschließend gemeinsamer
Austausch,
die Gruppen der Jungen und die der Mädchen werten jeweils unter sich aus, die
Ergebnisse werden im Plenum vorgetragen und diskutiert
Unterrichtsmedien
Die Form und Art der Unterrichtsmedien hängt stark von dem gewählten Weg und
natürlich von den Möglichkeiten vor Ort ab, ggf. sind (verschiedenfarbige) Karteikarten
bereitzustellen, eventuell ein zweiter (kleiner) Raum für den Austausch.
Ingo-Rüdiger PetersFreie Universität BerlinZentralinstitut für
FachdidaktikenArbeitsbereich LehrerfortbildungInformatische BildungHabelschwerdter Allee
4514195 Berlin
<>
|