Europäische Studie: Wie denken Schülerinnen und
Schüler über den Einfluss von IKT auf das Lernen und die
spätere Berufswelt?
Bis 2015 werden etwa 90% der Arbeitsplätze in Europa
zumindest grundlegende IKT-Kompetenzen erfordern. Inwieweit
sind die jungen Menschen in Europa sich der Bedeutung von
IKT-Kompetezen bewusst? Was denken sie über die Auswirkungen
der IKT auf das Lernen? Eine neue EU-Studie "IKT-Kompetenzen
beim Lernen, im Erwachsenen- und Berufsleben" widmete sich
diesen Fragen. Mehr als 70% der Schüler der Klassenstufen 8
bis 11 sehen eher positive Auswirkungen der IKT auf eine Reihe
von Lernaspekten. Bei Schülern in der beruflichen Bildung ist
diese positive Einstellung allerdings stärker ausgeprägt
(insbesondere in den Bereichen Engineering, Fertigung,
Konstruktion und Büroarbeit) als bei ihren Altersgenossen in
der Allgemeinbildung.
Trotz des stagnierenden Wirtschaftswachstums wächst die
Nachfrage nach IKT-Arbeitsplätzen in Europa
kontinuierlich. Fast alle Arbeitsplätze werden bald
grundlegende IKT-Kompetenzen erfordern. Steht die Wahrnehmung
junger Menschen im Einklang mit dieser Realität? Was sind ihre
Einstellungen gegenüber dem Computer und dessen Auswirkungen
auf Leben und Karriere? Während die Mehrheit der Befragten
sich über die Bedeutung des Erwerbs von IKT-Kompetenzen
im Klaren ist, stimmt dem aber ein nicht unerheblicher
Prozentsatz (24% bis 36%) nicht zu.
Zunehmender Einsatz von
Lernmanagement-Systemen
Die Studie macht auch deutlich, dass sich
Lernmanagement-Systeme etabliert haben. Etwa 75% der Schulen
nutzen Systeme wie Moodle zur Unterstützung des
Lernens. |
Schlussfolgerungen Die
meisten jungen Menschen sind sich bewusst über die Bedeutung
der IKT für das Lernen sowie für den Erwerb von lebens- und
arbeitsbezogenen Fähigkeiten. Auf der anderen Seite
unterschätzt ein nicht vernachlässigbarer Anteil der Befragten
, vor allem aus dem Bereich der schulischen Bildung, die
Möglichkeiten, wie informatische Bildung ihnen in ihrem Leben
als Erwachsene helfen kann, einen Job zu finden und Erfolge in
der Arbeit zu erzielen. Auch Lehrkräfte sind sich der
positiven Auswirkungen der IKT auf die Kompetenzen der
Schülerinnen und Schüler, auf deren Motivation und Leistung
bewusst. Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, dass die
Schulen nicht mit dem Tempo der Veränderungen Schritt halten
können. Junge Leute eignen sich eher zu Hause als in der
Schule Kompetenzen im Umgang mit Computern an. Auch virtuelle
Lernumgebungen sind noch nicht weit
verbreitet. Diese Ergebnisse, kombiniert mit
Signalen aus dem Arbeitsmarkt, die einen Mangel an
IKT-Fachkräften beklagen, unterstreichendie Notwendigkeit für
alle Schülerinnen und Schüler, mindestens grundlegende
IKT-Kompetenzen zu erwerben. Nach wie vor besteht die
Notwendigkeit für mehr Engagement seitens der Schulen, um
junge Menschen mit den notwendigen IKT-Kompetenzen
auszustatten, und ihnen damit den Start ins Erwachsenen-
und Berufsleben zu erleichtern.
Der
Link zur Studie
Weitere Quelle: European Schoonet (2013). Survey of
Schools: ICT in Education. Benchmarking Access, Use and
Attitudes to Technology in Europe’s Schools.Publikation der
Europäischen Kommission. URL: http://ec.europa.eu/digital-agenda/en/news/survey-schools-ict-education
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